Flaschensammler am 11.11. in KölnAbdul arbeitet 24 Stunden am Stück – für diese Mega-Summe

Abdul vor seiner Flaschensammlung, die er in Müllsäcken aufbewahrt.

Abdul ist als Flaschensammler am 11.11. unterwegs. EXPRESS.de verriet er, was er dabei so verdient.

Der 11.11. in Köln bringt auch viel Müll und weggeworfene Flaschen mit sich – dann beginnt das Geschäft von Abdul und seinen Freunden.

von Niklas Brühl  (nb)

Köln ist im Ausnahmezustand, tausende Menschen sind am Montagmorgen (11. November 2024) in die Stadt gepilgert – es ist mal wieder der Elfte im Elften.

Die fünfte Jahreszeit wurde in der ganzen Stadt standesgemäß mit Singen und Schunkeln eingeläutet. Dazu gehört, vor allem auf der Zülpicher Straße, auch der Konsum von Alkohol – nicht selten führt dieser bereits im Laufe des Vormittags zu einigen körperlichen und geistigen Ausfällen.

Abdul und seine Freunde gehen auf der Zülpicher Straße auf Flaschenfang

Und wenn die mitgebrachten Flaschen leer sind, landen sie in der Deckung der großen Menge oft einfach auf der Straße – und da kommt Abdul ins Spiel. Der gebürtige Afghane sammelt Flaschen, am 11.11. herrscht für den unscheinbaren Mann daher Hochkonjunktur. Zusammen mit zwei weiteren Freunden ist er bereits seit 6 Uhr im Zülpicher Viertel unterwegs.

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Der Plan: Einer passt auf die bisherige Beute auf, zwei weitere gehen in der feierwütigen Menge sammeln. Nach zehn Minuten wird der Aufpasser abgelöst. Gegen 13 Uhr hat das Trio bereits zehn große Müllsäcke an Pfandflaschen gesammelt – da kommt eine stattliche Summe zusammen!

Vor allem die kleinen Dosen (zum Beispiel Cola oder Energy) gelten als Objekt der Begierde. Denn sie bringen bei der Abgabe 25 Cent und nehmen nur wenig Platz ein. „Pro Sack kann man ungefähr von 30 Euro ausgehen. Wir teilen das Geld dann im Nachhinein durch drei“, sagt Abdul gegenüber EXPRESS.de.

Bereits im vergangenen Jahr waren der Afghane und seine beiden Kumpels gemeinsam sammeln – „da kamen 1300 Euro zusammen“, sagt Abdul.

Dafür haben die drei aber auch beinahe 24 Stunden durchgearbeitet, das soll auch dieses Jahr so sein, wie er sagt: „Wir werden wohl bis 4 Uhr morgens unterwegs sein, das haben wir uns als Ziel gesetzt. Und dann schauen wir mal, wie viel dieses Jahr so zusammenkommt.“

Dann wird Abdul auch schon wieder abgelöst – und er schlängelt sich wieder durch die Massen der Jecken auf der Zülpicher Straße.