Mit den ersten Punkten seiner noch junge Formel-1-Karriere konnte Mick Schumacher seine Kritiker vorerst verstummen lassen. Nun gilt es, den Erfolg beim Rennen in Spielberg zu wiederholen.
Formel 1Nächster Erfolg für Mick Schumacher? Haas-Pilot steht vor Bewährungsprobe
Das vergangene Rennen in Silverstone wird für Mick Schumacher wohl immer ein ganz besonderes bleiben. Der junge Haas-Pilot überquerte als Achter die Ziellinie und fuhr somit die ersten vier Zähler seiner Karriere in der Formel 1 ein.
Am kommenden Wochenende (9.-10. Juli 2022) geht die Königsklasse in Spielberg an den Start. Berge, Wiesen und viel Natur schmücken die Umgebung des Red Bull Rings in Österreich. Für Schumacher ein wichtiges Rennen, da er dort unter Beweis stellen kann - und muss -, dass sein achter Platz keine Eintagsfliege war.
Formel 1: Bewährungsprobe für Mick Schumacher in Spielberg
Das Rad ist mit im Gepäck, wenn es die Zeit zulässt, geht der Formel-1-Jungstar auf eine kleine Runde. Auf und Ab – auch ein bisschen wie die Karriere des mittlerweile 23-Jährigen, die immer wieder erstaunliche Parallelen aufweist. Denen zufolge müsste es in den kommenden Wochen und Monaten weiter bergauf mit Mick Schumacher gehen.
Seine größten Erfolge feierte Schumacher bisher im Zwei-Jahres-Rhythmus. 2016 wurde er Vizemeister in der Formel 4, sowohl in der deutschen als auch in der italienischen. Im Jahr zuvor war er in die niedrigste Formel-Serie aufgestiegen. 2018 gewann er - in seinem zweiten Jahr - die Europameisterschaft in der Formel 3. 2020 gewann er - wieder in seiner zweiten Saison - die Gesamtwertung in der Formel 2. Zwei Jahre später dann sein erster Punkte-Erfolg in der Formel 1.
Auch Tage später umspielt ein Lächeln das Gesicht des Sohnes von Rekordweltmeister Michael Schumacher (53), sobald das Rennen in Großbritannien zur Sprache kommt.
Er würde allerdings nicht sagen, „dass mir deshalb Gewicht von den Schultern genommen wurde“. Das sei eher durch das problemlose Wochenende in Großbritannien generell passiert und die Fahrten vorher, befand Mick Schumacher (23). Gleichwohl kam das Top-Ten-Debüt zur rechten Zeit. Die schweren Unfälle in Saudi-Arabien und Monaco hatten ihn in die Kritik gebracht.
Haas-Teamchef Steiner: Wir könnten nicht glauben, was da passiert ist
Und das in einer Phase, in der es auch um einen neuen Vertrag geht, sein aktueller mit dem Haas-Team endet nach dieser Saison. Die Art und Weise, wie der Ferrari-Nachwuchsmann von Platz 19 in einem hochdramatischen Rennen bis auf Rang acht vorgefahren war, und sich dann auch noch einen packenden Kampf mit Weltmeister Max Verstappen (24) geliefert hatte, freute und erstaunte auch Schumachers Boss. „Wir konnten es fast gar nicht glauben, was da passiert ist“, sagte Günther Steiner (57).
Dabei weist Schumachers zweites Jahr - mal wieder - Parallelen zu den Jahren auf, in denen er ebenfalls nach eher durchwachsenen und von Pech und auch Fehlern geprägten ersten Rennen richtig durchstartete. Mit einem Unterschied. Sein Jahr als Neuling in der Formel 1 taugte nicht als Lehrjahr.
Deutlich wird das in dieser Saison. „Ich glaube, es gab vieles Neues, das ich dieses Jahr lernen musste, was ich letztes Jahr nicht lernen konnte“, erklärte er. Das Neue ist aber das Wesentliche: Zweikämpfe auf der Strecke, Strategien im Rennen und die Gabe, auch in kritischen Momenten ruhig zu bleiben.
„Die vorige und die heutige Saison sind grundverschieden“, sagte Mick Schumachers Chef. In der Red-Bull-Ring-Zeitung zum Grand Prix betonte Steiner: „Die Intensität, der Druck – die Leute draußen merken gar nicht, wie sehr sich das verändert hat.“
Im Übergangsjahr 2021 habe Schumacher nur sein Bestes geben müssen. Für echtes Racing war der Haas einfach zu schlecht. „Aber dieses Jahr ist das ein ganz anderes Spiel“, betonte Steiner. Schumacher befinde sich in der zweiten Entwicklungsstufe. Heißt auch: In den Bergen der Steiermark soll es weiter nach oben gehen. (dpa, fr)