Große Enttäuschung für die deutsche Snowboard-Auswahl bei Olympia 2022 in Peking. Ramona Hofmeister bejubelte eine starke Qualifikation, scheiterte dann allerdings deutlich früher als gedacht.
OlympiaSnowboard-Hoffnung tröstet Deutschland-Kollegin und erlebt dann eigenes Drama
von Béla Csányi (bc)
Olympia-Enttäuschung für die deutsche Snowboard-Riege am Tag der Entscheidung in Peking. In der Qualifikation im Parallel-Riesenslalom musste Ramona Hofmeister (25) noch Landsfrau Melanie Hochreiter (25) nach einem Sturz trösten, wenig später war die beste deutsche Snowboarderin dann selbst bitter enttäuscht.
Schon im Achtelfinale drohte ihr nach wilden Szenen das Aus, erst am Grünen Tisch schaffte sie es noch mit viel Dramatik ins Viertelfinale. Dort war dann aber Schluss. „Auf jeden Fall ist der Traum zerplatzt. Es ist alles ein bisschen turbulent gewesen, vielleicht war es einfach nicht mein Tag, wenn man es zusammenfasst“, sagte in der ARD Hofmeister geknickt.
Olympia: Ramona Hofmeister hofft auf Snowboard-Gold
„Ich war sehr nervös“, hatte die Bronze-Gewinnerin von 2018 in der ARD schon nach den beiden Quali-Durchgängen erklärt, in denen sie sich aussichtsreich für die Endausscheidung qualifiziert hatte. Dort hätte sie der Sturz von Gegnerin Tomoka Takeuchi (38) dann zunächst beinahe um das Viertelfinale gebracht, wo schließlich überraschend schnell Endstation war.
Die deutsche Snowboard-Pionierin Selina Jörg (34) sagte als Expertin in der ARD: „Es war eine verzwickte Situation, ob es zu einer Behinderung durch die Japanerin kam. Es ist schwer einzuschätzen.“ Tatsächlich kam es zwar zu keinem Kontakt, allerdings rutschte die Japanerin derart unkontrolliert heran, dass Hofmeister ihren angesetzten Sprung abbrechen musste.
Die Japanerin ging zu Boden und rutschte dann beinahe in Hofmeister hinein. Die kam aus dem Tritt und verlor derart an Fahrt, dass Takeuchi sich bis zur Ziellinie noch vorbeischob. Das Aus galt bereits als beschlossene Sache, ehe die Kampfrichter die Japanerin wegen Behinderung disqualifizierten und Hofmeister zur Siegerin des Achtelfinal-Duells erklärten.
Olympia 2022: Deutsche Snowboarderinnen scheitern im Viertelfinale
Allerdings: Im Viertelfinale war für Hofmeister dann Schluss, gegen die Weltcup-Führende Daniela Ulbing (23) aus Österreich kam sie als knappe Zweite ins Ziel und verpasste es damit, ihr starkes Ergebnis aus Pyeongchang 2018 (Bronze) zu wiederholen. Ulbing holte letztlich Silber nach der Final-Niederlage gegen Gold-Favoritin Ester Ledecká (26), die sich souverän den Olympiasieg sicherte.
Mit Carolin Langenhorst (26) schaffte es eine zweite Deutsche unter die besten 16, die Sechste der Qualifikation kam im Achtelfinale dann sogar ohne das ganz große Zittern weiter, scheiterte aber ebenfalls im Viertelfinale.
Olympia-Aus für Snowboard-Favorit Stefan Baumeister
Auch bei den Männern verlief der Olympia-Auftritt ernüchternd. Besonders groß war die Enttäuschung bei Stefan Baumeister (28), der als Weltcup-Führender in die Vorausscheidung gegangen war und dort nach einem überraschend frühen Patzer an den besten 16 vorbeischrammte.
Als 18. enden die Winterspiele für Baumeister frühzeitig, auch Teamkollege Elias Huber (22) scheiterte. Yannik Angenend (21) schaffte es als einziger Starter des deutschen Herren-Trios ins Achtelfinale, unterlag dort aber dem favorisierten Slowenen Tim Mastnak (31).