Angst vor Ansteckung?Das sagt Vettel-Kumpel Mick Schumacher zum Corona-Schock

Sebastian Vettel (l) aus Deutschland und Mick Schumacher aus Deutschland vom Team Haas treffen an der Rennstrecke ein.

Sebastian Vettel (links) und Mick Schumacher vor dem Grand Prix in Abu Dhabi am 11. Dezember 2021.

Nico Hülkenberg wird für den corona-infizierten Sebastian Vettel den Saisonauftakt der Formel 1 bestreiten. Mick Schumacher unterhielt sich bei den Tests noch mit Vettel. Hat er nun Angst vor einer Ansteckung?

von Oliver Reuter  (reu)

Was für ein Fehlstart ins zweite Aston-Martin-Jahr für Sebastian Vettel (34). Der Vierfach-Weltmeister hat sich mit dem Coronavirus infiziert und verpasst den Formel-1- Saisonauftakt in Bahrain am Sonntag (20. März 2022, 16 Uhr, Sky).

Der Hesse weist keine besonderen Krankheitssymptome auf und befindet sich in seiner Schweizer Wahlheimat Ellighausen in der Isolation. Ob er kommende Woche beim zweiten Rennen in Saudi-Arabien wieder starten kann, ist noch unklar.

Nico Hülkenberg sprang 2020 bereits dreimal ein

Vettel sagt: „Leider werde ich beim ersten Grand Prix in Bahrain nicht fahren können. Mir geht es bisher gut und ich werde alles tun, um so schnell wie möglich wieder ins Auto zu steigen. Ich drücke die Daumen für das Team und Nico.“

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Statt Vettel fährt Nico Hülkenberg (34). Der Emmericher war nach seinem Renault-Aus Ende 2019 schon dreimal für das Vorgängerteam Racing Point eingesprungen und wurde 2021 zum Aston-Martin-Ersatzfahrer berufen.

Ein unerwartetes Comeback für „Hülk“, der wie schon bei seinen Blitzeinsätzen in der Saison 2020 kurzfristig an die Strecke beordert wurde und erst kurz nach Mitternacht in Bahrain ankam.

Nico Hülkenberg zuletzt beim Großbritannien-GP 2020 im Einsatz

Das bedeutet am Vormittag natürlich zusätzlichen Stress, da noch die Sitzanpassung vorgenommen werden muss und Hülkenberg auch an den Meetings mit den Ingenieuren teilnehmen und Informationen zum komplett neuen Auto erhalten muss. Am Donnerstagabend postete Hülkenberg auf Twitter: „Hülkenback-Routine. Ich werde alles tun, um so schnell wie möglich auf Speed zu kommen. Gute Besserung Seb!“

Vor zwei Jahren war er bei Racing Point in Silverstone zweimal für den corona-infizierten Sergio Pérez (32) eingesprungen. Vor dem Start zum Großbritannien-GP wurde er aber von einem Kupplungsschaden ausgebremst.

Eine Woche später raste er beim Grand Prix „70 Jahre Formel 1“ auf Platz sieben. Im Herbst ersetzte er dann auf dem Nürburgring Pérez-Teamkollege Lance Stroll (23) und fuhr auf Platz acht.

Nico Hülkenberg in 179 Formel-1-Rennen noch nie auf dem Podium

Es war sein 179. Rennen, die meisten bestritt er für das Vorgängerteam Force India (2011 bis 2012, 2014 bis 2016). Trotz seines auch mit dem Le-Mans-Sieg 2015 erwiesenen Fahrkönnens schaffte er es bisher nie aufs Podium.

Ob er seinen Fluch beim Comeback im Aston Martin brechen kann, ist angesichts der starken Konkurrenz unwahrscheinlich. Vettel schaffte bei der WM-Generalprobe vor einer Woche in Bahrain nur die zehntschnellste Zeit und war sogar langsamer als Mick Schumacher (22) im Haas-Ferrari.

Mick Schumacher sprach bei den Tests mit Sebastian Vettel

Der unterhielt sich beim Test mit Sebastian Vettel, hat sich aber nicht angesteckt. EXPRESS.de hakt nach: Hat er sich diese Woche besonders geschützt oder ganz normal Familie, Freunde und Trainingspartner getroffen?

„Die Pandemie ist leider immer noch ein großer ein Teil unserer Welt. Natürlich schütze ich mich da, aber das heißt nicht, dass ich nicht trainieren gehe oder so“, sagt Mick.

Für Vettel tut es ihm leid: „Natürlich ist es schade, dass der Seb jetzt nicht dabei ist. Ich hätte mich gefreut, mit ihm um die Wette zu fahren. Aber das können wir ja dann nachholen. Ich habe mit ihm telefoniert und ihm gute Besserung gewünscht. Hoffentlich geht es ihm bald wieder besser und er kann wieder Rennen fahren.“

Mick Schumacher: „Ich würde es mir wünschen, in die Top Ten zu fahren“

Gegen Hülkenberg ist Mick noch nie gefahren, er freut sich drauf: „Er ist ja länger nicht mehr gefahren und geht ohne Testtage ins neue Auto rein. Es wird spannend zu sehen, wie er sich darin wohlfühlt und was er leisten kann.“

Für sich selbst steckt er das Ziel nach der zweitschnellsten Testrunde aller 20 Fahrer hoch: „Ich würde es mir wünschen, in die Top Ten zu fahren. Ob ich dazu in unserem Auto in der Lage bin, werden die Trainings zeigen.“

Erster infizierter Fahrer war am Wochenende McLaren-Pilot Daniel Ricciardo (32), der deshalb die Testfahrten verpasst hatte. Der Australier hat sich für das erste Training am Freitag aber freitesten können.