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Ankunft im WM-LandEine Baustelle sollte Hansi Flick Sorgen vor dem Turnierstart machen

Hansi Flick, Manuel Neuer und Serge Gnabry steigen in Doha aus der Maschine aus.

Die Nationalspieler und Bundestrainer Hansi Flick bei der Ankunft in Doha am 17. November 2022.

Hansi Flick möchte sich trotz des dürftigen Auftritts im Oman nicht den WM-Optimismus nehmen lassen. Dennoch gibt es weiterhin viele Fragezeichen vor dem Turnier-Auftakt.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Die Witze waren schnell gefunden. Deutschland beteilige sich also doch am WM-Boykott, indem es so spielt wie im Oman, um schnell aus dem Turnier zu fliegen, lautete eine oft gelesene Bemerkung bei Twitter nach dem dünnen 1:0-Sieg bei der Generalprobe.

Das Spiel in Maskat sorgte am Mittwochabend (16. November 2022) wahrlich nicht dafür, dass die Vorfreude auf eine heftig umstrittene WM wachsen könnte. Die Rahmenbedingungen machten eine mitreißende Partie aber auch nahezu unmöglich.

WM-Generalprobe: Hansi Flicks Spieler wirkten erschöpft

Hansi Flicks Akteure wirken nach dem Spiele-Marathon in ihren Vereinen erschöpft. Vor dem Test im Oman fand fast gar keine Vorbereitung statt. Die enorme Hitze machte allen zu schaffen. Zudem ließ der Bundestrainer mit Serge Gnabry (27), Jamal Musiala (19) und Niklas Süle (27) etablierte Kräfte ganz draußen, Joshua Kimmich (27) wurde zunächst geschont, Mario Götze (30) wartete vergeblich auf sein Comeback.

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Es ging im Oman eigentlich nur darum, dass die Spieler die Bedingungen schon mal etwas kennenlernen. Zudem flossen TV-Einnahmen auf das DFB-Konto. Auch wenn die Erkenntnisse des Wüsten-Kicks auf den ersten Blick überschaubar scheinen, gibt es doch ein paar Ansatzpunkte, die Flick zu denken geben sollten.

Offensiv wirkte seine Mannschaft ideenlos, aber mit den geschonten Kreativkräften gibt es noch mehrere Optionen, um bei der WM für Torgefahr zu sorgen. Niclas Füllkrug (29) bewies zudem, dass er als echter Strafraumspieler vielleicht sogar mehr als nur ein Joker sein kann. Im Spiel nach vorne kann bei der WM die Post abgehen, wenn die Künstler denn wollen – und können.

Vielmehr zeigte sich auch gegen den 75. der Weltrangliste einmal mehr, welcher Mannschaftsteil bei der WM den Titeltraum schnell platzen lassen könnte. In der Viererkette probierte Flick vieles aus. Thilo Kehrer (26), Matthias Ginter (28), Lukas Klostermann (26), David Raum (24), Armel Bella-Kotchap (20), Nico Schlotterbeck (22) und Christian Günter (29) durften sich gegen den Außenseiter zeigen – einen positiven Eindruck hinterließ niemand.

DFB: Abwehr-Chef Antonio Rüdiger steigt Samstag ins Training ein

Die ideale Besetzung der Abwehr steht weiter in den Sternen. Defensiv-Boss Antonio Rüdiger (29) steigt voraussichtlich Samstag wieder ins Training ein. Er würde ohne Spielpraxis ins Turnier gehen. Dass der 34-Minuten-Einsatz von Klostermann nach über dreimonatiger Verletzungspause als geplante Maßnahme heruntergespielt werden musste, stärkt auch nicht das Vertrauen in diese Nominierung.

Flick mag seine Wunsch-Abwehr für den WM-Auftakt im Kopf haben. Eingespielt wird diese nicht den flinken Japanern gegenüberstehen. Sollte sich der alte Slogan „Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Meisterschaften“ bewahrheiten, kann Deutschland nicht zu den Titelfavoriten gezählt werden.