Wut vorm Deutschland-GoldOlympia-Fiasko im ZDF: „Versager-Übertragung“ bei Basketball-Krimi

Deutschlands Basketball-Frauen holen im 3 × 3 Olympia-Gold. Das ZDF zeigte das Finale gegen Spanien zwar in voller Länge, zog im Halbfinale aber viel Zorn auf sich.

von Béla Csányi  (bc)

Gold-Jubel bei Olympia – und Sport-Fans in der Heimat schauen zeitweise in die Röhre! Die deutschen 3×3-Basketballerinnen sind bei ihrer Olympia-Premiere sensationell zur Goldmedaille gestürmt, entschieden das Finale gegen Spanien 17:16 für sich.

Das Team um Nationalspielerin Svenja Brunckhorst (32) hatte am Montag (5. August 2024) in Paris zuvor den Halbfinal-Krimi gegen Mitfavorit Kanada mit 16:15 gewonnen und sich für das Endspiel im stimmungsvollen Stadion am Place de la Concorde qualifiziert. Das dramatische Finale übertrug das ZDF über die volle Distanz live, um das Halbfinale gab es allerdings großen TV-Ärger.

Deutschland holt Olympia-Gold – aber ZDF erlebt Basketball-Fiasko

Vor den Augen von Deutschlands Basketball-Ikone Dirk Nowitzki (46) gelang den Debütantinnen Brunckhorst, Sonja Greinacher (32), Elisa Mevius (20) und Marie Reichert (23) beim Halbfinal-Duell gegen Mitfavorit Kanada mit einer starken Leistung der siebte Sieg im achten Spiel.

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Das vierköpfige Team schreibt damit auch Geschichte für den Deutschen Basketball Bund (DBB), der zuvor noch nie eine Medaille bei Olympischen Spielen geholt hatte.

Das ZDF schaltete bei seiner Olympia-Übertragung im Hauptprogramm über weite Strecken zum Spiel, verabschiedete sich dann aber wenige Sekunden vor Ende der dramatischen und zu diesem Zeitpunkt noch immer extrem knappen Partie.

Plötzlich und ohne längere Vorankündigung ging es bei noch 24,8 Sekunden auf der Spieluhr und einer haarscharfen Führung von 15:14 zu den „Heute“-Nachrichten. Die offenbar pünktlich auf die Sekunde um 19 Uhr beginnen sollten.

Zwar verwies der Sender auch im Live-Kommentar hastig auf die Live-Übertragung in der Mediathek, doch weil die Ankündigung derart kurzfristig kam und nur noch so wenig zu spielen war, kamen die allermeisten Zuschauerinnen und Zuschauer dort zu spät für die Schlusssirene.

Eine unterirdische Regie-Leistung des Mainzer Senders, der sich erst am Samstag massive Kritik für seine Olympia-Übertragungsstrategie hatte gefallen lassen müssen. Damals war etwa das Finale der Sprint-Frauen über 100 Meter nicht gezeigt worden, stattdessen lief lange und fast ohne Unterbrechung Frauenfußball.

Bei Social Media hagelte es scharfe Kritik an der Entscheidung, die mit etwas mehr Weitsicht zumindest frühzeitig hätte angekündigt werden können. Warum die Nachrichten nicht einfach um wenige Minuten verschoben werden konnten, bei Fußballspielen während der EM eine Routine-Anpassung, blieb offen.

„ZDF, warum seid ihr sooooo schlecht??? 20 Sekunden vor dem Ende bei einem einzigen Punkt Vorsprung geht ihr raus zu den fu***ng Nachrichten?“, hieß es in einem von etlichen verärgerten Kommentaren beim Kurznachrichtendienst X.

„Versager-Übertragung, ZDF. Das kann nicht euer Ernst sein“, äußerte sich ein weiterer User fassungslos. Ein weiterer Sport-Fan schrieb nur entgeistert: „Wollt ihr uns verarschen!?!?!?“. Zahlreiche weitere Kommentare gingen in eine ähnlich kritische Richtung, das ZDF lieferte die fehlenden Basketball-Sekunden am Ende unbeeindruckt mit rund 20 Minuten Verspätung nach. (mit dpa)