Die Nationalmannschaft ist mit einer Maschine mit Diversitätsslogan aufgebrochen. Allerdings ging es „nur“ in den Oman, nicht ins WM-Land Katar. Das sorgte für Kritik.
Nach Flieger-WirbelJetzt landet die deutsche Diversitäts-Maschine doch in Katar
Ob „One Love“-Kapitänsbinde oder „DiversityWins“-Mannschaftsflieger. Egal, welche Initiative die Nationalmannschaft im Vorfeld der WM präsentiert, die Kritik folgt prompt. DFB-Mediendirektor Steffen Simon (57) hat dies jüngst beklagt: „Die öffentliche Diskussion in Deutschland vor dieser WM ist überhitzt. Wir befinden uns in einer Empörungsspirale“.
Am Montag (14. November 2022) flog das DFB-Team mit einem Airbus A330 mit Sonderlackierung von Frankfurt los. Mit dem Slogan auf der Maschine sollte ein Statement für Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt gesetzt werden. An Bord seien alle willkommen – unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Religion, Nationalität, sexueller Orientierung oder Identität, hieß es.
WM: DFB fliegt mit Oman-Air am Donnerstag weiter nach Katar
Allerdings brachte die Lufthansa Hansi Flick (57) und seine Truppe lediglich ins Mini-Trainingslager in den Oman, nicht ins WM-Gastgeberland. Für den Weiterflug nach Katar am Donnerstag wird eine Maschine ohne Diversitäts-Schriftzug genutzt.
Diese Tatsache brachte vor allem in den sozialen Netzwerken Kritik, zumal dort auch noch die (falsche) Behauptung aufgestellt wurde, das Flugzeug bliebe im Oman stehen, weil man sich damit nicht nach Katar traue. „Elende Heuchler“ und „Alles nur Augenwischerei“ war dort zu lesen.
EXPRESS.de sprach mit Verband und Fluggesellschaft. Im Gegensatz zu früheren Turnieren verzichtet der DFB auf eigene Chartermaschinen, denn diese hätten Leerflüge hin oder zurück zur Folge gehabt. Stattdessen nutzte man den Linienflug LH632, der normalerweise von Frankfurt nach Dubai geht. Für die Nationalspieler und Begleittross wurde ein Zwischenstopp in Maskat eingelegt.
Die rund 80-köpfige deutsche Delegation stieg dann im Oman aus, die restlichen Passagiere flogen weiter nach Dubai. Am Donnerstag nutzt die Nationalmannschaft dann einen Linienflug von Oman-Air für den kleinen „Sprung“ nach Doha. „Den Airbus für diesen kleinen Zubringer-Flug wieder in den Oman zu schicken, wäre aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht zu vertreten gewesen“, sagte ein Lufthansa-Sprecher.
„Diversity-Flieger“ wird in den nächsten Tagen mehrmals in Doha landen
Der „Diversity“-Flieger soll aber keine einmalige PR-Aktion gewesen sein. Die Maschine wird ab sofort auf Interkontinental-Flügen eingesetzt. Und da wird sie schon am Mittwoch (16. November 2022) doch Katar ansteuern. Für den Flug LH620 von Frankfurt nach Doha ist der besondere Airbus eingeplant.
Auch wenn bei der Ankunft um 23.35 Uhr sicherlich keine Kamerateams am Rollfeld warten werden, kommt die Botschaft so doch ins Land. Am Tag darauf landet die Maschine mit dem Diversitäts-Slogan in Kuwait. Und EXPRESS.de erfuhr schon jetzt, dass auch am 18. November die „Fanhansa“ wieder in Katar landen wird.
DFB: Lufthansa bietet bei WM 18 Fan-Flüge von Frankfurt nach Doha
Die Lufthansa bietet zudem bis zum Finaltag 18 Fan-Flüge von Frankfurt nach Doha an. Auch auf diesen könnte der Airbus durchaus zum Einsatz kommen.
Während es im Netz von deutschen Fans Kritik gab, fiel die Aktion international durchaus auf. „Selbst in Australien und Neuseeland wurde über den Flieger mit der Botschaft berichtet. Und denen wäre es normalerweise egal, ob Deutschland losfliegt“, heißt es von der Fluggesellschaft.