Formel 1Ein ganz Großer tritt ab: Sebastian Vettel punktet zum Abschluss – Red-Bull-Star siegt

Die Formel-1-Piloten bilden eine Gasse, um Sebastian Vettel gebührend zu verabschieden.

Sebastian Vettel (M.) wurde am Sonntag (20. November 2022) in Abu Dhabi von seinen Fahrer-Kollegen mit Applaus aus der Formel 1 verabschiedet.

Die Formel-1-Saison 2022 ist vorbei. Beim letzten Rennen von Sebastian Vettel sicherte sich Max Verstappen den Sieg, Charles Leclerc schob sich in der Fahrerwertung noch vor Sergio Pérez.

von Oliver Reuter  (reu)

Die Ära von Sebastian Vettel (35) ist zu Ende – nach vier WM-Titeln und 53 Siegen leider allerdings ohne weiteren Erfolg im Aston Martin. Das britische Team vermasselte dem Vierfach-Weltmeister auch noch sein letztes Formel-1-Rennen.

Der auf Rang neun gestartete Heppenheimer fiel durch die falsche Ein-Stopp-Strategie auf Rang zehn zurück. „Wie konnten wir die Strategie nun so vermasseln, Jungs?“, fragte Vettel.

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Der 35-Jährige also ehrgeizig bis zum Ende. Nach dem Rennen erklärte er: „Ich hätte gerne ein paar mehr Punkte gehabt. Ganz klar hatten wir nicht die beste Strategie, das ist nicht ganz so toll, dann im Auto zu sitzen. Wir hätten es in der Konstrukteurs-WM zu unseren Gunsten drehen können.“

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Doch dann wurde er versöhnlich: „Die letzten zwei Jahren waren aus sportlicher Sicht etwas enttäuschend für mich, aber menschlich sehr wichtig. Ich habe gelernt, dass es wichtiger Dinge gibt im Leben, als im Kreis zu fahren. Aber so eine Karriere zu erleben, war natürlich eine absolute Freude.“

Unrühmliches Ende einer großartigen Karriere. Doch später im Fahrerlager war Vettels Ärger wieder verraucht. Sein Vater Norbert (63) und viele langjährige Weggefährten hatten Tränen in den Augen, auch Ehefrau Hanna (34) und die drei Kinder waren an der Strecke.

Es war der Tag der emotionalen Abschiede in Abu Dhabi. Neben Vettel fuhren auch sein alter Red-Bull-Kollege Daniel Ricciardo (33), sein junger Freund Mick Schumacher (23) und Nicholas Latifi (27) ihre letzten Rennen für McLaren, Haas und Williams.

Mick fiel vom zwölften auf den 16. Platz zurück und bekam für einen Auffahrunfall mit Latifi eine Fünf-Sekunden-Strafe. Onkel Ralf Schumacher (47) rügte via Sky: „Mick hat sich verschätzt. Es ging zwar nicht um Punkte, aber trotzdem ein ärgerlicher Fehler im letzten Rennen.“

Auch Mick selbst haderte: „Das war ärgerlich. Aber ich habe trotzdem versucht, die letzten Runden zu genießen. Ich nehme aus dieser Saison Positives und Negatives mit. Das macht mich zu einer stärkeren Person, zu einem stärkeren Fahrer und ich glaube fest daran, ins Formel-1-Auto zurückzukehren.“

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Vettels langjähriger WM-Rivale Fernando Alonso (41) schied im letzten Rennen für Alpine mit Wasserleck aus – er nimmt in der neuen Saison Vettels Platz bei Aston Martin ein.

Der bereits seit fünf Rennen feststehende Doppel-Weltmeister Max Verstappen (25) gewann auch das Finale und baute seinen Rekord vor Michael Schumacher (53) und Vettel (beide 13) auf 15 Saisonsiege aus. Zweiter wurde Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (25), der damit Verstappen-Helfer Sergio Pérez (32) noch die Vizeweltmeisterschaft entriss.

Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton (37) schied auf Rang drei liegend mit einem Hydraulikproblem aus. Damit riss die Serie des Briten, der bisher in jeder seiner Saisons seit 2007 ein Rennen gewonnen hatte und in der WM auch von seinem jungen Mercedes-Kollegen George Russell (24) geschlagen wurde.