SchlaganfallKarnevalsstars trauern um Kölner Reporter-Legende (†68)
Köln – Köln hat ein weiteres Original weniger. Joachim, Spitzname „Archie”, Brücher, ist tot. Die Kölner Reporter-Legende, die viele Jahre beim EXPRESS und dann bis zuletzt bei der BILD-Zeitung berichtete, ist infolge eines Schlaganfalls verstorben.
- Joachim „Archie” Brücher ist tot
- Brücher berichtete emotional über den Kölner Karneval
- Sänger und Freund Micky Brühl erinnert mit einem Nachruf an ihn
Nicht nur für viele ältere und junge Journalisten-Kollegen ist die Nachricht seines Todes ein Schock. Archie war geschätzt wie beliebt und besonders in der Karnevals-Szene trauert man nun um den originalen Autor, der den kölschen Fasteleer emotional begleitete und einen Sohn hinterlässt.
Kölner Reporter: Micky Brühl erinnert an Archie Brücher
Fasteleer-Urgestein Marita Köllner: „Er war ein so netter und angenehmer Gesprächspartner. Wir haben viele Themen durchgearbeitet und viel miteinander im Karneval erlebt. Ich bin einfach traurig.“
Im EXPRESS erinnert stellvertretend Köln-Sänger Micky Brühl an seinen Freund, mit dem er fast jährlich in Velden am schönen Wörthersee Urlaub machte.
Lieber Archie,
wer hätte das gedacht, als du vor kurzem noch bei uns Kaffee trinken warst.
Du warst für mich immer einer der besten Journalisten in diesem Land und Haifischbecken dieser Stadt.
Wir haben Dir sehr viel zu verdanken. Von Anfang an hast du die Paveier und mich unterstützt. Du konntest auch sehr kritisch sein und wenn du einen Song Mist fandest, dann war er meistens auch nix. Ein paar klasse Songs haben wir ja zusammen geschrieben wie z.B. „Er war der weißeste Mann am Strand”, „En d'r Maathall morjens öm vier” oder der Song vom „Potato Mack”.
Ich vergesse nie unsere musikalischen Anfangszeiten, als wir oft zusammen in deinem kleinen „Kabüffchen” in der EXPRESS-Redaktion auf der Breite Straße saßen und kein Sonnenstrahl durfte hinein, weil du Sonnenallergie hattest.
Dort im „Kabüffchen” schriebst du immer die besten Storys der Stadt. Wichtig war Dir immer, niemanden zu verletzen oder mies zu behandeln.
Man konnte Dir alles offen erzählen, OHNE dass du es verwendet hast als Journalist. Ein fairer Top-Journalist halt.
Es war immer eine gute und oft lustige Atmosphäre mit all deinen Kollegen wie Maternus Hilger, Inge Wozelka, Brigitte Kappe, Reiner Wirtz, die Schnecke, ZIK oder Klaus Klamann als Chef vom Dienst u.v.a.
Das war eigentlich Kir Royal/Baby Schimmerlos im wahren Leben. Dein Faxgerät und Telefon klingelte ständig und manch ein „berühmter” Karnevalsprinz oder Zahnarzt wollte in DEIN Blatt, weil er sich beim Popeln in der Nase den Finger verstaucht hatte oder aus sonst einem unwichtigen Grund.
Unzählige Nächte saßen wir damals im „Eselchen” am Altermarkt mit den Fööss oder den Kollegen Detlev Schmidt, Kadi, ZIK oder Dieter Hens und vielen anderen Freunden.
Oft saßen wir bei Christian Hoffmann am Stammtisch in der „Keule” mit Staatsminister Ben Wisch, Hans-Jürgen Wischnewski, der uns immer gerne die tragischen Stunden von Mogadischu schilderte, oder mit Roger Moore oder Udo Jürgens, um dann später auch noch den Drachenburg Keller zu besuchen. Oh mann ...
Wir wollten doch auch noch ein Buch schreiben, bei uns auf dem Balkon am Wörthersee, den du genau so geliebt hast wie wir. Einfach gemütlich bei mir auf dem Boot über den See schippern war genau Dein Ding.
Du hinterlässt eine große Lücke und wir sind sehr traurig.
Ciao Archie!Claudia und Micky Brühl und Skippy