Der Kölner Darts-Profi Florian Hempel hat bei seinem ersten Auftritt bei der WM seinen Landsmann Martin Schindler klar geschlagen und zieht in die zweite Runde ein.
„Möchte über Weihnachten hier bleiben“Darts-WM: „Kölsche Jung“ Hempel rockt den Ally Pally
Was für ein kölscher Knaller bei der Darts-WM in London! Florian Hempel (31) hat bei seinem ersten Auftritt im Alexandra Palace seinen deutschen Kollegen Martin Schindler (25) überraschend klar mit 3:0 (3:1, 3:2, 3:1) geschlagen.
Der „Kölsche Jung“ von Brings dröhnte durch den Ally Pally. Während sein Konkurrent Kevin „The Wall“ Schindler zu „Ich will“ von Rammstein auf die Bühne ging, setzte Hempel voll auf die kölsche Note. Der Dom und die Hohenzollernbrücke ziert sein Shirt, dazu die passende Musik. Das euphorische Publikum schien den Song aber nicht richtig zu kennen.
Hempel zeigte bei seinem ersten Spiel im Alexandra Palace wenig Nervosität und sorgte mit Finishes von 156 und 158 Punkten früh in der Partie für Höhepunkte. Der gebürtige Brandenburger Schindler hingegen verlor auch seine dritte WM-Partie. Hempel bekommt es nun am Dienstagabend (22.00 Uhr/Sport1 und DAZN) mit dem belgischen Topspieler Dimitri van den Bergh, der an Position fünf gesetzt ist, zu tun.
Florian Hempel trifft nun auf Dimitri van den Bergh
Schindler gegen Hempel war erst das zweite deutsche Duell in der Geschichte der Weltmeisterschaft. Im Vorjahr hatte die deutsche Nummer eins Gabriel Clemens das Zweitrundenduell mit Nico Kurz 3:1 für sich entschieden.
Der ehemalige Handballtorwart schnappte sich gleich den ersten Satz bei seinem ersten Auftritt bei der Darts-WM. Im zweiten spielte sich ein regelrechtes Doppel-Drama ab. Sechsmal verpasste er es, das passende Doppel-Finish hinzulegen. Doch dann konnte er sich am Ende doch bei der 13. Gelegenheit den zweiten Durchgang holen.
Im dritten Durchgang ging es auch überraschend schnell. Mit einem Highfinish von 114 machte Hempel den Sack zu. Schon mit dem ersten Match-Dart sicherte sich der Kölner den Sieg und das Ticket für die zweite Runde.
Florian Hempel: „Möchte über Weihnachten hier bleiben“
„Ich bin natürlich glücklich. Ich habe es genossen auf der Bühne, es hat echt Spaß gemacht“, sagte Hempel bei Sport1 und erinnerte sich an das Doppel-Drama im zweiten Satz. „Das war kein einfacher Moment für mich und mein Gemüt. Ich habe versucht durchzuatmen und zurückzufinden.“ Nun hat er Lust auf mehr: „Ich würde mich freuen, wenn ich über Weihnachten hier bleiben dürfte, auch wenn es in der Seele wehtun würde.“
Durch das Aus für Schindler sind nur noch zwei von vier Deutschen im Turnier - Hempel und Gabriel Clemens (Saarwellingen/38), der vor einem Jahr ins Achtelfinale einzog und erst am 23. Dezember einsteigt. Teenager Fabian Schmutzler (Frankfurt/16) war mit 0:3 am Engländer Ryan Meikle gescheitert. (msw/dpa/sid)