Mitchell Weiser prüft seine Optionen, um Nationalspieler zu werden. Der Ex-Kölner sieht kaum eine Chance auf Länderspiele in der deutschen Auswahl. Helfen könnte jetzt der Blick in den Familien-Stammbaum.
Aber nicht für DeutschlandMitchell Weiser plant Nationalteam-Coup – jetzt reagiert Werder
In Köln ausgebildet, in Bremen zum Nationalspieler gereift. Diese Aussage könnte bald auf Mitchell Weiser (28) zutreffen. Der Rechtsverteidiger von Werder Bremen liebäugelt offenbar mit einer Nominierung für die Nationalmannschaft.
Doch Weiser will nicht etwa für Deutschland auflaufen, wie kurz vor der Kader-Bekanntgabe für die WM in Katar Ende des vergangenen Jahres noch spekuliert wurde. Der „Kicker“ berichtete zuerst über den Fall.
Traum Nationalspieler: Mitchell Weiser prüft Algerien-Option
Dem Bericht vom Dienstag (7. März 2023) zufolge habe sich der 28-jährige Weiser mittlerweile damit abgefunden, nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft berufen zu werden. Vor der WM-Kader-Bekanntgabe im vergangenen Jahr mehrten sich die Gerüchte, dass Weiser eine Option für Bundestrainer Hansi Flick (58) sein könnte – dem war nicht so.
Daher prüft der gebürtige Troisdorfer nun andere Wege, um Nationalspieler zu werden. Das könnte über die algerische Herkunft seiner Familie mütterlicherseits funktionieren. „Ich habe den Pass noch nicht, aber ich bin gerade dabei“, sagte Weiser gegenüber „Spox“.
Doch bevor Algeriens Nationaltrainer Djamel Belmadi (46) mit einer etwaigen Nominierung Weisers auseinandersetzen kann, müssen erst einmal alle Formalia geklärt werden, die nötig sind, um Nationalspieler zu werden. Für eine Nominierung bei der DFB-Elf reicht beispielsweise die deutsche Staatsangehörigkeit.
Auch Werder Bremen bekam von den Algerien-Spekulationen um Weiser Wind. Lizenzbereich-Leiter Clemens Fritz (42) kündigte daher ein Gespräch mit dem Rechtsverteidiger an. „Natürlich interessieren mich seine Gedankengänge, deswegen werde ich auch mit ihm darüber sprechen“, sagte der Ex-Nationalspieler, der seinem Profi allerdings die alleine Entscheidung über den Schritt zugestand.
Mitchell Weiser: Mit Algerien zur WM 2026?
Der Kader der Algerier ist deutlich weniger prominent besetzt als das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft. Dessen Marktwert beträgt knapp 900 Millionen Euro. Einen sportlichen Mehrwert würde Schienenspieler Weiser für die algerische Auswahl also in jedem Fall darstellen. Falls Weisers Nationalmannschafts-Offensive belohnt wird, könnte er sich den Traum eines großen internationalen Turniers erfüllen.
Zwar ist Algerien Afrika-Meister 2019, doch die letzte WM-Teilnahme war 2014 in Brasilien, als man unglücklich im Achtelfinale am späteren Weltmeister Deutschland und einem heroisch auftretenden Manuel Neuer (36) scheiterte. Sollte Weiser für Algerien spielen, würde er Werder zu Beginn des Jahres 2024 fehlen, wenn der traditionell im Januar und Februar ausgetragene Afrika Cup über die Bühne geht.
Die Chancen auf eine erneute WM-Teilnahme 2026 in Kanada, USA und Mexiko stehen ebenfalls nicht schlecht. Die Fifa plant 48 Mannschaften an der Endrunde teilnehmen zu lassen, statt wie bisher 32. Gerade aus Afrika sollen dann deutlich mehr Nationen teilnehmen.
Die nächsten Länderspiele der Algerier, die auch „Les Fennecs“ (Deutsch: Die Wüstenfüchse) genannt werden, finden am 23. März und 27. März jeweils gegen den Niger statt. Ob sich Weiser noch im März Nationalspieler nennen darf, bleibt abzuwarten.