Nicht nur PartyÄltere Damen im Fokus der EM-Fans? Emotionale Köln-Momente aus zwei Wochen

Schottland-Fans feiern in Köln.

Die „No Scotland, No Party“-Rufe der schottischen Fußball-Fans, wie hier am 19. Juni 2024, haben sich in die Köpfe der Kölnerinnen und Kölner eingebrannt. Allerdings gab es in den vergangenen beiden Wochen auch weitaus emotionalere EM-Momente.

13 Tage EM-Gruppenphase – für Fußball-Fans wie ein Dauer-Rausch! Vor der K.o.-Runde blickt EXPRESS.de auf die emotionalen und schönen Köln-Momente der ersten beiden Europameisterschafts-Wochen zurück.

von Daniel Thiel (dth)

Vier EM-Spiele ganz klar im Kölner Fokus und 13 Tage im Ausnahmezustand! Die Gruppenphase der Heim-Europameisterschaft ist vorbei, aber was bleibt? Viele schöne Erinnerungen.

Bereits zum zweiten Turnierspiel am 15. Juni 2024 trafen die Fans aus der Schweiz und Ungarn in der Domstadt ein – und sorgten für das erste Fußball-Fest.

Köln im EM-Rausch – das waren die fünf schönsten Momente bisher

In Köln wurde in der Zeit getanzt, gelacht, gesprungen, gesungen – und vor allem der Sommer in vollen Zügen genossen. Das betrifft auch die verregneten Tage nach dem ersten EM-Wochenende.

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5. Türkei-Fans trotzen dem Sau-Wetter

Während am ersten spielfreien Turniertag Temperaturen um die 30 Grad gemessen werden und die Sonne scheint, sah das am 18. Juni ganz anders aus – Unwetterwarnung für Köln und alle offiziellen EM-Events an dem Tag abgesagt.

Ein Tag zum Vergessen, der komplett ins Wasser fällt? Nein, dass es so nicht kam, dafür sorgten in erster Linie die Türkei-Fans. Einige Fußball-Fans, die weder die türkische noch die georgische Mannschaft im Herzen tragen, dürften sich vor dem Spiel gedacht haben, dass das mal ein Spiel für eine Fußball-Pause ist. Dem war aber nicht so!

Nach Sieg über Tschechien

Türkei-Party in Köln völlig außer Rand und Band

Auf dem Platz gab es in Dortmund ein Spektakel, der Funke sprang sofort auch ins Rheinland über. Die Türkei-Fans trotzten nach dem ersten Sieg dem Sau-Wetter, gingen auf die Straßen – feierten entweder im Regen oder bei spontanen Autokorsos.

4. Fan-Aufeinandertreffen am Stadion – mit viel Liebe

Beim ersten EM-Spiel in Köln zwischen Ungarn und der Schweiz (1:3) wurde noch nicht allzu viel Liebe zwischen den Fanlagern ausgetauscht. Das änderte sich am 19. Juni schlagartig beim Spiel der Schweizer gegen Schottland.

Nach dem beeindruckenden Fanmarsch der „Tartan Army“ warteten schon zahlreiche Fans vor dem Stadion auf die Fans des Gegners. Grund zur Sorge für die Polizei? Nein, es flogen keine Fäuste, vielmehr gab es viele Liebesbekundungen. Umarmungen, gemeinsames Anstoßen – vor dem Stadion in Müngersdorf entwickelte sich eine Karnevalsstimmung.

Eine von vielen Situationen, die zeigte: In erster Linie machten es die an einem friedlichen Fest interessierten internationalen Fans es den Sicherheitsbehörden leicht. Denn es gab schlichtweg kaum brenzlige Situationen und Zwischenfälle.

3. Der Underdog, der viele in den Schatten stellte

Im Vorfeld des Turniers dürfte wohl fast jeder Kölner Fußball-Fan schon einen genauen Blick darauf geworfen haben, welche Nationen so zu Partien in ihre Heimatstadt kommen. Die ersten drei genannten Teams waren dabei fast immer England, Belgien und Schottland.

Slowenien ging da in der öffentlichen Betrachtung schnell etwas unter – die 2500 Fans beim Marsch am 25. Juni sorgten aber für zahlreiche emotionale Szenen. Bei der EM geht es nun einmal für manche Nationen darum, sich einen Lebenstraum zu erfüllen – nicht nur für Spieler, sondern auch für die Einwohnerinnen und Einwohner.

Wie viel es den Sloweninnen und Slowenen bedeutete, wurde vor dem 0:0 gegen England auf den Straßen Kölns schnell deutlich. An den Straßenrändern ließen sich auch viele Kölnerinnen und Kölner in den Bann ziehen. Ein Sieg des Herzblutes!

2. Belgische Fans schenken Kölnerin Moment, den sie wohl nicht vergessen wird

Bei den ersten beiden Plätzen kommen wir nicht drumherum, den schönen Momenten zwischen Anwohnerinnen und Fußball-Fans aus anderen Ländern Raum zu geben – denn sie waren schlichtweg herzerwärmend.

Beim belgischen Fanmarsch am 22. Juni kamen die Personen in Lindenthal so richtig in EM-Stimmung. Tausende Belgien-Fans machten sich auf den Weg über die Grenze und sorgten für eine tolle Stimmung.

Das Schöne: Sie wollten nicht nur untereinander feiern, sondern auch den Kölnerinnen und Kölner die Partylaune mit auf den Weg geben. Das gipfelte in einigen La-Ola-Wellen mit Anwohnerinnen und Anwohnern auf dem Balkon. Bei einer älteren Dame fiel aber schnell auf, dass sie nicht wusste, was zu tun ist.

Die Belgien-Fans blieben in aller Ruhe stehen, bewiesen Geduld – und feierten die Kölnerin dafür, dass sie letztlich keine La-Ola machte, sondern einfach winkte. Den Moment der Völkerverbindung wird sie wohl allzu schnell nicht vergessen.

1. Die Alter-Markt-Szene, die um die Welt ging

In den vergangenen Tagen und Wochen ist die Liebe für die schottischen Fußball-Fans nicht nur in Köln noch einmal viel größer geworden. Gerade durch die zahlreichen Videos auf Social Media wurden sie weltweit gefeiert – ganz besonders diese beiden jungen Männer.

Sie halfen an dem bereits angesprochenen Tag der Unwetterwarnung einer älteren Dame, die auf dem Alter Markt unterwegs war – da, wo die Schottinnen und Schotten so ausgelassen feierten.

Hier der Artikel zu den Schotten mit Regenschirm: Video zeigt süßesten EM-Moment in Köln – viel Liebe für diese Schottland-Fans

Als zwei Schotten aber merkten, dass die Dame mit Rollator gerade andere Sorgen als das Biertrinken hat, stellten sie das Feiern ein und griffen zu den Regenschirmen.

Die Videos, wie die Kölnerin von den beiden Schotten und ihren beiden Regenschirmen vor dem Starkregen geschützt wird, ist mittlerweile längst kein Kölner EM-Moment mehr. Er ist einer der Momente, der nachhaltig mit dem Turnier in Deutschland in Verbindung gebracht wird.