Mit seinem Eigentor trübt Antonio Rüdiger die EM-Euphorie in Deutschland überhaupt nicht – und darf sich nun sogar Rekordtorschütze nennen.
Plötzlich EM-RekordtorschützeWarum dieser DFB-Star sich jetzt eigentlich umbenennen muss
Es war der einzige kleine Makel in einem sonst lupenreinen EM-Start für die deutsche Nationalmannschaft: Mit seinem Eigentor verhinderte Antonio Rüdiger (31) das erste Spiel ohne Turnier-Gegentor seit 2016 – und ließ Tausende schottische Fans in der Münchner Arena doch noch jubeln.
Der deutsche Innenverteidiger hatte beim 5:1-Sieg im Eröffnungsspiel in der 87. Minute einen gegnerischen Kopfball unglücklich ins eigene Tor verlängert. Damit bleibt der 3:0-Sieg gegen die Slowakei im Achtelfinale der EM 2016 das letzte Turnierspiel der DFB-Elf ohne Gegentreffer.
Schottland feiert Antonio McRudiger
„Es ist aber gut, dass sich die Mannschaft sehr über das Gegentor aufgeregt hat. Das ist bei 4:0 ein gutes Zeichen“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Kapitän Ilkay Gündogan (33) bezeichnete die Szene als „Warnhinweis“ für die Mannschaft: „Wir dürfen keinen Schritt weniger machen in den nächsten Spielen.“
Was für den EM-Gastgeber nur ein kleiner Schönheitsfehler war, bedeutete für die erschreckend schwachen Schotten erst den sechsten Treffer bei einer EM überhaupt!
Die „Bravehearts“ sind nach 1992, 1996 und 2021 erst zum vierten Mal bei einer Endrunde dabei. Über die Gruppenphase kam Schottland noch nie hinaus. Das liegt auch an der mangelnden Torgefährlichkeit – und einer gewissen Abhängigkeit von Spielern mit einem klassischen schottischen Namen.
Kurios: Antonio Rüdiger ist der erste „schottische“ Torschütze ohne Mc im Namen. Zuvor hatten Paul McStay, Brian McClair und Gary McAllister (alle 1992 beim 3:0-Sieg gegen GUS), Ally McCoist (1996 beim 1:0 gegen die Schweiz) sowie Callum McGregor (2021 beim 1:3 gegen Kroatien) für Schottland die Tore erzielt.
Kein Wunder, dass in den sozialen Medien von schottischer Seite nach dem Eröffnungsspiel eine Umbenennung des neuen Ehrenbürgers gefordert wurde. „Er sollte geehrt werden. Und er sollte von nun an McRudiger heißen“, schrieb ein Fan stellvertretend für viele bei X. In einem anderen Post wurde Antonio McRudiger als „schottische Legende“ bezeichnet.
Per Photoshop wurde dem DFB-Abwehrspieler in so manchem Post kurzerhand eine Mütze mit Tartan-Muster verpasst – so wie hier:
Doch damit nicht genug! Dank der bisherigen Tor-Ungefährlichkeit der Schotten ist McRudiger nun sogar Rekordtorschütze der Schotten – auch wenn er sich diesen Titel mit fünf weiteren Mcs teilen muss.
Wer sich übrigens fragt, warum so viele Menschen in Schottland ein Mc im Namen tragen: Das vorangestellte Mc oder Mac bedeutet so viel wie „Sohn von“.