Die Gerüchte sind wahr geworden: Barbara Schock-Werner ist neue Präsidentin des Zentral-Dombau-Vereins in Köln.
Nach 182 JahrenErste Frau an der Spitze von Kölner Traditionsverein – „ich bin stolz“
Seit 1842 existiert der Zentral-Dombau-Verein (ZDV) in Köln. Die „Vollendung und Erhaltung des Kölner Domes“ war und ist das große Ziel.
Bisher waren immer Männer an der Spitze, das ändert sich jetzt. Im Rahmen der Hauptversammlung des ZDV am Samstag (12. Oktober 2024) in der Kölner Philharmonie wurde Barbara Schock-Werner (77) einstimmig vom Gesamtvorstand zur 15. Präsidentin des ZDV ernannt.
Nach 14 Männern wird Barbara Schock-Werner erste ZDV-Präsidentin
Zuvor war sie von der Hauptversammlung mit überwältigender Mehrheit in den Vorstand gewählt worden – die Voraussetzung für ihre Kandidatur zur Präsidentschaft.
Schock-Werner tritt damit die Nachfolge von Michael Kreuzberg (66) an. Bereits am 25. Mai 2024 hatte der CDU-Politiker und frühere Landrat des Rhein-Erft-Kreises das Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt.
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Die 77-Jährige ist in Köln vor allem aufgrund ihrer Zeit als Dombaumeisterin von 1999 bis 2012 bekannt. Auch das ist neu: Nie zuvor war ein ZDV-Präsident vorher Dombaumeister gewesen. Keine schlechten Voraussetzungen also – die Struktur und die Arbeitsabläufen der Kölner Dombauhütte kennt Schock-Werner wie kaum eine andere.
„Ich bin stolz darauf, dass die Mitglieder mich befähigt halten, den ZDV zu vertreten und verspreche, dass ich dies aktiv tun werde. Denn die Stadt und der Dom brauchen den ZDV“, so Schock-Werner nach ihrer Wahl.
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Auch Dr. Rüdiger Fuchs, Sekretär des ZDV (die beiden bilden eine Doppelspitze), zeigt sich sehr erfreut über die Ernennung: „Im Namen aller ZDV-Mitglieder heißen wir unsere neue Präsidentin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner aufs Herzlichste willkommen. Wir freuen uns auf dynamische Aktivitäten, die den ZDV weiter in eine gute Zukunft führen werden.“
In den 13 Jahren als Dombaumeisterin hat sich Schock-Werner das Image einer umtriebigen Macherin erarbeitet. In ihre Amtszeit fallen zahlreiche Projekte, die das Aussehen des Dominnenraumes bis heute prägen, zum Beispiel die 2001 errichteten Windfänge an den Westportalen, das Südquerhausfenster von Gerhard Richter, die Beleuchtung des Dominnenraumes und das Eingangsgebäudes zur Turmbesteigung mit dem Domshop.
Auch an anderer Stelle engagiert sie sich fortlaufend. Seit Oktober 2017 ist Schock-Werner unter anderem Vize-Präsidentin der NRW-Stiftung. Nach dem Großbrand der Kirche Notre Dame in Paris im April 2019 arbeitete sie als Koordinatorin der deutschen Hilfen.