Einst besiegte er SchumiMick Schumacher will zurück in die Formel 1: Ex-Weltmeister äußert bitteren Verdacht

Mick Schumacher sitzt auf einem Jordan 191. In diesem Rennwagen hatte sein Vater, der später siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher, vor 30 Jahren in der Königsklasse als Ersatzfahrer von Bertrand Gachot im belgischen Spa-Francorchamps sein Debüt gegeben.

Mick Schumacher hat sich den Traum von der Formel 1 erfüllt, dort begegnete er immer wieder auch der Vergangenheit von Papa Michael Schumacher. In der folgenden Bildergalerie finden Sie seine Motorsport-Karriere in Bildern. Hier sitzt Mick im Rennanzug seines ehemaligen Haas-Teams auf Schumis ehemaligem Jordan-Boliden aus der Formel 1. Darin hatte der siebenmalige Weltmeister einst sein Debüt gefeiert. (Foto: 20. Juli 2021)

Michael und Mick Schumacher beim Kartfahren auf dem Nürburgring.

Im Jahr 2003 saß Mick schon auf dem Nürburgring im Kart am Steuer – allerdings nur fürs Foto auf dem Schoß von Papa Michael.

Michael posiert mit seinem schon in jungen Jahren PS-begeisterten Sohn Mick Schumacher in Oschersleben auf einem Motorrad.

Begann hier die Motorsport-Leidenschaft von Mick Schumacher? Papa Michael posiert mit seinem schon in jungen Jahren PS-begeisterten Sohn in Oschersleben auf einem Motorrad.

Mick Schumacher freut sich über den Pokal für Platz zwei bei den deutschen Kart-Meisterschaften.

Wie Papa Michael startete auch Mick Schumacher seine Karriere als Kartfahrer. In den ersten Jahren trat er dabei unter dem Namen Mick Betsch an, um die ganz große Aufmerksamkeit zu umgehen. Erst später legte er in den Startlisten den Geburtsnamen seiner Mutter Corinna ab. Hier freut sich Mick im Oktober 2014 über Platz zwei bei den deutschen Kart-Meisterschaften.

Der deutsche Rennfahrer Mick Schumacher vom niederländischen Team „Van Amersfoort Racing“ lächelt vor dem Rennen an der Startlinie.

Auf die Kart-Karriere folgte ab 2015 die ADAC Formel 4. In seiner ersten Saison bei Van Amersfoort Racing fuhr Mick Schumacher gleich einen Sieg ein, im Gesamt-Ranking stand er aber nur auf Platz zehn. (Foto: 13. September 2015).

Der deutsche Rennfahrer Mick Schumacher vom niederländischen Team Van Amersfoort Racing sitzt in seinem Rennwagen und spricht mit einem Mitarbeiter seines Teams.

Schon 2015 zeigte sich Mick lernwillig und wissbegierig, saugte die Eindrücke in der Formel 4 regelrecht auf. Teamgeist und Umgangsformen des Schumi-Sohnes stellten in alle den Jahren ohnehin weder Weggefährten noch Konkurrenten jemals infrage.

Mick Schumacher vom Prema Powerteam hält den Pokal für seinen Sieg im letzten Rennen der Formel 4 in den Händen.

Deutlich besser lief es für Mick im zweiten Jahr in der Formel 4. Beim Prema Powerteam holte er diverse Renn-Siege, fuhr in der deutschen und italienischen Rennserie jeweils auf Gesamt-Rang zwei. (Foto: 17. April 2016)

Mick Schumacher sitzt vor einem Rennen der Formel 3 in seinem Boliden.

Nächster Schritt Formel 3: 2017 blieb Mick Schumacher Prema zwar treu, stieg dafür aber in die höhere Rennserie auf. Platz zwölf der Gesamtwertung und nur ein Podest-Platz ließen allerdings noch Luft nach oben. Immer auf seinem Boliden mit dabei: Das Motto „Keep Fighting“ für Papa Michael. (Foto: 15. Oktober 2017).

Mick Schumacher vom Prema Powerteam hält den Siegerpokal für den Gesamtsieg der Formel 3 in den Händen.

Auch in der Formel 3 wurde das zweite Jahr zu seiner Saison: In der europäischen Formel 3 holte sich Mick Schumacher den Gesamtsieg, hier reckt er die FIA-Trophäe am 14. Oktober 2018 auf dem Hockenheimring in die Höhe.

Mick Schumacher steigt in seinen Prema-Rennwagen und bereitet sich auf seine Testfahrten auf dem Yas Marina Circuit vor.

