„Nur ein streitender Haufen“Das kommt unerwartet: DFB reagiert auf Hoeneß-Ausbruch im TV

Uli Hoeneß im Interview mit dem ZDF

Uli Hoeneß am 8. Januar 2022 im ZDF-Interview für das „Sportstudio“. Dort schoss der Ehrenpräsident des FC Bayern scharf gegen den DFB.

Uli Hoeneß und der DFB schienen eigentlich im Clinch zu liegen, jetzt reicht der Verband einem seiner schärfsten Kritiker aber die Hand. Kommt es sogar zur Zusammenarbeit von Hoeneß und dem DFB?

Es war der erste große Hoeneß-Ausbruch im Jahr 2022. Bei seinem Auftritt im ZDF-„Sportstudio“ am 8. Januar schoss Uli Hoeneß (70) scharf gegen den DFB, beklagte sich über den sich selbst zerstörenden, „streitenden Haufen“. Mit einigen Tagen Abstand gibt es darauf auch eine erste Verbands-Reaktion.

Der Vizepräsident und aktuelle Präsidentschafts-Kandidat Peter Peters (59) zeigte sich nach der Hoeneß-Schelte verständnisvoll und stellte Bayern Münchens Ehrenpräsident sogar einen künftigen Posten innerhalb des DFB in Aussicht.

DFB: Peter Peters geht auf Kritiker Uli Hoeneß zu

„Ich kann mir grundsätzlich alles vorstellen. Gute, erfahrene und auch kritische Geister tun uns und dem DFB immer gut“, sagte Peters am Mittwoch (19. Januar) in einem Interview der „Sport Bild“ und fügte hinzu: „Ich habe ihm zum 70. Geburtstag einen persönlichen Brief geschrieben, aber die Lebensplanung von Uli Hoeneß kenne ich leider nicht.“

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Ob Uli Hoeneß und der DFB zusammenfinden, dürfte daher entscheidend vom Ex-Manager selbst abhängen. Dessen Haltung zu den Strippenziehern im deutschen Fußball ließ im ZDF-„Sportstudio“ eher wenig Bereitschaft zur Zusammenarbeit erkennen, zumal Hoeneß auch bei vorigen Gelegenheiten eine klare Haltung zum ständigen Chaos in der DFB-Spitze geäußert hatte.

Uli Hoeneß kritisierte DFB-Spitze scharf

„Es gab mal den DFB. Im Moment gibt es ihn für mich nicht. Der ist ja nicht existent. Das ist nur ein streitender Haufen, der sich nur mit sich selbst beschäftigt, aber nicht mit den Problemen des deutschen Fußballs“, hatte Hoeneß gesagt. Der DFB müsse eigentlich „Deutsche Streit-Gesellschaft“ heißen, polterte Hoeneß weiter.

Der Weltmeister von 1974 war im Dezember 2019 von seinen Ämtern als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern zurückgetreten und seitdem ein Stück in den Hintergrund gerückt. Einzelne Tiraden konnte sich Hoeneß seitdem aber nicht verkneifen. Dass er den DFB künftig womöglich von innen wachrüttelt, ist bislang nicht mehr als eine vage Vision. (bc)