Bei der Deutschland Tour sind noch wenige Kilometer zu fahren, als das ZDF aus der TV-Übertragung aussteigt. Nur noch im Livestream ist das Ende zu sehen. Es gibt Unmut, der Sender rechtfertigt sich.
„Mehrfach hingewiesen“TV-Publikum wütend auf ZDF – Sender ohne Verständnis über Frust-Kommentare
Das ZDF hat den Ärger von Radsport-Fans auf sich gezogen. Nach gut zwei Stunden verabschiedete sich der Sender am Donnerstag (22. August 2024) etwa fünf Kilometer vor dem Ende der ersten Etappe der Deutschland Tour aus der TV-Übertragung und setzte sein normales Programm mit den Nachrichten fort.
Das Ende der Etappe war dann noch im Livestream in der ZDF-Mediathek zu sehen. Auf der Plattform X waren anschließend zahlreiche verärgerte Kommentare zu lesen.
ZDF betont: Zuschauerinnen und Zuschauer waren vorbereitet
Ein User schrieb etwa: „Das ist das Schlechteste überhaupt. Man geht beim Radsport 4,5 km vor Ende des Rennes raus. Also ehrlich, ZDF. Dann lasst es sein mit der Übertragung der Deutschland Tour.“ Ein anderer Nutzer meckerte: „Einfach peinlich, ZDF! Nach der Blamage beim 3×3-Basketball schaltet ihr wieder kurz vor dem Finale bei einem Sport Event ab.“
Das ZDF nahm auf Nachfrage der dpa zwar Stellung, hatte wegen seines Vorgehens aber wenig Verständnis für den Publikums-Frust.
„Der Kommentator hatte ebenso wie der Moderator mehrfach darauf hingewiesen, dass das Radrennen weiter im Livestream in der ZDF-Mediathek zu sehen ist. Zusätzlich wurden Inserts eingeblendet, die darauf hingewiesen haben, dass „sportstudio live“ in der ZDF-Mediathek weiterläuft“, erklärte der Sender.
Erst bei den Olympischen Spielen in Paris hatten sich viele Fans verärgert gezeigt, als das ZDF kurz vor Ende des Halbfinals der 3×3-Basketballerinnen ausgestiegen war und zu den „heute“-Nachrichten geschaltet hatte.
Damals hatte es allerdings keine Vorwarnung gegeben. Selbst viele, die schnell zur Mediathek gewechselt waren, verpassten die Schlusssekunden des Spiels.
Später räumte ZDF-Sportchef Yorck Polus ein, dass der Ausstieg aus der Übertragung nur wenige Sekunden vor dem Ende des hochdramatischen Spiels „ein Fehler“ gewesen sei. (dpa/bc)