Da ist die nächste Medaille für das deutsche Olympia-Team. Vinzenz Geiger lag nach dem Skispringen bei der Nordischen Kombination auf keiner so guten Position, doch er gewann.
Olympia-GoldVinzenz Geiger mit sensationeller Aufholjagd: „Weiß auch nicht, wie es funktioniert hat“
Der deutsche Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger (24) sorgte im Einzelwettbewerb von Zhangjiakou für die nächste deutsche Medaille bei den Olympischen Winterspielen.
Im Skilanglauf über 10 Kilometer lief er dann wie entfesselt und rannte zu Olympia-Gold. Der Oberstdorfer, der die vergangenen Tage in der Corona-Isolation verbracht hatte, weil er Kontakt zum infizierten Kollegen Eric Frenzel hatte, setzte sich nach einem Sprung und einem Langlauf über 10 Kilometer vor dem Norweger Jörgen Graabak und Lukas Greiderer aus Österreich durch. Für das deutsche Team war es das vierte Gold in Peking.
Geiger im Ziel völlig überwältigt nach sensationeller Aufholjagd
„Ich weiß auch nicht, wie es funktioniert hat, es ist unglaublich, aber man darf niemals aufgeben. Dass es nach dem Springen noch zu Gold reicht, hätte ich nie gedacht. Das Rennen kann einfach nicht besser laufen. Plötzlich kam das Adrenalin in den Körper“, so Geiger im ZDF. Die Vorbereitung mit der Quarantäne war aber alles andere als gut. Geiger dazu: „Das war ein Riesenscheiß.“
Nach dem Springen führte noch Japans Ryota Yamamoto vor Lukas Greiderer aus Österreich. Rydzek bejubelte da schon seinen exzellenten Sprung, er gilt als einer der besten Läufer der Szene. Von Yamamoto trennten ihn nur 43 Sekunden. Gold-Alarm beim deutschen Team bei Olympia! Im Rennen sah Rydzek dann lange wie der Sieger aus, doch am Ende machte es Geiger, der über 50 Sekunden auf Rydzek aufholte. Kurz vor dem Ziel überholte er Rydzek und lief zu Gold. Rydzek wurde nur Fünfter, Julian Schmid wurde Achter.
Rydzek hatte nach dem Skispringen 43 Sekunden Rückstand in der Loipe
Julian Schmid mit 103 Metern lag als Dritter nach dem Springen sogar noch drei Sekunden vor Rydzek, gilt aber im Vergleich zum Doppel-Olympiasieger von 2018 als schwächerer Läufer. Vinzenz Geiger hatte nach einem Sprung auf 98 Meter beim folgenden Zehn-Kilometer-Lauf als Elfter deutlich mehr Zeit gutzumachen und startete mit einem Rückstand von insgesamt 1:26 Minuten in die Loipe, er schaffte es mit einem Wunderrennen. Topfavorit Johannes Lamparter aus Österreich war zunächst Fünfter.
Bei der ersten Olympia-Entscheidung der Kombinierer fehlten gleich mehrere Topakteure. Olympiasieger Eric Frenzel und Terence Weber aus dem deutschen Team sind genauso positiv auf das Coronavirus getestet worden wie Weltmeister Jarl Magnus Riiber aus Norwegen und der estnische Mitfavorit Kristjan Ilves. In der nächsten Woche stehen am Dienstag und Donnerstag noch Großschanzen-Entscheidungen im Einzel und im Team auf dem Programm. (ubo/dpa)