Wie lief die Session 2021/2022 unter dem Motto „Alles hät sing Zick“? Auch wenn viele Karnevalisten in Köln die Liste zu einem Buch verlängern könnten, sind hier die Tops und Flops von EXPRESS.de.
KarnevalWas lief gut, was geht besser? Die Tops und Flops der Kölner Session 2021/2022
Die Session 2021/2022 ist (fast) Geschichte – und geht in eben jene ein! Corona und der Krieg in der Ukraine ließen einen „normalen“ Fastleovend nicht zu. Aber was war gut, was weniger? EXPRESS.de zeigt die Sammlung der Tops und Flops!
Kommen wir zunächst zu den schönen Dingen des Kölner Karnevals. Denn nicht nur auf der Bühne, auch hinter den Kulissen, waren viele Dinge positiv.
Vereine: Der kleine Ordensabend in der Kneipe, der Besuch im Hof eines Seniorenzentrums, die coronakonforme Veranstaltung unter freiem Himmel oder die Party unter 2G plus: Was Kölns Vereine im Ehrenamt geleistet haben, ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Trotz aller Unsicherheiten („Wo bleiben die Hilfen?“) haben sie dieses Fest zu etwas Besonderem gemacht und gezeigt, dass organisierter Karneval mehr Verantwortung übernehmen kann, als ihm Unwissende oft unterstellen wollen. Respekt!
Kneipen: Trotz aller unberechtigter Unkenrufe waren sie die sicheren Zufluchtsorte, um Karneval im Kleinen zu feiern. So wurde die Theke zur Bühne, tolle kleine Formate brachten ein paar Stunden Abwechslung. Danke, ihr großen und kleinen Sartorys und Gürzenichs dieser Stadt.
Köln: Verneigung vor Dreigestirn
Dreigestirn: Köln verneigt sich vor drei schon jetzt historischen Figuren: Zwei Jahre lang kassierten Prinz Sven (Olef), Bauer Gereon (Glasemacher) und Jungfrau Gerdemie (Björn Braun) von den staatsen Altstädtern einen Nackenschlag nach dem anderen. Und unsere Helden?
Sie packten so viel Optimismus, Mut, Hoffnung und Zuversicht in ihre Amtszeiten, das einem das Herz aufgeht. Chapeau Jungs, spätestens jetzt klopft das Herz der Jecke nicht nur rut-wieß, sondern auch jrön-rut in Altstädter-Farben.
Friedensfest: Bravo, Festkomitee! Ein bravouröser Mittelweg, der ein Zeichen für Friede und Solidarität in und mit der Ukraine setzt. Köln steht auf für eine Gesellschaft des Zusammenhalts – und die Jecke folgten dem Aufruf in Massen. Der Kölner Karneval mit einer Strahlkraft und einem Eintrag in sein eigenes Geschichtsbuch.
Köln: Die Flops der Session
Unsägliche Diskussion: Deiters springt ein – und kassiert Prügel. Für seine (keine Gewinn bringenden) Sitzungsformate kassiert der Kostüm-Riese eine Absage durch das Festkomitee. Der größte Sponsor des Nachwuchskarnevals wird wegen „Kommerz“ kritisiert, das Festkomitee zieht Gewinn bringende TV-Formate aber durch.
Doppel-Moral, die niemand versteht. Und die Deiters-Formate waren kein Unterschied zu den viel gerühmten Kneipen-Events (auch Privatwirtschaft), wo man das Dreigestirn auch vorbei schickte.
Zick-Zack: Alles begann mit einer Pressekonferenz bei NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, seitdem fühlten sich die Vereine vom Festkomitee, Stadt und Politik im Stich gelassen. Auf Sitzungen sollten die Vereine verzichten, die eigenen „Sitzungen“ wurden für das TV aber durchgezogen.
Die Proklamation geriet zum Trauerspiel, langjährige Partner (siehe Deiters) wurden offen diffamiert und als Kommerz-Karnevalisten brüskiert, ebenso Künstler für ihre dortigen Auftritte. Das Festkomitee ist und bleibt eine gute und wichtige Institution in Köln, aber diese Gräben müssen nun zugeschüttet werden.
Corona und der Krieg: Eine Mammut-Aufgabe, die niemand möchte. Erneut wurde der Kölner Karneval auf eine harte Probe gestellt, der auch in den sozialen Netzwerken scharf diskutiert wurde. Es bleibt zu hoffen, dass 2023 vieles wieder „normal“ läuft. Nicht nur aufgrund des enormen Wirtschaftsfaktors, sondern auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Henning Krautmacher: Seine Karriere war top. Dass er nun geht: ein Flop für den Kölner Karneval und die Höhner. So still, mit so viel Anstand, ist noch niemand aus der ersten Reihe in Köln abgetreten. Es werden Ehrungen folgen für einen Mann, der den Menschen unfassbar viel Freude bereitet hat. Ein „Hans Dampf in allen Gassen“ verlässt die Karnevalsbühne. Danke, Respekt und Verneigung, Henning Krautmacher.