Ein umfangreiches Sicherheitskonzept soll den Zug und das Publikum beim Kölner Rosenmontagszug vor Gefahren schützen. Der Anschlag in München hat alle Verantwortlichen noch einmal aufgerüttelt.
Nach Anschlag in MünchenVerantwortliche wollen Sperrungen rund um Kölner Rosenmontagszug
![Pressekonferenz zum Kölner Rosenmontagszug mit Marc Michelske, Ralf Remmert und Michael Kramp.](https://static.express.de/__images/2025/02/14/93dc9763-59b9-4c1b-bfc3-d60f22a230e3.jpeg?q=75&q=70&rect=0,105,2615,1471&w=2000&h=1316&fm=jpeg&s=740a9fab7cd2edb0fa922a2f1450a319)
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Zugleiter Marc Michelske, sein Stellvertreter Ralf Remmert und Festkomitee-Vorstandsmitglied Michael Kramp (v.l.) äußerten sich zum Thema Sicherheit beim Rosenmontagszug.
12.500 Teilnehmende und mehr als eine Million Jecke an der 7,5 Kilometer langen Strecke. Der Kölner Rosenmontagszug ist nicht nur die bunteste, sondern auch die größte Veranstaltung in Deutschland an einem Tag.
Angesichts der Gefährdungslage bei Großveranstaltungen nach den Anschlägen auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt oder jüngst auf eine Gruppe von Demonstranten in München rückt das Thema Sicherheit noch einmal verstärkt in den Fokus.
Kölner Rosenmontagszug: 12,5 Kilometer Absperrung, 400 Securitys
Ralf Remmert ist als neuer stellvertretender Zugleiter in diesem Jahr erstmals für das Themengebiet verantwortlich. 45 Jahre war er bei der Polizei tätig und dort bei der Planung und Durchführung unzähliger Großveranstaltungen beteiligt. Daher blickt er zuversichtlich auf den 3. März 2025.
Das Festkomitee habe als Veranstalter ein umfangreiches, mehrere hundert Seiten starkes Sicherheitskonzept erstellt. 12,5 Kilometer Absperrungen sichern die Strecke. Neben zahlreichen Polizeibeamten und Ordnungsamts-Mitarbeitern seien im Auftrag des Festkomitees rund 400 Mitarbeitende privater Sicherheitsfirmen im Einsatz, zudem rund 100 Zugordnerinnen und -ordner.
Zudem gebe es eine Kameraüberwachung und die Möglichkeit, die Flächen an gefährlichen Engstellen kurzfristig zu sperren. 56 Sanitätstrupps werden unterwegs sein, es gibt vier große Unfallhilfestellen. Auf der Zugstrecke gibt es 32 Auslassstellen, um im Ernstfall die Gesellschaften aus dem Zug zu leiten. Alle Fahrer der Wagen seien zudem angewiesen, stets bei ihren Fahrzeugen zu bleiben und verdächtige Beobachtungen sofort zu melden.
„Ämter und Behörden in Köln haben jahrzehntelange Erfahrung mit Großveranstaltungen wie Karneval oder auch zuletzt der EM. Dabei stehen die Sicherheitsbehörden in Deutschland in engem Austausch und beurteilen die Lage permanent. Da fühlen wir uns in guten Händen und sind gut aufgehoben“, sagt Remmert.
![Poller auf der Straße am Heumarkt.](https://static.express.de/__images/2025/02/14/d30a2776-50a7-4b63-9630-adbffbcd8959.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1126&fm=jpeg&s=a3f7f43dc0114607a47d39a5bfeff39c)
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Schon zum Sessionsstart am 11.11. wurden Zufahrtsstraßen wie hier am Heumarkt mit diesen Barrieren gesichert.
Weil immer wieder die Frage auftauche, was denn das Festkomitee nach der brutalen Autofahrt in München nun unternehme, stellte der frühere Polizist noch einmal eins klar: „Wir konzentrieren uns auf die Durchführung des Zuges. Die Profis kümmern sich um die Sicherheit der Menschen. Alle Sicherheitsmaßnahmen sind hoheitliche Aufgaben und die liegen in den Händen der Polizei und der Stadtverwaltung.“
Zugleiter Marc Michelske verwies darauf, dass das Sicherheitskonzept der Stadt ja auch schon zu Weiberfastnacht stehe und dann auch bei den Zügen greife. „Gäbe es nur den Zug allein, hätte ich wahrscheinlich noch weniger Schlaf“, gestand er.
Rosenmontagszug Köln: „Wir haben unser Anliegen der Polizei mitgeteilt“
„Wir hätten es natürlich am liebsten, wenn alle großen Zufahrtsstraßen in Köln in der Zeit komplett gesperrt würden. Aber an Rosenmontag ist die Stadt nicht mehr lahmgelegt wie in den 90er-Jahren. Heutzutage haben wir leider viele Betriebe, die ganz normal arbeiten und dadurch für Verkehr sorgen.“
Gleichwohl beunruhige solch ein Anschlag natürlich. „Wir haben unser Anliegen der Polizei mitgeteilt. Ich denke, nach dem Vorfall von München wird man sich dort die Konzepte noch einmal genau anschauen. Ein Chlodwigplatz oder auch die Zülpicher Straßen sind natürlich gefährdet. Ich gehe aber davon aus, dass das die Stadt Köln und die Polizei auf dem Schirm hat“, sagt der Zugleiter.