XXL-Party in KölnFünf Themen, die den CSD 2024 prägten – Feuer-Sorgen und Promis mittendrin

Zwei küssende Frauen auf der Schaafenstraße.

Am Ende eines langen und ausgelassenen Tages genossen die Kölnerinnen und Kölner, wie hier auf der Schaafenstraße am 21. Juli 2024, die Nähe.

Was bleibt hängen vom großen CSD-Abschluss in Köln? Am Sonntag (21. Juli 2024) war mal wieder einiges geboten, allerdings verlief wahrlich nicht alles nach Plan.

von Daniel Thiel  (dth)

Mehr als zwölf Stunden Ausnahmezustand in Köln rund um die CSD-Parade am Sonntag (21. Juli 2024). Schon vormittags ging es los, dann wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Die Pride hat einen würdigen Abschluss in der bunten Domstadt bekommen. Unter den Hunderttausenden, die sich, die Stadt und die LGBTQI+-Community gefeiert haben, hat sich natürlich auch EXPRESS.de gemischt – nicht nur mit dem gemeinsamen Wagen mit dem Kölner Stadt-Anzeiger und Radio Köln.

Es waren turbulente und aufregende Stunden an einem der besonderen Tage im Jahr für Köln. Was waren die großen Themen, was bleibt auch nach dem Sonntag hängen? Das ist unser Top-Fünf-Rückblick auf die Pride-Parade.

1. Gute Reaktion auf die Brand-Lücke

Für das Orga-Team, die Behörden und die Feuerwehr war es vermutlich ein Albtraum-Start: Über Monate wurde die CSD-Demonstration geplant, in der Hoffnung, dass alles sicher und reibungslos über die Bühne geht. Als die ersten rund 20 Wagen über die Deutzer Brücke fuhren, gab es plötzlich aber eine Lücke – und einen Feuerwehreinsatz.

Alles zum Thema CSD

Ein Brand auf der Brücke musste erst gelöscht werden, dann galt es für die Einsatzkräfte, auch noch zu streuen, um die Sicherheit gewährleisten zu können und wieder das „Go“ zu geben.

Die Folge: Die weiteren Wagen, die auf der rechten Rheinseite warten mussten, hatten mindestens eine halbe Stunde Verspätung. Darauf wurde dann von den Organisatorinnen und Organisatoren schnell reagiert: Auf der Höhe des Römerturms wurden die Wagen angehalten.

Das Ziel war es, die hinteren Wagen wieder nachziehen zu lassen – und die Lücke zu minimieren. So sollte es auch bei der Ankunft am Ziel mit Domblick ein schöneres Bild geben.

Tolle Fotos

CSD in Köln – die schönsten Bilder von der Parade 2024

Zwei Frauen beim CSD 2024 in Köln

Feier-Alarm in Köln: Bei der CSD-Parade am Sonntag (21. Juli 2024) feierten Hunderttausende Liebe, Freiheit und Menschlichkeit.

Zwei Personen in Tüllrock und mit Regenschirm posieren auf der Rheinbrücke, im Hintergrund der Kölner Dom.

Auch für Regen bestens gerüstet sind diese beiden Teilnehmenden.

Zwei Männer sind fantasievoll verkleidet, einer trägt einen goldenen Brustpanzer.

Mega-Kostüme! Zum CSD in Köln am Sonntag (21. Juli 2024) haben sich diese beiden Teilnehmenden fantasievoll zurechtgemacht.

Sechs CSD-Teilnehmende in goldenen Kleidern tragen Schärpen, auf denen steht, in welchen Ländern (unter anderem Saudi-Arabien) bei Homosexualität die Todesstrafe droht.

Im goldenen Fummel sind diese Teilnehmenden dabei – auf ihren Schärpen steht, in welchen Ländern bei Homosexualität die Todesstrafe droht.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat einen bunten Plastikblumen-Kranz um den Hals und steht zwischen zwei Dragqueens.

Beim Look ginge noch mehr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach feiert bei der Pride-Parade 2024 unter anderem mit Dragqueen Maryl Deep (l.).

