Das Formel-1-Fahrerfeld für 2024 füllt sich weiter – zum Unmut von Mick Schumacher. Der Deutsche hat nach den nächsten Vertragsverlängerungen nur noch eine letzte Chance auf ein Cockpit.
Ein einziges F1-Cockpit offenMick Schumacher bleibt nach klarem Bekenntnis nur noch eine letzte Chance
AlphaTauri hat sich zu seinen beiden Formel-1-Piloten bekannt. Am Samstag (23. September 2023) vor dem Qualifying in Suzuka (Japan) gab der Rennstall bekannt, auch 2024 auf den Japaner Yuki Tsunoda und den australischen Routinier Daniel Ricciardo zu setzen.
„Nächstes Jahr bleibt das technische Reglement weitgehend unverändert. Deshalb war es logisch, auch bei der Fahrerbesetzung auf Kontinuität zu setzen“, begründete Teamchef AlphaTauri-Teamchef Franz Tost die Entscheidung: „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung, die Yuki in den letzten zweieinhalb Jahren in unserem Team gezeigt hat, und mit Daniels großer Erfahrung als Rennsieger werden wir 2024 eine der konkurrenzfähigsten Fahrerpaarungen in der Startaufstellung haben.“
Mick Schumacher: Williams-Cockpit letzte Chance auf Formel-1-Comeback
Damit ist klar: Dem Neuseeländer Liam Lawson, der beim Großen Preis von Japan (Sonntag, 7.00 Uhr MESZ/Sky) den derzeit verletzten Ricciardo bereits zum vierten Mal vertritt, bleibt nur die Rolle des Ersatzfahrers für AlphaTauri und das große Schwesterteam Red Bull. Und Mick Schumacher nur noch eine Chance auf ein Formel-1-Comeback im kommenden Jahr.
Leidglich das aktuell von Logan Sargeant (USA) besetzte Williams-Cockpit ist noch vakant. Die Verlängerung des Vertrags mit dem noch punktlosen Rookie gilt allerdings als wahrscheinlich. Als erste Alternative wird der letztjährige Formel-2-Champion Felipe Drugovich (Brasilien/derzeit Ersatzfahrer bei Aston Martin) gehandelt. Schumacher werden allenfalls Außenseiterchancen auf das Cockpit eingeräumt.
Und so feilt der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher zwangsläufig an seinem Karriere-Plan B. Dieser Weg könnte ihn an einen mythischen Ort des Motorsports führen: Le Mans.
„Wir sprechen mit Mick über die Möglichkeit, in unserem Langstreckenprogramm zu fahren“, bestätigte Bruno Famin, Interimsteamchef des Formel-1-Rennstalls Alpine, am Rande des Großen Preises von Japan und ergänzte: „Ich denke, es wäre eine gute Sache für beide Parteien. Aber im Moment sprechen wir nur und werden hoffentlich bald einen Test organisieren.“
Schumacher verlor Ende 2022 bei Haas sein Formel-1-Stammcockpit. In diesem Jahr leistet er als Mercedes-Ersatzpilot im Simulator wichtige Arbeit für die etatmäßigen Fahrer Lewis Hamilton und George Russell. Und er steht bereit, sollte einer der beiden ausfallen.
Mick Schumacher: Über Le Mans zurück in die Formel 1?
Der 24-Jährige hatte Anfang September im SID-Interview betont, dass er sich „natürlich Gedanken gemacht“ habe und parallel einen „Plan B“ verfolge, den er aber zunächst nicht nennen wollte, denn: „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Solange nicht alle Sitze vergeben sind, ist es nicht vorbei.“
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff machte in der vergangenen Woche in Singapur deutlich, dass er Schumacher auch im kommenden Jahr gern als Ersatzmann an Bord hätte, sollte sich in der Formel 1 keine Tür mehr für ihn öffnen. „Mick ist ein Teil der Familie. Wenn sein Engagement bei einem anderen Hersteller erlaubt, bei uns Reservefahrer zu sein, dann werden wir ihn natürlich halten“, sagte der Österreicher.
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Alpine hatte am Rande des diesjährigen 24-Stunden-Rennens in Le Mans das 670 PS starke Hypercar präsentiert, mit dem die Marke des Renault-Konzerns ab dem kommenden Jahr in der Langstrecken-WM (WEC) an den Start geht. Die Franzosen suchen nach einem großen Namen für ihren Fahrer-Kader, der Aufmerksamkeit verschafft - und im Motorsport gibt es global kaum einen größeren als Schumacher.
Mick Schumachers Vater Michael fuhr 1990 und 1991 für Mercedes Langstreckenrennen, ehe er in die Formel 1 aufstieg und der Motorsport-Königsklasse den Stempel aufdrückte. Sein Sohn würde über Le Mans versuchen, dauerhaft zurückzukommen. So wie es Alex Albon (Thailand), der mittlerweile ein hoch angesehener Pilot ist, über den Umweg DTM gelang. (SID)