Jos Verstappen„Mick Schumacher nicht so gut wie Michael“

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Michael Schumacher (li.) mit Benetton-Teamkollege Jos Verstappen in der Saison 1994.

von Oliver Reuter  (reu)

Köln – Auf Mick Schumacher (17) lastet als Rekordweltmeister-Sohn ohnehin der höchste Erwartungsdruck.

Dass er dem trotz seiner Formel-4-Siege gerecht werden kann, glaubt ein Ex-Teamkollege seines Vaters nicht: Jos Verstappen (44). Für ihn ist Mick nicht talentiert genug.

„Ich glaube nicht, dass er so gut ist wie Michael – und dann wird es natürlich schwieriger“, sagt Verstappen in „Auto Bild“ über Mick, dessen Talent er aus gemeinsamen Kartzeiten gut einschätzen kann.

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Der Holländer, selbst stolzer Vater von Formel-1-Shootingstar Max Verstappen (18, Toro Rosso), will Mick nicht schlechtreden: „Ich glaube schon, dass er Autofahren kann.“ Er differenziert aber: „Ich glaube, Mick ist jemand, der mehr Zeit braucht, um gute Resultate einzufahren.“ Das mag sein, wäre aber auch nur allzu natürlich.

Nachdem ihn Vater Michael zunächst ganz natürlich seine sportlichen Hobbys wie Fußball, Eishockey und nebenher Kartfahren ausüben ließ („Mick soll nicht unbedingt in meine Fußstapfen treten“), intensivierte er erst seine Rennsport-Förderung als sich Mick als 14-Jähriger klar für den Leistungssport entschied.

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Formel-4-Pilot Mick Schumacher bei der Präsentation seines neuen Prema-Teams.

Mick: „Ich gehe einen Schritt nach dem anderen“

Seitdem verbessert sich Mick fahrerisch stark, wurde 2014 Kart Vizeweltmeister und wagte im Vorjahr den Sprung in den Formel-Sport, obwohl er zunächst noch ein Kart-Jahr eingeplant hatte. Und trotz seines ersten Formel-4-Sieges am ersten Rennwochenende und Rang drei der Rookie-Wertung trat er auf die Bremse und entschied sich für ein zweites Jahr in der ADAC-Nachwuchsserie, obwohl ihm Experten schon die Formel 3 zugetraut hätten.

Mick erklärt: „Es ist mein Ziel, ein guter und kompletter Rennfahrer zu werden. Dazu gehört es, einen Schritt nach dem anderen zu gehen“. Er sei überzeugt, nur so sein Ziel erreichen zu können. Und das sei „natürlich die Formel 1“.

Auf dem Weg dahin steht Samstag (16.45 Uhr, Sport1) das nächste Formel-4-Rennen am Sachsenring an.

Dabei kann ihn sein Vater aufgrund seiner Reha nicht unterstützen. „Mick vermisst natürlich seinen Vater, der viel Erfahrung hat“, weiß Verstappen, sieht ihn aber beim besten Freund des Vaters in guten Händen: „Jetzt unterstützt ihn Peter Kaiser.“ Und auch Managerin Sabine Kehm (51) wird weiter versuchen, Druck von Micks Schultern zu nehmen. Auch Verstappen weiß: „Mit dem Namen Schumacher ist es eine andere Situation als mit dem Namen Verstappen.“