Erftstadt wurde von der Flut im näheren Umkreis Kölns am härtesten getroffen. Die Kölner Feuerwehr schickt nun zahlreiche Einsatzkräfte in den Nachbarkreis.
Köln macht mobilXXL-Hilfstrupp der Feuerwehr rollt auf Erftstadt zu
Köln. „Jeder ist sich selbst der Nächste”: Die gefühlte Wahrheit des Volksmunds wird nach dem Unwetter in Nordrhein-Westfalen derzeit eindrucksvoll widerlegt. Nach einer der größten Naturkatastrophen der vergangenen 100 Jahre im Kölner Umland ist Solidarität und Hilfe angesagt. Wie die Kölner Feuerwehr am Samstag (17. Juli) mitteilte, wird die nun sogar noch ausgebaut.
Neben der immensen Spenden- und Hilfsbereitschaft der Menschen erreichen auch die offiziellen Maßnahmen die nächste Stufe. Auf Anforderung der Bezirksregierung Köln hat die Stadt Köln am Samstag eine „Wasserschadeneinheit Köln“ nach Erftstadt entsandt. Die Stadt im Grenzgebiet zwischen Kreis Euskirchen und Rhein-Erft-Kreis ist von der Flut im näheren Umkreis am stärksten betroffen.
Hilfe für Erftstadt: Nach Unwetter reisen Kölner Helfer in Krisengebiet
„Die Einheit, die aus rund 90 ehrenamtlichen Kölner Feuerwehrkräften sowie mehr als 30 Kräften der Johanniter aus Baden-Württemberg besteht, fährt in den Bereitstellungraum Erftstadt, um dort je nach örtlichem Bedarf im Katstrophengebiet eingesetzt zu werden“, heißt es von Seiten der Feuerwehr in einem offiziellen Statement.
Zusätzlich sei ein Patiententransport der Kölner Hilfsorganisationen und der Mannschaftsbus der Feuer- und Rettungswache 7 ebenfalls auf dem Weg nach Erftstadt. Dort soll ein Altenheim evakuiert werden.
Feuerwehr und Johanniter schicken Einsatzkräfte nach Erftstadt
Vor Ort wird jede Hilfe gebraucht. Und aus Köln kann sie mittlerweile verstärkt kommen, weil die Situation in der Stadt unter Kontrolle ist. Die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Köln haben von Mittwoch bis Freitag insgesamt 3750 Einsätze mit Bezug zur Unwetterlage absolviert. Mittlerweile hat sich die Lage aber normalisiert, die helfenden Hände und das Material werden jetzt in Erftstadt gebraucht.
Derweil geht auch die organisatorische Hilfe in Köln weiter. Am Freitag (16. Juli) hatte die Stadt bereits angekündigt, gut 80 Menschen aus Erftstadt in Köln unterzubringen, die nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Die Zahlen sind laut Feuerwehr mittlerweile noch einmal gestiegen: 123 Geflüchtete wurden in städtischen Einrichtungen und in Hotels untergebracht. 13 pflegebedürfte Personen aus dem Katstrophengebiet sind in den Sozialbetrieben Köln (SBK) untergebracht.
„Es selbstverständlich, dass wir besonders betroffenen Bewohner*innen aus dem Nachbarkreis Rhein-Erft nach diesem Katastrophenfall auf schnellstem Wege helfen und sie unterstützen“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.