Mawson droht Karriere-AusDoping-Drama um Mick Schumachers Freund

Nicht nur Daniel Ricciardo muss schlechte Nachrichten verkraften. Auch seinem Landsmann Joey Mawson droht das vorzeitige Karriereende.

von Oliver Reuter  (reu)

Drama um zwei australische Rennfahrer. Wie von EXPRESS.de bereits vor einer Woche berichtet, muss Daniel Ricciardo (35) das Red-Bull-Tochterteam Racing Bulls bereits sechs Rennen vor Schluss verlassen.

Ein trauriges Karriereende für den früheren Bezwinger von Sebastian Vettel (37). Und Mick Schumachers (25) australischer Kumpel Joey Mawson (28) wurde wegen eines Dopingvergehens für drei Jahre lang vom Motorsport ausgeschlossen.

Ricciardos Formel-1-Aus

Es hatte sich abgezeichnet. Nach Ricciardos gescheitertem McLaren-Engagement neben Jungstar Lando Norris (24) hatte Red-Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko (81) den Ende 2018 vor Max Verstappen (26) zu Renault geflüchteten Vettel-Bezwinger als möglichen Ersatz für den schwächelnden Edelhelfer Sergio Perez (34) zurückgeholt.

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Doch der „Honigdachs“ hat über die Jahre und in den neuen Ground-Effect-Autos seinen Biss verloren und wurde vom Japaner Yuki Tsunoda (24) fachgerecht zerlegt.

Schon vor Singapur war durchgesickert, dass Ricciardo für die letzten sechs Rennen durch seinen designierten Nachfolger Liam Lawson (22) ersetzt wird. Der Neuseeländer hatte ihn schon in der Vorsaison nach seinem Handbruch fünf Rennen vertreten und gleich zwei Punkte geholt.

Im Nachtrennen zeigte Ricciardo aber noch einmal seine Klasse, als er seinem McLaren-Rivalen Norris den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde klaute. Der kann für Verstappen im WM-Kampf noch mal Gold wert sein.

„Ich habe mein Bestes gegeben, aber das märchenhafte Happy End ist nicht eingetreten“, sagte Ricciardo zum Abschied. Er verlässt die Formel 1 aber erhobenen Hauptes: „Ich muss aber auch auf das zurückblicken, was ich erreicht habe in dreizehn Jahren und ich bin stolz darauf.“ In 257 Rennen fuhr er acht Siege, drei Pole-Positions und 17 schnellste Rennrunden ein.

Mawsons Doping-Drama

In den Jahren 2016 und 2017 duellierte sich der Australier mit Mick Schumacher, die deutsche Formel-4-Meisterschaft gewann er, die Formel-3-EM Mick. Sie wurden beste Freunde. Doch während Schumi junior danach auch Formel-2-Weltmeister wurde und als Ferrari-Junior in die Formel 1 aufstieg, platzte dieser Traum für Mawson nach einem gescheiterten Formel-3-Regional-Engagement.

Danach fuhr er in Europa Porsche-Carrera- und -Supercup, kehrte aber 2021 wieder zurück in seine Heimat, wo er seitdem in der S5000 Australian Drivers' Championship Gas gibt.

Da wurde er am 13. Mai 2023 bei einer Doping-Kontrolle positiv getestet und rückwirkend für drei Jahre gesperrt. Jetzt erst bricht Mawson sein Schweigen. „Es war eine sehr schwierige Zeit für mich, für meine Familie, die so viel geopfert und so hart gearbeitet hat, um mir die Chance und den Traum zu geben, den ich lebe“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite. Seit der Sperre erlebte er „zweifellos die dunkelsten Stunden, Tage und Monate meines Lebens. Ein lebendiger Alptraum, aus dem ich monatelang nicht mehr aufwachen konnte.“

Erst jetzt enthüllt Mawson, was ihm zum Verhängnis wurde: Ein Nahrungsergänzungsmittel seiner Freundin mit dem Namen Mildronate, das die Erholungsphase verkürzt, die Motivation steigert. „Meine Absicht war immer, es für mein Lauftraining einzunehmen, und mein größter Fehler ist, dass ich nicht überprüft habe, ob das Präparat für Wettkämpfe zugelassen ist und nicht auf der Verbotsliste steht“, räumt Mawson ein. „Jetzt muss ich für die Folgen aufkommen, indem ich drei Jahre meiner Karriere verliere und mein Ansehen geschädigt wird“, weiß er.

Dennoch kündigt Mawson an: „Ich möchte nach dem 13. Mai 2026 wieder in den Rennsport zurückkehren. Ich liebe den Rennsport, meine Leidenschaft wird nicht erlöschen.“ So ergeht es dieser Tage ja auch seinem Freund Mick, der sein Formel-1-Aus verdauen und sich überlegen muss, ob er seine Karriere in der Langstrecken-WM fortsetzen will.