Als Baby wurde Lamine Yamal von Lionel Messi gebadet, nun versetzt er selbst eine ganze Nation als jüngster Torschütze der EM-Gesxchichte in Ekstase.
Traumtor im HalbfinaleLamine Yamal schreibt EM-Geschichte – doch wie kam es zum Bade-Foto mit Messi?
Mit einem Traumtor im EM-Halbfinale verzückt Teenager Lamine Yamal die spanischen Fans. Sein Weg zum Wunderknaben gewann vor 16 Jahren mit einem kuriosen Foto-Shooting.
Als Wunderkind Lamine Yamal nach seiner späten Auswechslung cool an der Nord-Tribüne der Münchner Arena vorbeischlenderte, flippten die Fans der Furia Roja schier aus. Die Euphorie um den 16-Jährigen erreichte beim beeindruckenden Final-Einzug der „Super-Spanier“ ihren vorläufigen Höhepunkt.
Yamals Papa postete Foto von Baby Lamine und Lionel Messi
„Lamine Final“ (Mundo Deportivo) war der Held eines unvergesslichen Abends, er war der „Man of the match“ – und er brach mit seinem Traumtor beim verdienten 2:1 (2:1) gegen Frankreich einen historischen Rekord. Selbst Legende Pele stellte der umjubelte Jungstar des FC Barcelona damit in den Schatten.
Kein Wunder: Der Fußball-Zauber wurde Yamal quasi in die Wanne gelegt. Vater Mounir Nasraoui postete unlängst ein Bild, in dem Superstar Lionel Messi ein Baby in einer Wanne wäscht.
Der Säugling: Lamine Yamal. „Der Beginn zweier Legenden“, schrieb Nasraoui passenderweise zu dem Foto, das 2007 im Rahmen eines geplanten Wohltätigkeitskalenders der katalanischen Zeitung „Diario Sport“ entstanden ist. Gebadet von Messi: Was soll da noch schiefgehen?
„Damals hätte niemand gedacht, dass dieses Baby zu dem Spieler werden kann, der er heute ist – und auch nicht, dass Messi derjenige geworden ist, der er heute im Weltfußball ist“, sagte Fotograf Joan Montfort unlängst „The Athletic.“
Er berichtete, dass Messi „damals noch schüchterner als heute war, als er dort mit einem Kleinkind an einer mit Wasser gefüllten Plastikwanne stand.“ Das Kleinkind von einst ist jetzt ein Teenager und wirkt – anders als der junge, schüchterne Messi – schon erstaunlich abgeklärt.
Schon jetzt mischt Yamal die Fußball-Welt auf. „Er ist ein Phänomen“, schwärmte „L'Esportiu“. Mit seinem gefühlvollen Schlenzer in den Winkel zum 1:1 (21.) hatte Yamal der „Furia Roja“ den Einzug ins Endspiel am Sonntag (21.00 Uhr) in Berlin gegen England oder die Niederlande geebnet. Dass dem starken Leipziger Dani Olmo (25.) der Siegtreffer gelang, ging beim ganzen Trubel um den Teenager fast unter.
Für Yamal war es ein Schuss ins Glück. „Es ist ein Traum, der wahr wird. Mein Ziel war es, meinen Geburtstag in Deutschland zu feiern. Das habe ich geschafft“, sagte ein freudestrahlender Yamal, der am Samstag 17 Jahre jung wird. Seiner Mutter Carolin habe er schon gesagt, „dass sie mir nichts schenken muss. Das Finale zu gewinnen, wäre Geschenk genug.“
Als erste Nation könnten sich die Spanier, bei denen Linksverteidiger Marc Cucurella wegen der Hand-Szene im Viertelfinale gegen Deutschlanf von einigen Fans gnadenlos ausgepfiffen wurde, ein viertes Mal zum Europameister krönen. Die Zuversicht ist groß. „Ich habe sehr viel Vertrauen in diese Mannschaft. Diese Spieler sind beispielhaft. Jeder arbeitet für den anderen. Sie sind hungrig und opfern alles“, sagte Erfolgstrainer Luis de la Fuente nach dem sechsten Sieg im sechsten Turnierspiel sichtlich stolz.
Immer wieder hob er bei seinen Hymnen das starke „Kollektiv“ heraus, das Marca als „Superespana“ adelte. Aber natürlich kam auch de la Fuente nicht umhin, lobende Worte für seinen Jüngsten zu finden. Den Treffer würdigte er als „Geniestreich“. Er freue sich „sehr, dass wir auf ihn zählen können. Ich hoffe, dass wir noch viele Jahre Freude an ihm haben.“ Gleichzeitig warnte de la Fuente aber auch: „Wir müssen uns um ihn kümmern. Ich möchte, dass er weiter demütig bleibt.“
Yamal versicherte nach seinem „Wunderwerk“ („El Mundo)“ schon einmal brav, den ganzen Wahnsinn möglichst zu ignorieren. Er mache sich „keinen Kopf“, sagte er gelassen, auch wenn „Marca“ schon von einem „Lamine für die Ewigkeit“ schrieb. Längst werden Vergleiche zu Messi gezogen. Dies sei ein Thema für die Medien, so Yamal trocken: „Es wird keinen anderen Fußballer wie Leo Messi geben.“
Doch schon jetzt schreibt der hochbegabte Flügelspieler mit dem starken linken Fuß Fußball-Geschichte. Mit nur 16 Jahren und 362 Tagen ist er der jüngste Torschütze der EM-Geschichte, der jüngste Teilnehmer ist er ohnehin schon. Auch bei einer WM war bisher kein Torschütze jünger gewesen: Ikone Pele war bei seinem ersten WM-Treffer 1958 17 Jahre und 239 Tage alt. Der Rest ist bekannt. (are/sid)