„Papas Jordan fuhr wie ein Go-Kart“Mick in Schumis erstem Formel-1-Auto

Mick Schumacher im alten Jordan 191 seines Vaters Michael.

Zeitreise zu Schumis Formel-1-Debüt: Mick Schumacher fuhr im Juli 2021 in Silverstone Papas alten Jordan 191.

Mick Schumacher startet erstmals beim Formel-1-Rennen in Spa. Dort feierte auch sein Vater Michael sein Debüt. Zur Einstimmung fuhr Mick mit dem alten Jordan ein paar Runden.

von Oliver Reuter  (reu)

Spa. Der Kreis schließt sich für die Familie Schumacher. Am Sonntag (29. August, 15 Uhr, Sky) fährt Mick Schumacher (22) sein erstes Formel-1-Rennen in Spa. Also auf jenem Kurs, auf dem sein Vater vor 30 Jahren, am 25. August 1991, sein Formel-1-Debüt feierte. Und für diesen emotionalen Moment ging Mick auf eine ganz besondere Zeitreise.

„Es ist lustig, dass es genau 30 Jahre sind. Ich wusste im Moment der Unterschrift, dass es 30 Jahre sein werden“, sagt Mick über sein Spa-Debüt im Haas-Ferrari.

Ab dem ersten Training am Freitag wird er auch an seinen Vater denken: „Es ist ein ganz besonderer Moment für mich und meine Familie. Spa ist ja das Wohnzimmer von uns Schumachers. Es wird tolles und emotionales Racing werden. Ich freue mich sehr, dass ich dieser besonderen Strecke meinen Stempel aufdrücken kann.“

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Auf diesen Moment stimmte sich Mick mit einer Fahrt in Papas altem Jordan 191 ein. In Silverstone drehte er im Juli einige Runden. Mick berichtet: „Die Emotionen und Gefühle, das Wissen, dass mein Vater darin in sein erstes Formel-1-Wochenende gestartet ist, war sehr besonders. Es war das Chassis, was mein Papa im ersten Freien Training gefahren ist, aber dann nicht im Rennen.“

Vielleicht auch besser so, denn eben jener 191 fiel ja mit Kupplungsschaden nach nur 500 m aus. Doch auch so war die alte Technik für Mick gewöhnungsbedürftig: „Vom Gefühl her war es natürlich ganz anders. Papas Jordan fuhr wie ein Go-Kart. Es gab nur das Chassis, die Reifen, keine Knöpfe am Lenkrad und es hatte eine H-Schaltung. Sowas hatte ich in einem Rennauto noch nie verwendet, nur im Pkw.“

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Und noch ein Detail ließ seine Fahrt in die Schumi-Vergangenheit zu einem Abenteuer werden: „Ich hatte da gar keinen vernünftigen Sitz, sondern nur Schaumstoff. Das hat mich dementsprechend ein bisschen rumfliegen lassen im Cockpit“, erzählt Mick. „Beim Bremsen bin ich immer so weit heruntergerutscht, dass ich die Strecke nicht mehr sehen konnte, weil die Front sehr hoch ist.“

Das ist in seinem aktuellen Haas-Ferrari natürlich besser, auch wenn der das langsamste Auto im Feld ist. „Es ist ja bekannt, dass wir unseren Wagen kaum entwickelt haben, um uns ganz auf die Saison 2022 mit dem komplett neuen Wagen zu konzentrieren. Die anderen Rennställe haben entwickelt, daher ist der Abstand zur Konkurrenz eher größer geworden. Das ist schade, war aber zu erwarten“, sagt Mick.

Dennoch will er in Spa natürlich ein paar Glanzlichter setzen, ist doch die Ardennen-Achterbahn seine Lieblingsstrecke. Hier startete er vor drei Jahren mit seinem ersten Formel-3-Sieg seine Siegesserie zum EM-Titel – der Grundstein für seine jetzige Formel-1-Karriere.