„Große Verbesserung“Haas-Ingenieur schwärmt bei Schumacher-Vergleich mit Mazepin

Mick Schumacher begeht die Rennstrecke in Silverstone vor dem Großen Preis von Großbritannien mit Team-Kollegen vom Formel-1-Rennstall Haas.

Haas-Ingenieur Ayao Komatsu (l), hier bei der Streckenbegehung vor dem Großen Preis von Großbritannien am 15. Juli, hält große Stücke auf Formel-1-Rookie Mick Schumacher (M.).

In seinem ersten Formel-1-Jahr bekommt Mick Schumacher trotz schwacher Ergebnisse für seine Einstellung regelmäßig Lob. Auch im eigenen Rennstall ist Schumi junior beliebt – auch und gerade im Vergleich zu Teamkollege Nikita Mazepin.

Budapest. Der Weg von Mick Schumacher (22) in die Formel 1 war ein anderer als der von Nikita Mazepin (22). Während der Russe schon vor seinem Sprung in die Königsklasse des Motorsports wegen Eskapaden in der Kritik stand, schrieb der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher (52) vor allem positive Schlagzeilen.

Bei allen charakterlichen wie sportlichen Unterschieden fahren allerdings beide Rookies denselben Formel-1-Wagen: den von US-Rennstall Haas. Das Auto für beide Piloten gleichermaßen fahrbar zu machen, war und ist keine leichte Aufgabe – und doch meistert sie ein F1-Neuling deutlich besser als sein Konkurrent.

Haas: Mick Schumacher „sehr offen für alle Ideen“

Laut Haas-Ingenieur Ayao Komatsu war Schumacher von Beginn an bereit für die Königsklasse, anders als Mazepin. Der lag demnach „anfangs etwas zurück“, brauche länger, um sich wohlzufühlen.

Alles zum Thema Mick Schumacher

Dass Mick hingegen „seine Sache sehr gut“ mache, hängt wohl auch mit der Einstellung des Deutschen zusammen: „Ich denke, es war uns allen von Anfang an klar, dass er sehr, sehr offen für alle Ideen ist“, verriet Komatsu Motorsport-total.com, „Wenn wir ihm also sagen: ‚Lass uns das ausprobieren‘, ‚Warum gehen wir nicht in diese Richtung?‘, dann ist er gerne bereit, es auszuprobieren, auch wenn er anderer Meinung ist“.

Formel 1: Nikita Mazepin braucht „viel mehr Stabilität“

Mit Schumi junior kann das Schlusslicht der Formel 1 so wichtige Daten sammeln, die von Mazepin womöglich nicht zu erwarten sind. Der junge Russe möge „viel mehr Stabilität, vor allem in Hochgeschwindigkeitskurven, wohingegen Mick gut damit umgehen kann“, verdeutlichte der Renningenieur die Unterschiede seiner Fahrer. Dabei betonte er jedoch auch die Fortschritte seines Sorgenkindes.

Auch der deutsche Haas-Pilot ist allerdings natürlich längst nicht fehlerfrei. Umso wichtiger die sichtbare Entwicklung der jüngeren Vergangenheit. „Wenn man sich seine Leistung im zweiten Stint in den österreichischen Rennen anschaut, also Rennen acht und neun, dann hatte er einen ziemlich guten Stint, das ist also eine große Verbesserung“, lobt Komatsu.

Und Mick? Der ist sich des guten Verhältnisses zu seinem Team bewusst, betont: „Das Vertrauen ist voll da – sowohl von ihnen zu mir als auch von mir zu ihnen“.

Dann gibt er Komatsus Lob zurück: „Die Ingenieure sind extrem offen, wenn es darum geht, was ich zu sagen habe“. Scheint, als wäre die Stimmung bei Haas trotz einer sportlich vergessenswerten Saison alles andere als schlecht – auch dank eines wissbegierigen Mick Schumacher. (bl)