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Handball EMZDF-Kommentator entschuldigt sich mitten im Deutschland-Spiel

Vorne lief es für Deutschland beim Sieg gegen Ungarn bei der Handball-EM wie am Schnürchen, hinten fanden die Torhüter erst spät einen roten Faden. ZDF-Co-Kommentator Markus Baur ruderte daher live im TV zurück.

von Béla Csányi  (bc)

Der nächste wilde Ritt für Deutschlands Handball-Hoffnungsträger! Auf dem Weg zum ersehnten Titel bei der Heim-EM 2024 hat die DHB-Auswahl am Montag (22. Januar 2024) mit dem 35:28 gegen Ungarn den ersten ganz großen Schritt Richtung Halbfinale gemacht.

Die Erleichterung im deutschen Lager nach zwei holprigen Hauptrunden-Begegnungen: gewaltig! Was ebenfalls für Zuversicht sorgte: Die große Schwäche des ersten Durchgangs war nach der Pause schon keine mehr. Auch das verhalf der DHB-Auswahl nach und nach zum deutlichen Ausbau der knappen Pausenführung.

Handball-EM: Torhüter-Flaute überrascht auch ZDF-Experte Baur

Dass Deutschland nach 30 Minuten trotz unzähliger Offensiv-Anläufe „nur“ mit 18:17 führte, lag vor allem an der anderen Seite des Spielfelds: Die sonst so zuverlässigen Torhüter bekamen anfangs keinen Ball zu fassen. Eine Horror-Halbzeit für Keeper-Gigant Andreas Wolff (32), der vor der Pause tatsächlich nicht eine Parade verzeichnete. Unfassbar!

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In der Live-Übertragung im ZDF sah sich Weltmeister Markus Baur (53) zur Mitte des ersten Durchgangs sogar zu einer Entschuldigung genötigt. Der ehemalige deutsche Handball-Star, der beim Turnier als Co-Kommentator für den Sender arbeitet, hatte vor dem Spiel noch eine optimistische Torhüter-Prognose abgegeben und die Schlussmänner beider Länder als wichtige Faktoren im Spiel angekündigt.

Beim Stand von 11:12 zu Beginn der 20. Spielminute sagte Baur plötzlich: „Ich muss mich da entschuldigen für meine Aussage am Anfang, dass die Torhüter hier eine gute Rolle spielen. Auf beiden Seiten zwei Paraden nach 20 Minuten im ganzen Spiel, das ist nicht normal.“

Markus Baur lächelt auf einem Pressefoto des ZDF.

Markus Baur, hier auf einem Pressefoto des ZDF, arbeitet bei der Handball-EM als Experte und Co-Kommentator für den Sender.

Wie zur Bestätigung fing sich exakt in dieser Sekunde Ungarn-Schlussmann László Bartucz (32) den nächsten Gegentreffer, den er an guten Tagen mit etwas Glück auch hätte halten können. Der frustrierte Wolff stand da schon gar nicht mehr im deutschen Tor, hatte bereits Platz gemacht für Vertreter David Späth (21), um sich auf der Bank zu sammeln.

Baur-Forderung bei Handball-Übertragung im ZDF erfüllt sich

Mit seiner Forderung für die zweite Hälfte bewies ZDF-Mann Baur dann aber wieder sein Gespür. „Wir haben noch nicht die Torhüter mitgenommen, die sollten wir jetzt ins Spiel kriegen“, sagte der Trainer von Bundesligist Frisch Auf Göppingen. Und tatsächlich wurden die Hünen zwischen den Pfosten mit zunehmender Spielzeit doch zum Faktor.

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Nach seiner ersten Parade in der 39. (!) Minute lief Wolff mit jedem Abschluss zu besserer Form auf, frisierte die anfangs noch vernichtende Statistik auf am Ende ordentliche 31 Prozent gehaltener Bälle. Isoliert betrachtet spielte er dabei eine herausragende zweite Hälfte – ganz so, wie Fans und Kollegen es im Turnier bislang auch gewohnt waren.

Teamkollege Juri Knorr (23) verriet nach dem Spiel daher, dass er trotz der Eindrücke zur Pause genau mit dieser Entwicklung gerechnet habe. „Wir wussten, dass Andi sowieso kommt“, berichtete der Spielmacher dem ZDF: „Da mussten wir uns keine Sorgen machen.“