„Sie sind am Zerfallen“Schumacher prognostiziert Formel-1-Beben – bahnt sich Verstappen-Hammer an?

Ralf Schumacher bei einem Interview.

Sky-Experte Ralf Schumacher beim Großen Preis von Österreich am 9. Juli 2022. 

Nach einigen erfolgreichen Jahren steht Red Bull eine schwierige Saison bevor. Bereits nach zwei Rennen wurde Lawson durch Tsundo ersetzt und das Auto ist auch nicht mehr das Schnellste. Wie lange macht Verstappen das noch mit?

von Felix Rasten  (fr)

Turbulente Zeiten für Red Bull in der Formel 1! Der Rennstall hat sich bereits nach zwei Rennen von Liam Lawson (23) getrennt und ihn durch Red-Bull-Racing-Pilot Yuki Tsundo (24) ersetzt.

Durch den erneuten Fahrertausch kristallisiert sich heraus: Red Bull bleibt von Max Verstappen (27) abhängig. Der Niederländer fuhr in Australien auf den zweiten Platz, in China belegte er den vierten Rang. Das Auto ist auf den zweifachen Weltmeister ausgelegt, wodurch die ehemaligen Teamkollegen um Lawson, Sergio Perez (35), Alex Albon (29) und Pierre Gasly (29) ihre Schwierigkeiten hatten und teilweise nicht lange durchhielten. 

Schumacher: „Aston Martin würde alles auf ihn zuschneiden“

Für viele Experten ist dieses Ein-Mann-Konzept risikobehaftet, doch nicht für Sky-Experte Ralf Schumacher. Der 49-Jährige erklärte im F1-Podcast „Backstage Boxengasse“: „Es fällt nur auf, weil die Kollegen nicht gut genug sind.“

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Dennoch betonte er: „Red Bull ist am Zerfallen. Verstappen hält den Laden mit seinen Leistungen am Laufen. Sie haben viele Top-Leute verloren, intern brodelt es. Dass Verstappen da noch so cool bleibt, ist Wahnsinn.“

Mit den „Top-Leuten“ meint Schumacher unter anderem die ehemaligen Chef-Designer Rob Marshall (56/jetzt bei McLaren) und Adrian Newey (66/jetzt bei Aston Martin). Die beiden trugen in den vergangenen Jahren mit ihrer Expertise und ihrem Können elementar zum Erfolg bei Red Bull bei. 

Mittlerweile haben die anderen Teams um McLaren, Ferrari und Mercedes wieder aufgeholt, wodurch der Red Bull nicht mehr das schnellste Auto auf der Strecke ist. Da grenzt Verstappen mit seinen guten Platzierungen schon an eine Lebensversicherung. 

Doch Schumacher ist sich sicher: „Verstappen wird Red Bull verlassen.“ Und weiter: „Aston Martin würde alles auf ihn zuschneiden. Da würde er wahrscheinlich denselben Status bekommen wie bei Red Bull. Bei Mercedes sehe ich das weniger, weil Toto Wolff Antonelli fördern will.“

Ob es wirklich zu diesem Szenario kommt, bleibt abzuwarten. Jedenfalls gibt es bei Red Bull schon seit längerem Unruhe – im vergangenen Jahr rückte der Rennstall auch durch die Affäre um Christian Horner in den Fokus. Mit dem Duo um Tsunoda und Verstappen will der Rennstall nun zurück in die Erfolgsspur.