Sohn ist FC-Co-TrainerEx-Ösi-Coach schwärmt von Nachfolger: „Bessere Note muss erst erfunden werden“

Joseph Hickersberger im Interview mit dem österreichischen Sender ORF.

Ex-Nationaltrainer Joseph Hickersberger (links) ist von der österreichischen Mannschaft angetan. (Foto: 16. November 2019)

Bei der Heim-EM 2008 war er Österreich-Coach, sein Sohn ist neuer Co-Trainer des 1. FC Köln. Vom starken ÖFB-Team unter Ralf Rangnick ist er beeindruckt. 

von Niklas Schapperer (nis)

Die österreichische Nationalmannschaft steht unter dem deutschen Trainer Ralf Rangnick (65) im Achtelfinale der Europameisterschaft.

Die große Überraschung dabei: In der als Todesgruppe bezeichneten Gruppe D ließ man als Gruppensieger die Titelmitfavoriten Frankreich und die Niederlande hinter sich.

Hickersberger adelt Trainer Rangnick

Auch Ex-ÖFB-Nationaltrainer Joseph Hickersberger ist angetan vom ÖFB-Team. Dem österreichischen „Standard“ sagte der 76-Jährige, dessen Sohn Thomas seit kurzem als Co-Trainer des 1. FC Köln arbeitet: „Österreich hat mich sehr positiv überrascht, das gesamte Paket passt. Ich gebe für die drei Partien die Note summa cum laude (Höchstnote, d. Red.). Das 3:2 gegen die Niederlande hat noch herausgestochen, aber eine bessere Note muss erst erfunden werden. Ich hoffe, es geht weiter so.“

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Der Star ist für Hickersberger die Mannschaft: „Es wäre unfair, einen hervorzuheben. Alle stellen sich in den Dienst der Mannschaft, das ist wunderbar. Die Harmonie stimmt offensichtlich.“

Auch über die Arbeit von Coach Rangnick hat er nur Positives zu sagen, eine „Heiligsprechung“ wäre übertrieben, „denn das darf bekanntlich nur der Papst tun, und der hat andere Sorgen und Probleme als eine Fußball-EM und einen österreichischen Teamchef“.

Aber: „Rangnick ist hervorragend, er hat einen Plan und soziale Kompetenz, es funktioniert, er hat alles im Griff, trifft die richtigen Entscheidungen.“

Hickersberger war selbst in zwei Amtszeiten ÖFB-Teamchef, sein letztes Turnier war die Heim-EM 2008. Bei dieser lief es bei weitem nicht so gut, für das Aus in der Gruppenphase sieht der 76-Jährige die Schuld bei sich: „Ich beginne auch 16 Jahre später mit Selbstkritik. Ich habe Fehler gemacht, war nicht gut genug.“

Thomas Hickersberger gibt im FC-Training Anweisungen.

Thomas Hickersberger, hier am 27. Juni 2024, gehört zum Trainerteam des neuen FC-Coaches Gerhard Struber.

Hickersberger weiter: „Es ist müßig, über die Qualität des damaligen Kaders zu reden. Außerdem musst du als Trainer die Spieler immer in Schutz nehmen, das tue ich hiermit.“

Das österreichische Nationalteam trifft im Achtelfinale am Dienstag (2. Juli 2024) in Leipzig auf die Türkei und möchte die Euro-Erfolgsgeschichte weiterschreiben.