Belohnung am Jahresende: Am 30. November 2018 drehte Mick in Abu Dhabi Test-Runden im Formel-2-Boliden von Prema. Anfang 2019 stieß Schumi junior außerdem zur Talent-Akademie von Ferrari.

Sebastian Vettel (r) blickt während der Trophäenverleihung nach dem Race of Champions Nations Cup mit seinem Teamkollegen Mick Schumacher auf ihre Trophäe für den zweiten Platz.

Erste Fahrten mit einem seiner großen Vorbilder: Mick Schumacher und Sebastian Vettel gingen beim Race of Champions im Nations Cup gemeinsam an den Start und holten am 19. Januar 2019 in Mexiko Platz zwei.

Mick Schumacher, Formel-2-Fahrer, steht auf dem Hockenheimring, nachdem er mit dem Wagen seines Vaters, dem Formel-1-Fahrer Schumacher, gefahren ist, neben dem Wagen.

Michael Schumachers Ex-Team Ferrari hält große Stücke auf Mick, der immer wieder in Kontakt mit der Scuderia kommt. Hier darf er vor dem Grand Prix von Deutschland in der Formel 1 am 28. Juli 2019 einige Runden mit Schumis altem Wagen drehen.

Mick Schumacher steuert ein Ferrari-Auto während seines ersten F1-Tests für Ferrari auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir.

Schon rund vier Monate zuvor hatte Mick in der roten Göttin gesessen. Er übernahm bei Testfahrten in Bahrain das Steuer.

Mick Schumacher von Prema Racing jubelt auf dem Podium nach seinem Sieg im Sprintrennen bei der FIA Formel-2-Meisterschaft 2019 auf dem Hungaroring.

Im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Formel 2 haperte es bei Mick allerdings: Nur ein Sieg, hier am 4. August 2019 in Ungarn, und Gesamt-Platz zwölf standen am Ende zu Buche.

Mick Schumacher (l) aus Deutschland spricht in der Box am Rande eines Rennens in der Formel 2 mit einem Teammitglied.

Erster Sieger in der zweiten Saison: Mick Schumacher bleibt seiner Tradition treu, steigert sich nach einem ersten Jahr in der neuen Rennserie deutlich und holt sich mit Prema den WM-Titel in der Formel 2. (Foto: 6. Dezember 2020).

Mick Schumacher vom Haas F1 Team (r) und sein russsischer Teamkollege Nikita Mazepin stehen für Werbeaufnahmen für die Formel 1 bereit.

Für Mick Schumacher geht ein Traum in Erfüllung! Gemeinsam mit seinem russischen Teamkollegen Nikita Masepin (l.) geht er für Haas erstmals in der Formel 1 an den Start. Punkte gibt es im hoffnungslos unterlegenen Boliden im Debüt-Jahr allerdings nicht. (Foto: 15. März 2021)

Das Auto von Mick Schumacher vom Haas F1 Team steht nach einem Unfall auf einem Abschleppwagen.

Nicht nur die Geschwindigkeit des eigenen Boliden werfen Mick Schumacher auf Punktejagd immer wieder zurück, auch kostspielige Unfälle mehren sich. Hier zerlegt es den Haas im Training zum Großen Preis von Monaco am 22. Mai 2021.

Mick Schumacher aus Deutschland vom Team Haas macht sich fertig für die Qualifikation.

In der Hoffnung auf ein besseres zweites Jahr beendet Mick Schumacher seine erste Saison in der Königsklasse des Motorsports. Haas verspricht dafür ein deutlich konkurrenzfähigeres Auto. (Foto: 4. Dezember 2021)

Mick Schumacher und Haas-Kollege Kevin Magnussen in der Box.

Neuer Partner, neues Glück? Mick geht diesmal an der Seite von Kevin Magnussen in die Saison. Zwar steigert Schumacher sein Vorjahres-Ergebnis, bleibt mit zwölf WM-Punkten und erneuten Unfällen aber unter den Erwartungen.

Mick Schumacher und Günther Steiner im Gespräch.

Die Beziehung zwischen Mick und Teamchef Günther Steiner bröckelt im Laufe der Saison, ehe der Südtiroler seinen Fahrer schließlich abschießt und sich für Nico Hülkenberg als Nachfolger entscheidet. Nach zwei Jahren in der Formel 1 ist für Mick vorerst Schluss.

Mick Schumacher geht neben Toto Wolff durch das Fahrerlager.