Ein Mann mit Bart hält einen bunten Fächer und trägt einen Anzug, dessen Kragen aus bunten Federn besteht.

Bunt, bunter, Andreas! Der Oberhausener genießt die Pride-Parade in Köln.

Ein junger Mann lacht in die Kamera - er ist fast im ganzen Gesicht und am Hals tätowiert, auf seiner Glatze hat er mehrere Metallspitzen.

Auch Julius aus Düsseldorf feiert beim CSD in Köln mit.

Ein Teilnehmer der Pride-Parade 2024 in Köln trägt ein Banner mit der Aufschrift „Hass ist keine Meinung“.

Er spricht wohl allen aus dem Herzen: Ein Teilnehmer der Pride-Parade 2024 in Köln trägt ein Banner mit „Hass ist keine Meinung“.

Ein Mann trägt eine Eselsmaske und macht mit seinem Handy ein Foto.

Dieser Teilnehmer trägt zum CSD eine Eselsmaske.

Zahlreiche Frauen sind mit Trommeln unterwegs.

Eine der Gruppen, die bei der CSD-Parade in Köln am Sonntag (21. Juli 2024) dabei sind.

Eine Dragqueen trägt auf dem Kopf und in beiden Händen jeweils eine überdimensionale Plastikkerze.

Dragqueen Tatjana Taft ist als dreiarmiger Kerzenleuchter beim CSD in Köln dabei.

Drei junge Frauen machen ein Selfie.

Bitte lächeln: Drei Teilnehmerinnen vom „Buntwerk“ machen Selfies beim CSD in Köln. Das „Buntwerk“ ist das Netzwerk der LSBTI-Mitarbeitenden der Stadt Köln.

Eine Person ist als schillernder Pfau verkleidet.

Franka aus München hat sich für den CSD in Köln als Pfau verkleidet.

Eine verkleidete Person tanzt auf der Straße.

Gute Laune pur: Eine Teilnehmende tanzt bei der Pride-Parade.

Ein Mann und eine Frau tragen ein Kostüm mit Federn, auf ihren Oberteilen ist das Apotheken-Symbol.

Auch ein Apotheken-Team ist bei der CSD-Demo dabei.

Ein Mann, als Bischof verkleidet, trägt ein Schild.

Klares Zeichen an die katholische Kirche.

Personen mit Puscheln in den Händen führen auf der Straße einen Tanz auf.

Diese Tanztruppe sorgt für super Stimmung.

Eine junge Frau lacht.

Gut drauf ist diese Besucherin der Pride-Parade.

Eine Menschenmasse, in der eine riesige CSD-Fahne hochgehalten wird.

Ein tolles Bild: Bei der CSD-Parade am Sonntag (21. Juli 2024) in Köln wird eine riesige CSD-Fahne hochgehalten.

Mehrere Männer und eine Frau, die Shirts mit der Aufschrift „Stattgarde Colonia Ahoj“ tragen, feiern auf einem Wagen.

Super Stimmung auf den Paradewagen, hier vom Verein „Stattgarde Colonia Ahoj“.

Auf einem Wagen steht „Wir lieben Köln“, darauf ein junger Mann, der eine Fahne schwingt.

Auch auf und am gemeinsamen Wagen von EXPRESS/Kölner Stadt-Anzeiger/Radio Köln wird gefeiert.

Bill Kaulitz von Tokio Hotel beim CSD 2024 in Köln.

Ebenfalls dabei: Bill Kaulitz von Tokio Hotel.

Tom Kaulitz, Georg Listing und Gustav Schäfer beim CSD 2024 in Köln.

Auch seine Band-Kollegen von Tokio Hotel waren am Start (von links): Bruder Tom, Georg Listing und Gustav Schäfer.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker an der Seite von Hugo Winkels von ColognePride.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker an der Seite von Hugo Winkels von ColognePride.

Männer in Leder-Outfits beim CSD in Köln 2024

Einige feierten in Leder-Outfits..

Feiernde beim CSD 2024 in Köln

... andere mit Federschmuck.

Feiernde beim CSD 2024 in Köln

Auffällige Kostüme bestimmten das Bild.

Feiernde beim CSD 2024 in Köln

Eines der Demo-Plakate beim CSD.

