Die Deutsche Bahn hat mehrere Sanierungsprojekte in Köln gestoppt. Es trifft vor allem die Brücken.
Hiobsbotschaft für KölnDeutsche Bahn stoppt fast alle Brücken-Projekte
![Sanierungsbedürftige Eisenbahnbrücken an der Vogelsanger Straße. Das Foto wurde am 24. Januar 2025 aufgenommen.](https://static.express.de/__images/2025/02/06/a679973c-7a62-4ac7-816c-efdeed0d9556.jpeg?q=75&q=70&rect=0,111,4000,2250&w=2000&h=1312&fm=jpeg&s=d064282ba3f5ca2925579f163d881f40)
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Sanierungsbedürftige Eisenbahnbrücken an der Vogelsanger Straße. Das Foto wurde am 24. Januar 2025 aufgenommen.
Erhebliche Verzögerungen hat es beim Ausbau des Kölner S-Bahnnetzes gegeben. Die Deutsche Bahn hat den ursprünglichen Zeitplan für den Austausch der teils über 100 Jahre alten Brücken in Köln zunächst auf Eis gelegt.
Auch der geplante Ausbau der Infrastruktur sowie die bevorstehenden Streckensanierungen im Großraum Köln wurden neu überdacht. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Fortführung der Arbeiten nicht terminiert“, erklärte ein Bahnsprecher in Düsseldorf gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Sanierung der Kölner Bahn-Brücken gestoppt
Der Grund liegt in der geplanten Generalsanierung des sogenannten Hochleistungsnetzes, die mit der Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim zwischen Juli und Dezember 2024 begonnen hat. Bis 2030 sollen in Deutschland 40 Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 4000 Kilometern vollständig gesperrt und erneuert werden. Darunter befinden sich auch wichtige Fernverkehrskorridore wie Köln-Aachen, Köln-Bonn-Koblenz und Köln-Wuppertal-Hagen.
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Da sich diese Arbeiten mit den Ausbauplänen für das S-Bahnnetz überschneiden und Großbaustellen auf Hauptstrecken stets Einfluss auf den Knoten Köln haben, kann die DB InfraGO momentan keinen definitiven Zeitpunkt für die Wiederaufnahme des Sanierungsprogramms nennen. Zudem hängt die Generalsanierung des Hochleistungsnetzes von den verfügbaren Mitteln im zukünftigen Bundeshaushalt ab.
Aber was bedeutet das konkret für Köln? Der Austausch von insgesamt vier Eisenbahnbrücken zwischen dem Bahnhof Köln-Messe/Deutz und der Lanxess-Arena, der bis 2029 abgeschlossen sein und rund 100 Millionen Euro kosten sollte, steht in den Sternen.
Hier unsere Fotogalerie vom Kölner Hauptbahnhof anschauen:
Bislang wurde nur eine Brücke im April 2021 erneuert. Die Deutz-Mülheimer Straße wird über eine Länge von etwa 120 Metern von insgesamt 13 Gleisen und sechs Brücken überführt. Einige dieser Überführungen sind mehr als 100 Jahre alt, haben eine unzureichende Durchfahrtshöhe und erfüllen nicht mehr die modernen Anforderungen an die Infrastruktur. Unter diesen sogenannten „Idiotenbrücken“ bleiben häufiger Lkw stecken und beschädigen dabei auch die Fahrdrähte der KVB-Stadtbahnen.
Auch die Sanierung der Bahnbrücken zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und Hürth-Kalscheuren, der sogenannten Westspange der S-Bahn, ist ungewiss.
Offen ist auch das Schicksal der ebenfalls maroden Bahnbrücken, die in den Jahren 2030 und 2031 nach Abschluss der Arbeiten in Deutz erneuert werden sollten. Diese befinden sich an der Hartwichstraße/Liebigstraße in Nippes, der Berliner Straße in Mülheim und der Wasserwerkstraße in Holweide. (red/KI)