Der Judo-Weltverband hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin rausgeschmissen, der Taekwondo-Weltverband entzog ihm den Schwarzen Gürtel.
Folgen der Ukraine-InvasionPutin verliert nächste Ehren-Auszeichnung
Nach der Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft durch den Judo-Weltverband hat Russlands Präsident Wladimir Putin (69) wegen der Invasion in die Ukraine eine weitere Auszeichnung eines Sportverbandes verloren.
Der Taekwondo-Weltverband entzog dem 69-Jährigen den 2013 ehrenhalber verliehenen Schwarzen Gürtel. Zugleich verurteilte der Verband scharf „die brutalen Attacken auf unschuldige Leben in der Ukraine, die sich gegen die Vision von World Taekwondo von „Frieden ist kostbarer als Triumphe“ und die Werte von Respekt und Toleranz“ richten.
Judo mit vielen Russland-Verbindungen
Nach dem militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine mit Unterstützung von Belarus hatte bereits der Judo-Weltverband Putin als Ehrenpräsident und Botschafter der Sportart suspendiert. Der Kremlchef ist selbst Träger des Schwarzen Gürtels.
Im Judo ist der Einfluss Russlands enorm. Weltverbandspräsident Marius Vizer (63) gilt als Freund von Putin. Der europäische Verband EJU wird vom Russen Sergej Soloweitschik geführt. Zudem werden die beiden wichtigsten Verbände von zahlreichen russischen Unternehmen gestützt.
Die EJU etwa präsentierte erst kürzlich drei neue Sponsoren aus Russland. Gemeinsam mit den Autoren Wassili Schestakow und Alexej Lewizki veröffentlichte der russische Präsident das Taschenbuch „Judo mit Wladimir Putin“. Sein Können bewies der Staatsmann bereits mehrfach in kurzen Beiträgen des staatlich kontrollierten TV-Senders „Russia Today“. In einem Video erhielt der russische Präsident sogar den Spitznamen „Judo-Ritter“.
Zuletzt war der für Mai geplante Grand Slam im russischen Kasan abgesagt worden. Die Sportgemeinschaft müsse vereint und stark bleiben, um einander zu unterstützen, um Frieden und Freundschaft, Harmonie und Einheit zu fördern, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Verbands.
Ukraine-Krieg: Auch Taekwondo-Verband verhängt Sanktionen
Wie andere Sportorganisationen verhängte auch der Taekwondo-Verband Sanktionen gegen Sportler und Sportlerinnen aus Russland und Belarus. Bei Wettkämpfen werden weder die Flaggen der beiden Länder gezeigt, noch deren Hymnen gespielt. Der Weltverband und die Europäische Taekwondo Union werden keine Wettbewerbe mehr in Russland oder Belarus organisieren oder anerkennen. (dpa/job)