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„Eines großen Klubs unwürdig“Böse Worte nach Ekel-Banner gegen Reker – auch FC selbst in der Kritik

Steffen Tigges vom 1. FC Köln köpft kurz vor dem Ende zum 2:2 gegen Union Berlin ein.

Der Start der Wende: Steffe Tigges (M.) köpft vor dem Ende zum 2:2 ein. EXPRESS.de hat sich entschieden, das Plakat gegen Kölns OB Henriette Reker nicht zu zeigen.

Das Ekel-Banner gegen Kölns OB Henriette Reker – es könnte den FC noch länger beschäftigen als der Kampf gegen den Abstieg.

von Thomas Werner (tw)

Mit einem unglaublichen Last-Minute-Sieg die Hoffnung auf die Relegation am Leben gehalten – der Samstag (11. Mai 2024) hätte für den FC so schön sein können. Dann kam das Dortmund-Debakel in Mainz (0:3) und schon während des FC-Spiels die nächste eigene Baustelle.

Vermeintliche Fans des FC entrollten nach gut 20 Spielminuten ein Plakat mit der Aufschrift: „Henriette ist zwar keine GILF, aber wir f***en sie trotzdem“. Gemeint war Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (67, parteilos).

Sieg des 1. FC Köln gegen Union Berlin von BVB und Reker-Plakat überschattet

Zur Erklärung: eine GILF („Granny I’d like to f**.“) ist eine Oma, mit der man gerne Geschlechtsverkehr hätte. Auf dem Plakat war neben dem geschmacklosen Spruch der Schriftzug der Ultra-Gruppierung „Wilde Horde“ zu sehen.

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Seit Montag (13. Mai) ist klar: Der Fall wird ein Nachspiel haben. Reker hatte bereits am Wochenende Anzeige erstattet (EXPRESS.de berichtete exklusiv), mittlerweile ermittelt der Staatsschutz. „Fotos, Videoaufzeichnungen – alles, was uns zur Verfügung steht, wird jetzt ausgewertet“, so eine Polizeisprecherin gegenüber EXPRESS.de.

Bei vielen FC-Fans ist Reker vor allem wegen ihrer Rolle rund um den diskutierten Ausbau des Geißbockheims im Grüngürtel in Ungnade gefallen. Zunächst hatte die OB den Verein bei den Plänen unterstützen wollen, änderte dann aber ihre Meinung.

Während der FC in Person von Präsident Werner Wolf und Geschäftsführer Christian Keller das Plakat bereits verurteilt und Reker um Entschuldigung gebeten hat, schaltet sich jetzt auch die Kölner Politik ein – mit deutlichen Worten.

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„Wir verurteilen die geschmacklose und ehrverletzende Entgleisung im Stadion aufs Schärfste“, sagt Bernd Petelkau, Vorsitzender der CDU-Fraktion. Gleichzeitig begrüße die CDU die Entscheidung von Reker, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

„Hier wurde eine Grenze überschritten. Einem solchen Verhalten muss der Rechtsstaat mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln Einhalt gebieten. Zudem fordern wir den FC-Vorstand auf, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, damit sich ein derartiger Vorfall nicht wiederholen kann“, so Petelkau weiter. Darüber hinaus sprach er von einer „Verrohung der Sitten“, die Gift sei für das gesellschaftliche Miteinander.

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Ulrich Breite, sportpolitischer Sprecher der FDP, sieht den Fall ähnlich. „Das am Samstag gezeigte Banner überspannt den Bogen, ist persönlich beleidigend und diffamiert die Oberbürgermeisterin in sexistischer Art. Das ist unterste Schublade. Die Verantwortlichen müssen hier zur Rechenschaft gezogen werden. Die Fankurven sind kein rechtsfreier Raum!“

Dazu sieht Breite auch den FC selbst in der Pflicht und findet kritische Worte. „Auch wenn man nicht die gesamte Fanszene über einen Kamm scheren darf – denn hier bekennt sich eine Gruppierung zu der Beleidigung – muss verbal abgerüstet werden. Dazu muss auch die Vereinsführung des 1. FC Köln stärker beitragen.“ Das habe der Verein aus seiner Sicht also nicht in genügender Weise gemacht.

Auch die Grünen (die Reker wie die CDU früher als OB-Kandidatin unterstützen) schießt verbal in Richtung Kurve zurück. Parteivorsitzende Katja Trompeter: „Das frauenfeindliche Transparent ist eines großen Klubs wie dem 1. FC Köln absolut unwürdig und rückt die zahlreichen engagierten Fans des Vereins in ein schlechtes Licht. Wir erwarten vom FC neben der erfolgten Entschuldigung jetzt klare Konsequenzen und Maßnahmen für die Zukunft.“

Die Zukunft des FC entscheidet sich am Samstag (18. Mai) in Heidenheim – der Eklat um das Reker-Plakat dürfte Stadt und Verein wohl noch länger beschäftigen.