Im ausverkauften Tanzbrunnen sorgte Rapper Finch am Donnerstagabend für ausgelassene Stimmung – allerdings nicht bei allen Fans.
„Sound war grauenhaft“Fans enttäuscht nach Köln-Konzert: Rapper Finch mit kurioser Erklärung
„10 Jahre Finch“ – unter diesem Motto ist der Berliner Rapper derzeit auf großer Jubiläums-Open-Air-Tour in der gesamten Bundesrepublik unterwegs. Am Donnerstag (8. August 2024) machte Finch (34), der bürgerlich Nils Wehowsky heißt, Station in Köln. Beim Konzert im Tanzbrunnen war Party angesagt.
Der in Frankfurt an der Oder geborene Rapper nahm die 12.500 Fans mit auf eine Zeitreise: Angefangen als harter Battlerapper ist der 34-Jährige mittlerweile eher für Techno-Partyrap bekannt, hat aber auch Schlager-, Pop- und Rock-Elemente in seiner Musik. Vor der Bühne herrschte Ekstase, weiter hinten im ausverkauften Tanzbrunnen waren viele Fans nach dem Ende des Konzerts jedoch ziemlich enttäuscht.
Finch-Konzert in Köln: Rapper feiert zehnjähriges Jubiläum mit 12.500 Fans
Finch hatte groß aufgefahren für das erste von zwei Konzerten im Kölner Tanzbrunnen (am Freitag, dem 9. August, tritt er noch einmal in Köln auf): Er bot den Fans der ersten Stunde einige alte Songs, dazu spielte er seine erfolgreichsten Hits wie „Liebe auf der Rückbank“, „Erwischt“ oder „Abenteuerland“.
Aktuell hat Finch 4,4 Millionen monatliche Hörerinnen und Hörer bei Spotify, zwei seiner vier Studioalben landeten an der Chartspitze – die beiden anderen platzierten sich auf dem zweiten Platz. Der bekennende Union-Berlin-Fan ist momentan einer der angesagtesten Künstler in Deutschland.
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Auf die Bühne holte er für den gemeinsamen Song „ONS“ unter anderem Internet-Sternchen und Ex-DSDS-Jurymitglied Katja Krasavice. Außerdem kam gegen Ende des Konzerts noch einmal richtig Jubel auf, als Mallorca-Veteranin Loona auf die Bühne kam, um mit Finch den gemeinsamen Song „Vamos“ zu performen – eine schnellere Version von „Vamos a la Playa“, dem wohl bekanntesten Hit von Loona.
Was sonst noch los war am Donnerstagabend im Tanzbrunnen? Die beiden Zwillinge Benny und Dennis Wolter, bekannt von ihrem YouTube-Format „World Wide Wohnzimmer“, hatten im Vorfeld des Konzerts eine Wette gegen Finch verloren und mussten daher beim Abschlusssong des Konzerts („Abfahrt“) in der Mitte der „Wall of Death“ auf die heranstürmenden Massen warten.
Bei der „Wall of Death“ handelt es sich um eine Form des organisierten Moshpits, bei der die Fans aus zwei Fronten ungebremst aufeinander krachen – das kann auch schon mal richtig wehtun.
Hier den Instagram-Beitrag anschauen:
Oder zu Verlusten führen, denn Dennis Wolter hatte danach plötzlich keine Hose mehr an und trat den Rückweg in Boxershorts an. Große Party, gute Stimmung, lachende Gesichter – damit endet der erste Finch-Auftritt im Kölner Tanzbrunnen, oder?
Nach Konzert in Köln: Viele Finch-Fans gingen enttäuscht nach Hause
Nicht ganz, denn bereits als die tausenden Fans zum Ausgang strömten, merkte man vielen von ihnen eine große Enttäuschung an. „Man hat hinten überhaupt nichts gehört“ oder „Es war viel zu leise“ waren die Sätze, die oft zu hören waren. Auch Finch selbst erreichten nach dem Konzert viele Nachrichten von enttäuschten Fans.
Er meldete sich dann kurz vor Mitternacht noch auf Instagram zu Wort: „Viele von euch haben mir geschrieben, dass der Sound grauenhaft war. Es soll nicht wie eine Ausrede klingen, aber das ist leider ein Nachteil von Open-Air-Shows. Teilweise liegt das auch an der Location, die nicht immer unbedingt dafür gemacht sind, solche Mucke dort zu spielen.“
Im Tanzbrunnen sei es aufgrund des Brunnens in der Mitte schwer, den Sound nach außen zu transportieren, so der Rapper. „Ein weiterer Punkt, für den ihr mich vielleicht sogar auslachen könntet: Der Wind hat ebenfalls eine Rolle gespielt. Als wir das Konfetti herausgeschossen haben, ist es beispielsweise direkt zurück auf die Bühne geflogen. Dazu kommen Dezibel-Beschränkungen, weil es in Köln immer wieder zu Beschwerden kommt. Es tut mir leid, leider sind uns da bei einigen Punkten die Hände gebunden.“
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) herrschte während des Konzerts, also in der Zeitspanne von 20 bis 22 Uhr, eine Durchschnittswindgeschwindigkeit von 5,4 km/h in Köln – das ist nicht viel. In Rhein-Nähe kann das aber natürlich nochmal etwas anders aussehen.
„Wir waren in Köln schon im CBE und im Palladium und das war immer eine komplette Abriss-Party, bis in die letzte Reihe. Ich versichere euch, wir geben immer alles dafür, dass ihr einen geilen Abend habt“, ergänzt Finch.
Im kommenden Jahr tritt der Rapper im Rahmen seiner angekündigten Arena-Tour dann erstmals auch in der Lanxess Arena auf, dort sollte es die Akustik-Probleme ebenfalls nicht geben.
Allerdings steht am Freitagabend jetzt erstmal das zweite Konzert im Tanzbrunnen an, das ebenfalls ausverkauft ist. Hoffentlich ist es dann windstiller.