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„Meilensteine im Herzen“Jeckes Jubiläum der Ehrengarde – Kölns Grandseigneur nimmt Abschied

Dr. Michael Eckert (l.) und Gabriele Patzke (r.) mit Ludwig Sebus.

Seit 77 Jahren führt der Senat der Ehrengarde einmal im Jahr eine Kaffeefahrt für die Bewohnerinnen und Bewohner der Riehler Heimstätten durch. Vizepräsident Dr. Michael Eckert (l.) und Gabriele Patzke (r.), Geschäftsführerin der Sozial-Betriebe-Köln, verabschiedeten am Montag (3. Juni 2024) Ludwig Sebus nach 55 Jahren.

Einmal im Jahr machen die Bewohnerinnen und Bewohner der Riehler Heimstätten eine Kaffeefahrt. Moderiert wurde diese schon zum 55. Mal von Ludwig Sebus. Auch Martin Schopps war diesmal dabei.

von Daniela Decker  (dd)Marcel Schwamborn  (msw)

Trotz seines hohen Alters steht Ludwig Sebus (98) immer noch mitten im Leben. „Ich hatte noch nie Schwierigkeiten mit den Generationen, auch jetzt nicht, obwohl ich schon so alt bin. Ich höre den jungen Menschen sehr gerne zu und freue mich, wenn sie mir zuhören.“

Sein ganzes Künstlerleben war es ihm wichtig, den Menschen etwas zu geben, ihnen das Leben ein bisschen leichter zu machen. Für einen Augenblick die Leute aus ihren Alltagssorgen herauszuholen. Dass die Jugend die Alten braucht, die Alten aber auch die Jugend, stellte Kölns Grandseigneur des Karnevals einmal mehr unter Beweis.

Martin Schopps war zum zweiten Mal bei der Veranstaltung dabei

Seit 55 Jahren begleitet und moderiert der Krätzchensänger die Kaffeefahrt der Ehrengarde mit dem Seniorenzentrum Riehl (SBK). Das grün-gelbe Traditionskorps und dessen damaliger Präsident Ferdi Leisten sind die „Erfinder“ der Karnevalssitzungen und Ausflugsfahrten für und mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Riehler Heimstätten.

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Während das aktive Korps für die Seniorensitzungen im Festsaal des SBK verantwortlich ist, organisiert der Senat die jährliche Kaffeefahrt – und das bereits seit jecken sieben mal elf Jahren.

Martin Schopps bei der Kaffeefahrt.

Redner Martin Schopps war zum zweiten Mal dabei und sorgte für jede Menge Lacher.

Am Montag (3. Juni 2024) war es wieder so weit. Zum 77. Mal bescherte der Senat der Ehrengarde über 150 Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenzentrums Riehl einen abwechslungsreichen Nachmittag. Im Kölner Dom wurde die Gruppe von Dompropst Assmann empfangen, und am Dreikönigenschrein überraschte sie Tenor Ricardo Marinello.

Nach der musikalischen Einlage ging es ins Excelsior Hotel Ernst zu Kaffee und Kuchen. Dort wartete bereits Martin Schopps auf die illustre Gesellschaft. „Für mich ist das heute ein sehr emotionaler Auftritt, denn jeder von uns kommt in die Situation, älter zu werden und dann vielleicht nicht mehr so zu können, wie man eigentlich will. Daher sollten die, denen es gut geht und in der Mitte des Lebens stehen, den älteren Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, betonte Schopps im EXPRESS.de-Gespräch.

Hans-Georg Haumann mit Ludwig Sebus und Gabriele Patzke.

Auch Ehrengarde-Präsident Hans-Georg Haumann (l.) bedankte sich neben Gabriele Patzke bei Ludwig Sebus nach 55 Jahren.

Ehrengarde-Präsident Hans-Georg Haumann nutzte das besondere Ambiente, um sich bei Ludwig Sebus für 55 Jahre tatkräftige Unterstützung zu bedanken. „Du hast so viel für diese Stadt getan, dass man dies kaum in Dankesworte fassen kann. Du bist ein Zeitzeuge unserer Stadt und das nicht nur wegen deiner vielen Lieder. Du bist ein Mensch, den Köln einfach braucht“, betonte Haumann.

Ludwig Sebus erhält einen eigenen Baum als Dankeschön

Ebenfalls nur lobende Worte fand Gabriele Patzke, die Geschäftsführerin der Sozial-Betriebe-Köln. „Lieber Ludwig, du hast über viele Jahrzehnte den Bewohnern und Bewohnerinnen des Riehler Seniorenzentrums nicht nur unheimlich viel Freude gebracht, sondern auch unzählige schöne Momente geschenkt. Dafür möchten wir dir im Rahmen unserer Aktion ‚111 Bäume für Riehl‘ einen Baum spenden. Die Linde mit deinem Namen wird auf dem Gelände des SBK gepflanzt und immer an dich erinnern.“

„Das, was ich heute erleben durfte, sind Meilensteine in meinem Herzen. Dieser Nachmittag und diese wunderbare Verabschiedung sind für mich wie eine Aufbauspritze“, betonte Ludwig Sebus im EXPRESS.de-Gespräch.

Trotz aller Freude, das Alter habe auch seine unschönen Seiten. „Wenn man so alt ist wie ich, muss man schon einiges wegstecken. Wenn ich morgens wach werde, muss ich immer lächeln und denke: Och, du lebst ja noch. Obwohl ich manchmal einfach liegen bleiben möchte, stehe ich auf, denn es gibt einfach zu viele Gründe, um sich des Lebens zu erfreuen.“