Während auch Ferrari keine Verwendung mehr für Mick Schumacher hat, bekundet Mercedes um Teamchef Toto Wolff (l.) Interesse. Das letzte Team aus Michael Schumachers Karriere in der Formel 1 nimmt dessen Sohn als Test- und Ersatzfahrer unter Vertrag. (Foto: 17. März 2023)

Mick Schumacher aus Deutschland (l) sitzt mit Managerin Sabine Kehm vor der Hospitality-Zone.

Auch in der Formel 1 immer an Mick Schumachers Seite: Managerin Sabine Kehm. (Foto: 25. Februar 2023).

Testfahrer Mick Schumacher aus Deutschland vom Team Mercedes in der Box.

Bei Mercedes bringt sich Mick Schumacher im Hintergrund ein, wartet geduldig auf seine Chance in der Formel 1. Vorerst gibt es aber kein Vorbeikommen an den Stammfahrern Lewis Hamilton und George Russell. (Foto: 23. Februar 2023)

Mick Schumacher mit seinen neuen WEC-Kollegen Nicolas Lapierre (M.) und Matthieu Vaxiviere am Alpine A424 Hypercar

2024 ist Mick Schumacher (l.) in der WEC mit seinen Teamkollegen Nicolas Lapierre (Mitte) und Matthieu Vaxiviere im Alpine A424 Hypercar am Start.

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Mick Schumacher hofft weiter auf den Sprung zurück in die Formel 1. Der frühere Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve sieht die Aussichten für den Sohn von Michael Schumacher kritisch.

von Béla Csányi  (bc)

Mick Schumacher (25) erlebt die Formel 1 schon im zweiten Jahr in Folge nur als Zuschauer. Nachdem sich der Sohn von Motorsport-Legende Michael Schumacher (55) zwei Jahre lang den Traum von der PS-Königsklasse erfüllt hatte, lässt eine erneute Chance derzeit auf sich warten.

Die Hoffnung auf eine Rückkehr besteht beim früheren Haas-Piloten zwar weiterhin. Über die Umsetzbarkeit gehen die Meinungen aber ganz offensichtlich weit auseinander.

Mick Schumacher noch ohne Spitzenplätze in Langstrecken-WM

Mick selbst bleibt weiter Optimist. „Meine Chancen in der Formel 1 scheinen bisher ziemlich gut zu sein“, sagte er zu Wochenbeginn im Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP: „Für mich ist es wichtig, in die Formel 1 zurückzukehren, um zu zeigen, was ich kann.“

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Die aktuellen Eindrücke der Langstrecken-WM (WEC) im Alpine-Cockpit reichten bislang allerdings nur bedingt als Empfehlungsschreiben für den aktuellen 25. der Fahrerwertung. Der hatte am Wochenende in Sao Paulo als Zehnter erst seinen Premieren-Punkt eingeheimst.

Der frühere 1997er-Weltmeister Jacques Villeneuve (53), der sich beim damaligen Titelgewinn heiße Duelle mit Michael Schumacher lieferte, sieht dessen Sohn nicht gerade als heißen Kandidaten auf ein Comeback in der Formel 1. Villeneuve erkennt bei keinem Rennstall besonderes Interesse.

„Es scheint, dass kein Team Mick Schumacher als Fahrer haben will. Mick und sein Team haben einen Vorstoß gemacht, aber niemand scheint sich darauf zu stürzen, ihn in sein Team zu holen“, betonte der Kanadier im Gespräch mit dem Glücksspielanbieter „Instant Casino“.

Jacques Villeneuve beim Grand Prix der Formel 1 in Kanada.

Jacques Villeneuve am 6. Juni 2024 beim Grand Prix der Formel 1 in Kanada.

Das schwache zweite Jahr in der Formel 1 mit vielen teuren Unfällen und der öffentlichen Kritik seines damaligen Teamchefs Günther Steiner (59) habe einen Nachgeschmack hinterlassen, der bis heute anhalte, so Villeneuve: „Für die Teams ist das besorgniserregend. Wollen sie das Risiko eingehen, zu hoffen, dass Mick besser ist als er war? Im Moment sieht es nicht danach aus.“

In Anbetracht dieser Gemengelage äußerte Villeneuve einen bitteren Verdacht über Micks Schicksal, vermutete: „Wenn ein Team Mick als F1-Fahrer einstellt, dann deshalb, weil sie das Schumacher-Image wollen.“

Kann etwa nur noch sein Name Mick retten? Gerade die Spekulationen um einen Wechsel zu Audi kann sich Villeneuve in diesem Zusammenhang daher durchaus vorstellen, glaubt: „Es ist ein Risiko, das Audi bereit sein könnte, einzugehen.“