Henriette Rekers MannEhemann Perry Somers über ihre deutsch-australische Liebesgeschichte

Perry Somers (55) ist seit fünf Jahren mit Kölns OB-Kandidatin Henriette Reker (58) verheiratet. Der australische Golfprofi gibt auch Unterricht, zum Beispiel WDR-Moderatorin Christine Westermann (66). Reker und er bewohnen eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Lindenthal.

von Chris Merting  (mert)

Köln – Am Sonntag könnte er Kölns erster „First Man“ und sie quasi „Queen Mum“ werden – falls Henriette Reker (58, parteilos) die Oberbürgermeister-Wahl gewinnt. EXPRESS traf exklusiv die Kandidatin mit Ehemann Perry Somers (55) und Mutter Gretel Martini (94) im „Café Sehnsucht“ in Ehrenfeld.

Was sie über die Kandidatur denken, was Reker in Angriff nehmen soll – und wie schwer Martini die Wahl fällt, lesen Sie hier.

EXPRESS: Frau Martini, was sagen Sie zur OB-Kandidatur Ihrer Tochter?

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Gretel Martini: Ich drücke ihr die Daumen. Aber, junger Mann, ich muss Sie darauf hinweisen, dass ich Sozialdemokratin bin und aus einer SPD-Familie stamme. Bei uns hieß es immer: In Köln tritt man nicht gegen die SPD an.

Soll das heißen, dass Sie nicht Ihre Tochter wählen?

Martini: Ich werde erstmals in meinem Leben nicht SPD wählen.

Perry Somers: In dem Dilemma würde ich gerne stecken!

Henriette Reker: Mein Mann darf nicht wählen!

Wieso nicht?

Somers: Weil ich Australier und deshalb hier nicht wahlberechtigt bin.

Könnten Sie nicht die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen?

Somers: Dann müsste ich die australische aufgeben, und das will ich nicht.

Waren Sie im australischen Outback und sind dort Perry Somers über den Weg gelaufen?

Reker: Es war das Münsteraner Outback, wo wir uns vor 19 Jahren auf dem Golfplatz bei Alvenskirchen kennengelernt haben.

Wann haben Sie geheiratet?

Somers: Vor fünf Jahren.

Sie sind Golfprofi und Golflehrer. Wie ist denn das Handicap Ihrer Frau?

Somers: Es ist auf jeden Fall nicht besser geworden, seit sie so viel arbeitet (alle lachen). Aber wir sind auch nicht wegen ihrer Golf-Fähigkeiten zusammengekommen.

Weshalb denn dann?

Somers: Der Mensch Henriette hat mich beeindruckt. Und meine Mutter – für mich der Inbegriff der emotionalen Intelligenz – war sofort einverstanden, als sie sie in Australien kennengelernt hat.

Ihre Tochter hat mit der Schallplatte „Abbey Road“, auf der alle vier Beatles unterschrieben haben, für Aufsehen gesorgt…

Martini: Ich war in der Speditionsabteilung der EMI und habe die Kollegen immer genervt, Autogramme für meine Tochter zu besorgen.

Was schätzen Sie an ihr?

Martini: Meine Tochter hatte immer schon ein großes Durchsetzungsvermögen, was man sicher so nicht bei ihr vermutet. Aber wenn sie etwas will, dann kämpft sie darum, bis es ihr gelingt.

Bei der unklaren Mehrheitssituation im Rat dürfte das schwierig werden?!

Reker: Ich habe immer betont, dass ich mit allen demokratischen Fraktionen im Rat zusammenarbeiten will – auch mit der SPD. Es geht mir um die beste Idee und nicht um die Frage, von wem sie kommt.

Martini: Die Zeit des „Et hätt noch immer jot jejange“ muss endlich vorbei sein. Köln muss große Probleme lösen.

Schafft Ihre Frau das? Es ist ja auch viel Stress!

Somers: Mehr Stress als jetzt kann es kaum sein. Ich hoffe für sie, dass sie viele ihrer Ziele umsetzen kann. Ich weiß schon aus unserer Zeit in Gelsenkirchen, dass sie eine hohe Kompetenz hat und eine große Verwaltung führen kann.

Martini: Sie muss etwas für uns alte Menschen tun. Köln ist nicht barrierefrei. Das fängt schon in der Straßenbahn oder im Bus an – man hat es kaum geschafft, einzusteigen, schon fährt die Bahn oder der Bus los und man fliegt durch die Gegend. Außerdem: Es gibt zu wenig Pflegekräfte, und die, die es gibt, sind überlastet und haben kaum mal wirklich Zeit.

Reker: Ich will mich auf allen mir möglichen Ebenen dafür einsetzen, dass die Arbeit am Menschen genauso gut bezahlt wird wie die Arbeit am Schreibtisch.

Was denken Sie über die Absicht Ihrer Frau, OB zu werden?

Somers: Ehrlich gesagt: Ich bin nicht sonderlich an Politik interessiert. Aber ich finde es gut, dass sie es macht und wünsche ihr, dass sie es schafft.

Im Wahlkampf wird mit harten Bandagen gekämpft…

Somers: Manchmal sprechen mich Freunde an und fragen: „Warum tut sie sich das an?“ Klar, Wahlkampf ist hart. Aber man sollte sich benehmen können.

Martini: Ich finde es schon unangenehm, wie manche mit meiner Tochter umgehen. Aber sie kann das aushalten.

Wie ist das für Sie als Mutter, falls ihre Tochter OB wird?

Martini: Ich mache jetzt kein Aufhebens um mich und werde das auch in Zukunft nicht tun. Es wissen zwar ein paar Leute, wer ich bin – aber nicht, weil ich es ihnen gesagt habe.

Bald werden es sicher ein paar mehr wissen! Würden Sie Ihre Frau als „First Man“ auch zu Terminen begleiten?

Somers: Nur, wenn es gar nicht anders geht. Ich halte mich im Hintergrund. Frau Merkel hat ja auch nicht immer Herrn Sauer dabei.