Närrischer Oscar 2025Scharfe Reden und jecke Hits – sie haben auch ganz allein die Säle im Griff

Micky Brühl mit vier Mitgliedern der KG Colombina Colonia.

Micky Brühl hatte beim Videodreh zu „Kölsche Mädche“ unter anderem Carmen Fober, Silvia Nanu, Madeline Cicek und Laura Brauckmann von den Colombinen dabei.

Wer sind die Besten im Kölner Karneval? Die Jecken sind wieder gefragt, die Stimmen für den Närrischen Oscar abzugeben. In der Kategorie „Solo“ werden die gewürdigt, die ganz alleine den Saal begeistern.

Das Rennen um den „Närrischen Oscar 2025“ ist eröffnet. Wer sind die Besten im Kölner Karneval? Die Jecken sind wieder gefragt, ihre Stimmen abzugeben. EXPRESS.de feiert dabei ein jeckes Jubiläum: 55 Jahre Närrischer Oscar.

Erstmals gibt es die Trophäe in diesem Jahr in fünf Kategorien. Traditionell kann wieder in den Sparten „Band“, „Rede“ und „Tanz“ abgestimmt werden. Neu sind in diesem Jahr die Oscars in den Kategorien „Solo“ und „Newcomer“.

Närrischer Oscar 2025: Abstimmung bis zum 9. Februar möglich

Ganz allein einen Saal fesseln, begeistern, zum Zuhören, Singen, Schunkeln oder Tanzen bringen. Diese Herausforderung meistern die Kandidatinnen und Kandidaten in der neuen Kategorie „Solo“. Ob mit Musik, Rede oder mit einem gemischten Vortrag – wer ohne Band oder sonstige Unterstützung am Mikrofon besteht, kann stolz auf sich sein.

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JP Weber hat erst jüngst auf der Proklamation des Dreigestirns gezeigt, dass er es schafft, 1300 Menschen zu fesseln. „Ich weiß, ich kann ein Arschloch sein“, sagt der Mann mit der Flitsch, um sich direkt einmal herrlich aufzuregen. „Der janze Seiwer mit dem Genderere, aber dann unter der Tischdecke am tinderere. Heute braucht man für alles eine App. Früher hat man den Schlüssel nachts um 2 in der Kulisse geworfen. Wer ihn als Erstes hatte, kam mit.“

Der Kleinkünstler, der zwischen Musik und Rede wechselt, redet bei seinen Auftritten nicht groß drumherum. „Ich sage immer: Wer ene Kölsche bestellt, muss damit leben, dass ene Kölsche spricht.“ Und dabei ist niemand sicher. Das „Jesocks“ aus Leverkusen beispielsweise. „Bilden sich was ein auf ihre Meisterschaft. Und nach dem Spiel singen sie in der Kneipe ‚Viva Colonia‘“.

Wie viele Kollegen schießt sich Weber auch auf „Putschblos“ Donald Trump ein. Zudem wird immer deutlich, wie sehr er das Brauchtum in seiner ursprünglichen Form liebt und lebt. „Das ist mein Karneval. Haltet daran fest. Ihr müsst nicht an den Karneval glauben, der Karneval glaubt an euch“, lautet seine Maxime.

JP Weber mit seiner Flitsch auf der Bühne.

An seiner Flitsch blüht er auf. JP Weber liefert bei seinen Auftritten sowohl eine Rede als auch einen musikalischen Teil.

Als wahrer Entertainer der kölschen Musikszene ist Micky Brühl seit über 40 Jahren auf den Bühnen zu Hause. In die neue Session startet er mit dem Song „Kölsche Mädche“. Dazu hat der Sänger ein besonders auffälliges Video produziert. Aus sechs weiblichen Gesellschaften – Colombina Colonia, Schmuckstückchen, Kölsche Madämcher, Damengarde Coeln, KG Goldmarie und KG Fidele Fortuna – sind Vertreterinnen dabei.

Micky Brühl mit vier Frauen der KG Goldmarie.

Auch die KG Goldmarie ist im Video von Micky Brühl vertreten. Ainoa Stöcking, Heike Vierlinger, Teresa Mierkowska und Angie Garrelts waren beim Dreh dabei.