1/28

Trotz der etwas komplizierten und unübersichtlichen Lage durch das Feuer auf der Deutzer Brücke haben die Verantwortlichen gut reagiert – besser hätte es eigentlich nicht gelöst werden können.

2. Vorbereitung ist alles – auch beim Regen

Eine große Vorab-Sorge war auch das Wetter: Schon am Samstag (20. Juli) gab es im Rahmen der CSD-Veranstaltungen heftigen Niederschlag und ein Gewitter. Ähnliches wurde auch für den Sonntag angekündigt.

Hält das Wetter, hält es nicht? Das war die Frage! Viele Kölnerinnen und Kölner konnten letztlich durchatmen, nur über 20 bis 30 Minuten regnete es im Stadtzentrum.

Und: Die Leute wussten sich zu helfen! Sie mussten sich nicht etwa unterstellen, sondern blieben mit Regenschirm am Straßenrand stehen. Nicht nur die Feuerwehr beim Brand auf der Brücke, sondern auch die Schaulustigen neben den über 200 Wagen waren top vorbereitet.

3. Die bekannten Gesichter zeigen sich volksnah

Am Samstagabend zeigte sich: Wer dachte, dass Tokio Hotel ein Phänomen der 2000er-Jahre ist – und knapp 20 Jahre nach „Durch den Monsun“ kaum jemanden mehr so recht interessiert, liegt daneben!

Der Andrang war auf der Bühne am Heumarkt riesig – und für viele Kölnerinnen und Kölner war ein Highlight, dass Bill und Tom Kaulitz (beide 34) auch noch am Sonntag mittendrin im CSD-Wahnsinn waren.

Das sind doch die Kaulitz-Brüder, war ein häufig zu hörender Satz an den Kölner Straßenrändern, als der Wagen des „Come-Together-Cup“ (Nummer 24) vorbeifuhr.

CSD-Parade in Köln

CSD-Parade in Köln – Diese Promis waren dabei

Die Brüder Tom Kaulitz (links) und Bill Kaulitz feiern auf einem Wagen beim CSD in Köln.

Tom (links) und Bill Kaulitz feiern auf einem Wagen beim CSD in Köln. Bill setzt auf Glitzer, sein Gesicht erstrahlt gleich mehrfach auf dem Shirt seines Zwillingsbruders.

Dragqueen Meryl Deep (links) und Karl Lauterbach (Mitte, SPD) haben sich für den CSD in Schale geschmissen.

Dragqueen Meryl Deep (links) und Karl Lauterbach (Mitte, SPD) haben sich für den CSD in Schale geschmissen.

OB Henriette Reker hielt eine Ansprache.

Auch OB Henriette Reker feiert mit.

Beim CSD 2024 in Köln dabei: Karl Lauterbach, Sven Lehmann, Claudia Roth und Bärbel Bas

Neben Karl Lauterbach ebenfalls dabei: Sven Lehmann (Queerbeauftragter der Bundesregierung), Kulturministerin Claudia Roth (Kulturministerin) und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.

Gute Laune auf dem Wagen der Ksta Medien: Die Reality-Stars Kate Merlan (3.v.l.) und Matthias Mangiapane (4.v.l.) feiern bereits, bevor die Parade losgeht.

Gute Laune auf dem Wagen der KStA Medien: Die Reality-Stars Kate Merlan (3.v.l.) und Matthias Mangiapane (4.v.l.) feiern bereits, bevor sich die Parade in Bewegung setzt.

Drag Queen „The Only Trashy Gorgeous“ strahlt mit ihrem Outfit um die Wette.

Drag Queen „The Only Trashy Gorgeous“ strahlt mit ihrem Outfit um die Wette.

Auch Influencerin „TwoMums2Kids“ (links) ist mit ihrer Partnerin dabei.

Auch Influencerin „TwoMums2Kids“ (links) und ihre Partnerin fahren auf dem Wagen der KStA Medien mit.

„Princess Charming“-Kandidatin Caro (links) und ihre Partnerin Lea freuen sich auf die CSD-Parade.

