Seine Vorgeschichte mit Verbindungen zum Wettskandal im deutschen Fußball macht ihn regelmäßig zum Ziel scharfer Kritik, jetzt muss Felix Zwayer (43) die nächste Schiri-Schelte über sich ergehen lassen.

Im EM-Achtelfinale zwischen den Niederlanden und Rumänien (3:0) ließ sich der Bundesliga-Schiedsrichter in der heißen Phase des Spiels entscheidend täuschen. Die benachteiligten Rumänen kochten auf dem Rasen und im Internet vor Wut, auch in der ARD-Übertragung zum Spiel am Dienstag (2. Juli 2024) wurde das Zwayer-Urteil kritisch beäugt.

Felix Zwayer pfeift gefährlichen Rumänien-Angriff nach Irrtum zurück

Ereignet hatte sich die viel diskutierte Szene in der 81. Minute, als die Rumänen angesichts eines da noch knappen 0:1-Rückstands weiter auf die Wende hofften. Auf dem Weg dahin wurden sie bei einem vielversprechenden Gegenangriff dann allerdings jäh ausgebremst.

Joker Denis Alibec (33) spitzelte den Ball kurz vor der Mittellinie am heranstürmenden Denzel Dumfries (28) vorbei, Valentin Mihaila (24) sprintete in der Folge gegen aufgerückte Holländer Richtung Strafraum. Doch plötzlich ertönte in der Münchner Allianz-Arena ein Pfiff, die Konterchance war dahin.

Alibec schimpfte umgehend vor sich hin, Kapitän Nicolae Stanciu (31) stürmte schreiend auf Zwayer zu, holte sich für seine Tirade die Gelbe Karte wegen Meckerns ab. Die Zeitlupe machte allerdings deutlich, dass die Perspektive des Spielmachers durchaus verständlich war.

Denn nachdem Alibec den Ball über Dumfries hinweg gehoben hatte, war der niederländische Rechtsverteidiger theatralisch zu Boden gegangen, deutete dabei einen Kopftreffer vom Fuß des Rumänen an.

Der hatte sein Bein aber zum einen nicht einmal allzu hoch gehoben, zum anderen war schlichtweg kein Kontakt zum gefährlich tief gehaltenen Kopf vorhanden. Eine fiese Schwalbe und damit eine klare Unsportlichkeit des holländischen Modellathleten, von der sich Zwayer täuschen ließ.

„Das kann ich verstehen, da würde ich mich auch nicht einkriegen. Vor allem: Man sieht, wie der Konter weitergegangen wäre. Meines Erachtens kein Foul, es gibt keinen Kontakt, ist auch kein gefährliches Spiel“, zeigte ARD-Experte Thomas Hitzlsperger (42) kein Verständnis für die Auslegung des Schiedsrichters.

Besonders bitter: exakt eine Minute, nachdem das Spiel mit dem folgenden Freistoß für die Niederlande wieder freigegeben war, zappelte der Ball zum vorentscheidenden 2:0 im rumänischen Netz. Das Ergebnis war bei Betrachtung des Spielverlaufs zwar absolut gerecht, hatte wegen seiner Entstehungsgeschichte dann aber doch einen bitteren Beigeschmack.

In den sozialen Netzwerken regte sich in Rumänien reichlich Wut gegen Zwayer. Unter dem Instagram-Posting des Verbandes zum Spiel sammelten sich etliche böse Kommentare der Anhängerinnen und Anhänger.