„Im neuen Sessionsmotto steckt in Fastelovend ja die Liebe. Und die kölschen Jungs lieben ihre kölschen Mädchen, das hat gepasst“, sagt Brühl zu EXPRESS.de. Margret Lutter hat die Dreharbeiten für den Sänger koordiniert. „Spontan haben alle zugesagt und hatten auch viel Spaß beim Dreh. Viele Frauen im Fastelovend, was lange eine Männerdomäne war, können nicht verkehrt sein.“

Philipp Godart steht bereits seit seinem elften Lebensjahr auf der Bühne. Er wollte schon immer Musik machen, hat verschiedenes ausprobiert, ist als Coversänger durch ganz Europa getourt. Im November 2020 schrieb er gegen den weltweiten Pandemie-Frust seine erste eigene Single „Iwig“, die sich später zu einer inoffiziellen Hymne unter den Jeckliner-Fans entwickelte.

Philipp Godart steht mit Gitarre auf der Bühne.

Phillipp Godart hat in seinem neuen Titel „Ein Kölle Alaaf“ insgesamt 25 der größten kölschen Lieder verarbeitet.

2025 ist er gleich mit zwei neuen Titeln unterwegs. Neben dem Partysong „Souvenir“ hat er auch den Titel „Ein Kölle Alaaf“ produziert. 25 der größten kölschen Lieder, von „Heimweh noh Kölle“ über „Viva Colonia“ und „Leev Marie“, ergeben den Text des Stückes. Alle Songs hat der Musiker in seiner früheren Zeit auf den Bühnen gesungen und interpretiert.

Gleichzeitig ergibt sich eine kleine Zeitreise in die eigene Kindheit und Jugend, in die Vergangenheit eines jeden Jecken und in die Kernaussage: „Su lang mer all noch am Lääve sin, ne kölsche Jung steck in jedem drin“ und „Su lang beim Lommi et Leech noch brennt, un jeder Jeck noch die Lieder kennt“. Mit diesem Song bekennt sich Godart zu seiner musikalischen Vergangenheit und zur Vielfalt der Stadt und des Kölner Karnevals.

Marita Köllner steht in der Lanxess-Arena vor der Bühne.

Marita Köllner trat bereits mit zehn Jahren bei den ersten Karnevalssitzungen auf. Auch in der neuen Session ist sie mit einem frischen Hit vertreten.

Als kölsche Jung wurde der Karneval Timo Schwarzendahl quasi in die Wiege gelegt. Den Traum, „Einmol Prinz zo sin“, erfüllte er sich 2012 als Kinderprinz in Hürth-Berrenrath. Zum Abschluss seiner Kinderprinzenzeit durfte er sogar mit Tommy Engel und Band beim Soundcheck im Frechener Tanzbrunnen auf einer Bühne singen.

Timo Schwarzendahl steht auf der Bühne.

Timo Schwarzendahl feierte im Vorjahr sein elfjähriges Bühnenjubiläum.

Seit 2018 ist der Musiker solo unterwegs, im vergangenen Oktober feierte er bereits sein elfjähriges Gesangs-Jubiläum. Sein Programm besteht aus bekannten Karnevals-Cover-Songs, ergänzt durch eigene Titel. Schon mit seiner ersten Solonummer „Et jitt nor Kölle för mich“ schaffte er den dritten Platz im WDR 4 Jeck Duell 2020. Sein aktueller Sessionssong „Kamelle us Kölle“ hat sich wieder für die Endabstimmung qualifiziert.

Doch es gibt noch viel mehr Künstlerinnen und Künstler, die auf den Bühnen gefeiert werden. Mitsing-König Björn Heuser hat nicht nur jeden Freitagabend das Gaffel im Dom im Griff. Marita Köllner räumt mit ihrem neuen Gute-Laune-Song „Wir feiern das Leben“ ab. Ludwig Sebus zeigt allen, dass er mit 99 Jahren immer noch voller Energie steckt.

Die EXPRESS.de-Redaktion hat eine erste Vorauswahl getroffen. Doch jetzt hat das Publikum das Wort.

Jetzt hat das Publikum die Qual der Wahl. Wer tritt besonders überzeugend auf? Wer hat den Saal im Griff? Wer erhält den lautesten Applaus?

Bis zum 9. Februar 2025 um 24 Uhr kann bei Kölns größtem jecken Karnevals-Wettkampf abgestimmt werden. Bis dahin zählt jede Stimme im Kampf um den Närrischen Oscar.