„Princess Charming“-Kandidatin Caro (links) und ihre Partnerin Lea freuen sich auf die CSD-Parade.

„Charming Boys“-Teilnehmer von 2023, Lukas Witter, erschien gut gelaunt zur CSD-Parade.

Auch „Charming Boys“-Teilnehmer von 2023, Lukas Witte, erscheint gut gelaunt am Wagen der KStA Medien.

Im siebten Himmel: Influencerin Gina (links) und ihre Freundin Nina bei der CSD-Parade in Köln.

Im siebten Himmel: Influencerin Gina (links) und ihre Freundin Nina bei der CSD-Parade in Köln.

Hier posieren sie gemeinsam mit Influencer Patjabbers. Zusammen waren Pat und Gina auch schon bei „Big Brother“ (2020) zu sehen.

Hier posieren sie gemeinsam mit Influencer Patjabbers. Zusammen waren Pat und Gina auch schon bei „Big Brother“ (2020) zu sehen.

Ex-„Princess Charming“-Kandidatin Stephie Stark (links) und ihre gute Freundin und Mitbewohnerin Josimelonie strahlen vor Freude

Ex-„Princess Charming“-Kandidatin Stephie Stark (links) und ihre gute Freundin und Mitbewohnerin Josimelonie strahlen vor Freude.

1/12

Bill und Tom waren aber wahrlich nicht die einzigen Promis, die – genauso wie Hunderttausende in der Stadt – einfach nur feiern wollten und die gemeinsame Atmosphäre zu genießen wussten. Star-Allüren? Weit gefehlt! Bei der Kölner Pride war es ein einziges buntes Miteinander.

4. Köln ist musikalisch Spitze

Über 200 Wagen, teilweise dicht aneinandergereiht, dazu noch verschiedene Bühnen in der Stadt – sowie zahlreiche Lokale mit einigen Anlagen sowie Kölnerinnen und Kölner, die einfach ihre mobilen Musikboxen mitgebracht haben. Rund um die Pride gab es vieles, Ruhe und Stille eigentlich nie. So soll es ja aber auch sein!

Natürlich hat die Queer-Community einige Künstlerinnen und Künstler, die als Aushängeschilder gelten – über Tokio Hotel etwas haben wir ja bereits gesprochen. Aber Köln war auch musikalisch bunt – in diesem Falle bunt gemischt.

Hier lesen: Widerlicher Vorfall schockt Köln – 13 Personen beteiligt, alle wohl rechtsradikal

Auf den Wagen liefen teilweise Party-Klassiker, die den einen oder anderen sogar zum Beben brachten, aktuelle Hits, teilweise die Musik, die sonst eher auf Raves beheimatet ist – und auch immer wieder Kölsche Mitsing-Favoriten.

Wo sich über das Jahr verteilt gerne mal die verschiedenen Musikstile in die Veedel unterteilen – etwa Ehrenfeld als Hochburg der elektronischen Musik mit einigen Techno-Klubs und die Ringe für eher chartslastigere Playlists – war davon bei der Pride nichts zu merken. Es schien, als sei der Mix auch so gewesen, als hätten sehr viele daran großen Gefallen gefunden.

5. Die Kletternden verdienen sich die besten Plätze

Feiernde stehen auf dem Ruhenden Verkehr.

Einen ruhenden Verkehr gab es am CSD-Sonntag am 21. Juli 2024 nicht, so heißt aber das Monument am Hohenzollernring, auf das sich immer wieder Feiernde stellten.

Vorsicht war für einige geboten, für die es offensichtlich keine Option war, sich einfach nur in die Menge zu stellen. In der kompletten Stadt wollten zahlreiche Feiernde einen ganz besonderen Blick auf das Geschehen erhaschen.

Sie klammerten sich an Straßenschilder, stellten sich auf Mülleimer – oder wie am Hohenzollernring auf den „Ruhenden Verkehr“ (das Beton-Auto). Auch so lässt sich in einer vollen Stadt herausstechen. Zum Glück ging alles für die Kletternden gut, es gab keine bekannten Zwischenfälle. Dafür feierten sie umso ausgelassener mit den vielleicht besten Plätzen am Straßenrand.