Dramatische Szene auf den letzten Metern im Olympia-Finale über 3000 Meter Hindernis. Lamecha Girma aus Äthiopien strauchelte bei einem Hindernis, stürzte auf die Tartanbahn und schlug dort mit dem Kopf auf.
Banges Warten auf InfosHorror-Sturz bei Olympia-Finale: Hindernisläufer bleibt regungslos liegen
von Béla Csányi (bc)
Brutale Szene im Olympia-Finale über 3000 Meter Hindernis der Männer am Mittwoch (8. August 2024). Das Feld der Gold-Kandidaten war gerade auf den letzten Metern unterwegs, als der Äthiopier Lamecha Girma (23) an einem Balken hängenblieb, mit dem Kopf auf die Tartanbahn aufschlug und zunächst bewegungslos liegenblieb.
Den Sieg sicherte sich Soufiane El Bakkali (Marokko) vor Kenneth Rooks (USA) und Abraham Kibiwot (Kenia). Zu sehen waren die Szenen nicht live im Hauptprogramm des ZDF, da zu diesem Zeitpunkt gerade zu den „Heute“-Nachrichten geschaltet wurde. Wie genau es Girma ging, war in den ersten Minuten nach dem Lauf unklar.
Olympia: Sorgen um Hindernisläufer Lamecha Girma
Girma war gerade mit einem Zwischenspurt an zwei Olympia-Rivalen vorbeigeschossen, hatte sich auf Platz zwei vorgeschoben, als er mit dem rechten Knie am Hindernis hängenblieb und ungebremst auf der Bahn aufschlug. Mehrere Gegner konnten gerade noch ausweichen.
Helfer stürmten sofort zum Weltrekordhalter, Girma wurde umgehend medizinisch behandelt und mit einer Trage aus dem Stadion gebracht. Dabei war ihm auch eine Halskrause angelegt worden.
Erste Bilder von Fotografen aus dem Stadion zeigten schockierende Eindrücke, der am Boden liegende Äthiopier war mit offenem Mund und glasigem, völlig apathischem Blick zu sehen. Sowohl bei der Behandlung als auch beim Abtransport auf der Bahre.
Als das ZDF den Lauf mit rund 20 Minuten Abstand zeitversetzt zeigte, konnte das Kommentatoren-Duo Marc Windgassen und Fabian Meseberg noch keine weiteren Informationen aus dem Stade de France liefern, sagte: „Wir haben keine Informationen, wir wollen auch nicht näher auf die Wiederholung schauen.“
Auch Moderator Norbert König sagte weitere zehn Minuten später, dass der Sender alle Quellen angezapft, aber keine Informationen zum Zustand von Girma erhalten habe. Die französische Sportzeitung „L'Équipe“ beendete rund anderthalb Stunden nach dem Lauf das bange Warten auf Infos, berichtete unter Berufung auf das äthiopische Team, dass Girma bei Bewusstsein sei und sprechen könne.
An der Spitze hatte derweil Soufiane El Bakkali seine Dominanz untermauert und erneut olympisches Gold gewonnen. Der Marokkaner triumphierte in 8:06,05 Minuten und wiederholte damit als erster Hindernisläufer seit 88 Jahren einen Olympiasieg bei den darauffolgenden Sommerspielen.
Das Kunststück war zuletzt dem Finnen Volmari Iso-Hollo in den Jahren 1932 und 1936 gelungen. Für El Bakkali ist es das vierte große Gold in Serie. Neben seinem Olympiasieg vor drei Jahren in Tokio holte er auch die WM-Titel 2022 in Eugene und 2023 in Budapest. (mit sid)