Der Rad-Klassiker Paris-Roubaix ist am Sonntag mit einem souveränen Solo-Sieg von Mathieu van der Poel und einem Fan-Eklat zu Ende gegangen. Eine Zuschauerin schockte mit einer perfiden Attacke.
„Findet sie!“Fan-Eklat bei Rad-Klassiker: Zuschauerin entsetzt mit heimtückischer Attacke
von Béla Csányi (bc)
Was ging dieser Zuschauerin da nur durch den Kopf? Beim Rad-Klassiker Paris-Roubaix hat sich der überlegene Sieger Mathieu van der Poel (29) auch von einem weiblichen Fan nicht auf seiner Triumphfahrt stoppen lassen.
Die Anhängerin sorgte am Sonntag (7. April 2024) allerdings für einen Eklat und hatte – ebenso wie van der Poel – gewaltiges Glück, dass ihre heimtückische Aktion am Streckenrand während eines Kopfsteinpflaster-Abschnitts folgenlos blieb.
Mathieu van der Poel dominiert bei Paris-Roubaix
Bei der denkwürdigen One-Man-Show des siegreichen Weltmeisters über die finalen 60 Kilometer musste sich der gesamte Rest des Feldes schon früh geschlagen geben. In der „Hölle des Nordens“ gerieten die beiden deutschen Klassiker-Spezialisten John Degenkolb (35) und Nils Politt (30) bei allem Frust über den verpassten Prestige-Erfolg geradezu ins Schwärmen.
„Phänomenal, eine andere Liga. Von allen Rennfahrern, die ich in meiner Karriere erlebt habe, ist es das Beeindruckendste“, lobte Routinier Degenkolb, der den Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix 2015 selbst noch gewann, den neuen Kopfsteinpflaster-König.
„Er ist ein verdienter Weltmeister, so wie er das Rennen fährt. Chapeau“, ergänzte Politt, der sich im Sprint der Verfolgergruppe hinter den „Weltklasse-Sprintern“ Jasper Philipsen (26) und Mads Pedersen (28) geschlagen geben musste.
Obwohl ihm auf der insgesamt 259,7 Kilometer langen Strecke die Massen anerkennend zujubelten, gönnten offenbar nicht alle Radsport-Fans van der Poel seinen wilden Ritt zum Klassiker-Sieg. Anders ist eine Szene rund 42 Kilometer vor dem Ziel kaum zu erklären.
Zuschauerin mit gefährlicher Attacke auf Mathieu van der Poel
Als der Niederländer gerade auf dem Abschnitt zwischen Mérignies und Avelin nahe der belgischen Grenze über Kopfsteinpflaster bretterte, brüllte auch eine Frau am linken Seitenrand scheinbar begeistert. Doch auf den TV-Aufnahmen war die ganze Wahrheit zu sehen.
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Am linken Bildrand war deutlich erkennbar, wie die Frau offenbar ganz bewusst eine Kappe aus ihrer linken Hand gleiten ließ und die Mütze genau in dem Moment Richtung Straße schleuderte, in dem van der Poel vorbeidonnerte. Weil das Wurfgeschoss genau auf Radhöhe angeflogen kam, hätte es sich gut und gerne bei hohem Tempo in den Speichen verfangen und einen extrem gefährlichen Sturz provozieren können.
Hier bei X die Szene mit Mathieu van der Poel anschauen:
Entsprechend groß war das Entsetzen bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern vor dem Fernseher, die ihrem Ärger bei Social Media Luft machten. „Findet sie!“, forderte bei X eine Nutzerin mit einem Screenshot, auf dem die Übeltäterin gut zu erkennen war. Ein anderer User schrieb wütend von einer „neuen Eskalation“.
Tatsächlich ist van der Poel bei einigen Unbelehrbaren wegen seiner Überlegenheit offenbar zum neuen Feindbild aufgestiegen. Sein Sieg bei der Flandern-Rundfahrt vergangene Woche war von Buh-Rufen und Bierwürfen begleitet worden, diesmal streckte ihm ein Fan seinen nackten Hintern entgegen. Ähnliche Attacken hatte in der Vergangenheit etwa Dominator Chris Froome (38) bei der Tour de France erleiden müssen.