Formel-1-BebenDeutscher Fahrertausch: Mick Schumacher raus, Nico Hülkenberg rein

Haas-Pilot Mick Schumacher aus Deutschland kommt zum dritten Training des Großen Preises von Japan auf dem Suzuka Circuit in Suzuka, Zentraljapan, an.

Mick Schumacher, hier am 8. Oktober 2022 am Rennwochenende in Japan, wird 2023 kein Stammfahrer in der Formel 1 sein.

Mick Schumacher wird im Jahr 2023 kein Stammcockpit im Formel-1-Zirkus haben. In Abu Dhabi wird er vorerst ein letztes Rennen in der Königsklasse des Motorsports machen. Nico Hülkenberg ersetzt ihn im nächsten Jahr.

von Oliver Reuter  (reu)

Es ist entschieden! Nach nur zwei Jahren endet (vorerst) die Formel-1-Karriere von Mick Schumacher (23). Haas-Besitzer Gene Haas (69) hat sich gegen eine Vertragsverlängerung und für eine Verpflichtung von Routinier Nico Hülkenberg (35) entschieden.

Der deutsche Platztausch soll heute oder morgen bekanntgegeben werden. Aber er bedeutet für Mick nicht das komplette Formel-1-Aus. Mercedes-Teamchef Toto Wolff (50) bietet ihm einen Job als Ersatzfahrer an.

Mick Schumacher: „Manchmal ist es dein Jahr und manchmal nicht“

Die Enttäuschung über das fehlende Vertrauen und frühzeitige Aus bei seinem ersten F1-Team überspielte Mick das ganze Rennwochenende in Brasilien erstaunlich gut. Erst nach dem Rennen, wo er abermals wegen nachlassender Leistung seines Haas noch aus den Punkterängen auf Rang 13 fiel, brach es aus ihm heraus.

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„Manchmal ist es dein Jahr und manchmal nicht. Ich schätze, das hier ist nicht mein Jahr“, zog er schon vor dem – für seinen Vertrag nun bedeutungslosen – WM-Finale in Abu Dhabi (Sonntag, 14 Uhr, Sky) ein ernüchterndes Saisonfazit.

Am Ende waren es nicht seine 19 punktlosen Rennen und die klare Niederlage gegen seinen erst zu Saisonbeginn reaktivierten Teamkollegen Kevin Magnussen (12:25-Punkte, 5:16 im Quali-Duell), die Micks Aus besiegelten, sondern vor allem seine teuren Unfälle.

Nico Hülkenberg ersetzt Mick Schumacher bei Haas

Die Crashs in Jeddah, Miami, Monaco und Suzuka ließen nicht nur Haas-Teamchef Günther Steiner (57) öffentlich über ihn fluchen („Idiot“), sondern summierten sich laut Schätzungen auf über drei Millionen Euro.

Viel zu viel für Maschinen-Mogul Haas, der mit der Formel 1 Geld und Positiv-PR einfahren will und deshalb nächste Saison lieber auf den vermeintlich soliden Punkte-Lieferanten Hülkenberg setzt.

Der Emmericher steht damit nach seinen Kurz-Einsätzen als Ersatzfahrer bei Racing Point und Aston Martin vor seinem Comeback als Stammpilot. Und dabei hat er – abhängig natürlich von der Konkurrenzfähigkeit des neuen Haas – die Chance, seinen 181 Rennen andauernden Podiums-Fluch zu brechen.

Toto Wolff über Mick Schumacher: „Wir schätzen ihn sehr“

Und Mick? Der ahnte bereits in Mexiko: „Wenn Haas nicht mit mir weitermachen will, werde ich andere Möglichkeiten prüfen, um meine F1-Karriere 2024 neu zu starten.“

Und nun bekommt er schon vor der offiziellen Verkündung ein Jobangebot als Ersatzfahrer bei Mercedes, wo Nyck de Vries (27) als GP-Pilot zu Williams wechselt und Stoffel Vandoorne (30) den Hülkenberg-Platz bei Aston Martin einnimmt. Teamchef Wolff sagt: „Ich mache kein Geheimnis daraus, dass die Familie Schumacher zu Mercedes gehört und dass wir Mick sehr schätzen.“

Dennoch ist das frühzeitige Aus als GP-Pilot natürlich ein Karriereknick für Mick, der schon von einer Beförderung zu Ferrari geträumt hatte, aber auch schon in deren Driver-Academy aussortiert wurde.

Ralf Schumacher: Besser, wenn er dauerhaft ein Cockpit hätte

Onkel Ralf Schumacher (47) sagte zum möglichen Überbrückungsjahr in Mexiko: „Besser und wichtiger für seine Entwicklung ist es natürlich, wenn er durchgängig in einem Formel-1-Cockpit sitzen würde.“

Jetzt muss Mick hoffen, über den Mercedes-Job für 2024 wieder ein Cockpit zu bekommen. Ein Wechsel zu Sauber, wo Audi 2026 als Werksteam einsteigt, gilt als Ideallösung, allerdings sind die deutschen Premiumhersteller natürlich auch Rivalen.