Die lange Krise der deutschen Nationalmannschaft kann frühere Erfolge schon mal in Vergessenheit geraten lassen – diesen Eindruck machte zumindest ZDF-Expertin Fritzy Kromp in der EM-Übertragung am Mittwoch.
„Brauchen wir nicht“Pikanter TV-Patzer: ZDF-Expertin empört Kramer und Mertesacker
von Béla Csányi (bc)
Auf dem Rasen ging es am Dienstag (9. Juli 2024) mit vollem Ernst um den ersten Finalisten der Europameisterschaft in Deutschland. Und weil der Gastgeber nicht mehr im Turnier ist, wurde das Halbfinale zwischen Spanien und Frankreich im EM-Studio des ZDF ohne die ganz große Anspannung aufbereitet.
Bei Moderator Jochen Breyer (41) gab sich am Dienstag dennoch die Stamm-Besetzung aus den beiden Weltmeistern Christoph Kramer (33) und Per Mertesacker (39) sowie Trainerin Fritzy Kromp (39) die Ehre. Und die Frau in der Runde trat dem DFB-Duo gleich mal gehörig auf den Schlips.
Vergessliche Fritzy Kromp sorgt für gespielte Weltmeister-Empörung
Auch vier Tage nach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien behandelte das ZDF die Nachwirkungen des deutschen EM-Abschneidens. Kromp hatte in ihrer Rolle als Nachwuchstrainerin eine klare Meinung von den insgesamt fünf DFB-Auftritten und der Stimmung im Gastgeber-Land rund um die Nationalmannschaft.
„Was mich am allermeisten gefreut hat: Dass es für den Nachwuchs einfach mal wieder ein tolles Erlebnis war. Nach 2006 gab es gefühlt kein Turnier mehr, in dem man so stolz war, Deutscher zu sein, bei einem Turnier mitzufiebern“, hielt Kromp fest.
So nachhaltig das viel zitierte Sommermärchen auch in Erinnerung geblieben ist – ein großes DFB-Highlight hatte es in den 18 Jahren zwischen Heim-WM und Heim-EM dann doch gegeben. Und gerade Kramer und Mertesacker waren daran nicht ganz unbeteiligt.
Mit gespielter Empörung reagierten beide daher auch auf ihren von Kromp ausgelassenen WM-Triumph in Brasilien. „Zwei vierzehn“, fiel ihr Kramer umgehend ins Wort, woraufhin Kromp direkt lachend eingestand: „2014, sorry – da gab es noch ein großes Highlight“.
So schnell wollte Breyer sie allerdings nicht davonkommen lassen, fragte zweimal betont ahnungslos: „Ich habe es vergessen: Was war 2014 noch mal?“ Auch Mertesacker stieg umgehend in die Frotzeleien ein, sagte unter gestenreichem Abwinken: „Ist egal, brauchen wir nicht.“
So musste Kromp noch einmal neu einsetzen, sagte zur Beruhigung ihrer Nebenmänner: „2014 war natürlich schon ein Highlight. Keine Frage, da komme ich jetzt nicht mehr rum jetzt.“ Gleichzeitig betonte sie aber auch ihre Wahrnehmung der Zeit vor zehn Jahren: „Aber man hat es nicht so gefeiert.“
Zurück bei ihrem eigentlichen Punkt machte Kromp zum Abschluss – und ganz ohne Widerworte aus der Runde noch mal deutlich: „Danach war es für die Jugendlichen nicht mehr so schön, muss man ehrlich sagen. Sie haben alles, was sie jetzt erlebt haben, glaube ich so noch nie erleben können.“