Weiter viel Unruhe bei Zweitligist Werder Bremen. Am 5. September wird ein neuer Aufsirchtsrat gewählt. Ein großer Kritiker von Geschäftsführer Frank Baumann wurde nicht zur Wahl zugelassen.
Werder-KriseWontorra nicht zur Wahl zugelassen, neue Spieler nicht in Sicht
Bremen. Der langjährige Fernsehjournalist Jörg Wontorra ist beim Zweitliga-Absteiger Werder Bremen nicht zur Wahl des neuen Aufsichtsrates zugelassen worden. Der Name des 72-Jährigen fehlt auf der am Montag (23. August 2021) vom Klub veröffentlichten Kandidatenliste, die der Wahlausschuss für die Mitgliederversammlung am 5. September vorgeschlagen hat. Wontorra gilt als Kritiker des scheidenden Aufsichtsratschefs Marco Bode und vor allen von Sport-Geschäftsführer Frank Baumann.
Werder Bremen: Frank Baumann unter Druck
Insgesamt ließ der Wahlausschuss sieben Kandidaten für die mit Spannung erwartete Wahl zu. Bei der Versammlung im Weserstadion werden vier neue Aufsichtsräte gewählt. Bode und drei weitere aktuelle Mitglieder des Kontrollgremiums hatten nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga und der anschließenden Kritik an den handelnden Personen erklärt, nicht wieder zu kandidieren.
Werder hat ein weiteres Abrutschen in der Zweitligatabelle am Wochenende mit dem 0:0 beim KSC vermieden. Das Remis machte aber zugleich noch einmal deutlich: Ohne neue Stürmer geht es nicht. Doch die lassen weiter auf sich warten. Baumann steht unter Druck. Trainer Markus Anfang machte schon deutlich, wie sehr er neue Spieler herbeisehnt.
Werder Bremen will Georgios Giakoumakis
Doch neue Spieler sucht Werder weiter vergeblich. Dabei bräuchte man vor allem Offensivkräfte. „Bis zum Sechzehner sah das immer sehr gut aus, aber im Abschluss klappt es im Moment noch nicht so richtig“, brachte es der erneut glücklose Stürmer Niclas Füllkrug auf den Punkt.
Doch ob Werder-Coach Markus Anfang bis zum Rostock-Heimspiel am nächsten Sonntag endlich Verstärkungen begrüßen kann, ist weiter völlig unklar. Der Grieche Georgios Giakoumakis von VVV-Venlo gilt nach wie vor als Wunschkandidat und war bekanntlich auch schon in Bremen. Ob der Torschützenkönig der vergangenen Ehrendivision-Saison aber irgendwann einmal auch das grün-weiße Trikot tragen wird, ist immer noch „komplett offen“, wie Bremens Geschäftsführer Frank Baumann betonte.
Neben den Bremern buhlt auch Celtic Glasgow um Giakoumakis. „Wir können die anderen Vereine nicht mit Geld übertrumpfen. Wir müssen mit anderen Dingen punkten“, sagte Baumann zum Transferpoker. Welche das bei einem Erstliga-Absteiger mit extrem kritischen Umfeld sein sollen, sagte der zunehmend unter Druck geratene Sportchef nicht. Auch bei Linton Maina, den Hannover 96 bei einem vernünftigen Angebot ziehen lassen würde, stehen die Chancen schlecht. 96-Boss Martin Kind bestätigte am Wochenende zwar die Bremer Anfrage. Doch Maina, dessen Vertrag nach dieser Saison ausläuft, will nicht zu einem anderen Zweitligisten wechseln. Noch haben die Bremer rund zehn Tage Zeit, die dringend notwendigen Transfers zu tätigen. (dpa)