„Wenn ich ne Engel bin“Kasalla holt für neuen Song zwei Kölner Urgesteine ins Boot

Kasalla, Biggi Fahnenschreiber und Ludwig Sebus posieren für die Kamera.

Kasalla und Ludwig Sebus (3.v.r.) haben zusammen einen neuen Song aufgenommen. Im Video ist außerdem Biggi Fahnenschreiber (M.) zu sehen. Das Foto entstand während der Dreharbeiten zum Video.

Die Band Kasalla gehört zu den beliebtesten Künstlern im Kölner Karneval. Für ihren neuen Song hat sich die Band zwei echte kölsche Urgesteine an die Seite geholt.

von Daniela Decker  (dd)Marcel Schwamborn  (msw)

Dass Alter in der Musik keine Rolle spielt, macht Kasalla mit ihrer am Freitag (20. Oktober 2023) erscheinenden Single und dem Video „Wenn ich ne Engel bin“ mehr als deutlich.

Gleich zwei Urgesteine des Kölner Karnevals gaben sich die Ehre und unterstützten die Band, die im vergangenen Jahr ihr zehnjähriges Bandjubiläum gefeiert hat.

Kasalla mit Ludwig Sebus und Biggi Fahnenschreiber

Einen Song, der sich um das Lebensende und den Umgang mit Verlust dreht, würde man jetzt nicht unbedingt im Karneval vermuten, auch wenn der Nubbel jedes Jahr zu Aschermittwoch sein Leben für all die Karnevalssünden gibt. Aber: Mit ihrer neuen Single „Wenn ich ne Engel bin“, betrachtet Kasalla das Thema aus einer ganz anderen Perspektive.

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Es soll auf dem Grab getanzt werden, Konfetti auf den Sarg regnen, ein letztes Mal gemeinsam angestoßen und gefeiert werden: „Dat es keine Dudedanz, dat es ming Aftershow“. Bei der Entstehung des Songs kam die Idee auf, ein Feature mit der kölschen Legende Ludwig Sebus (98) zu integrieren. „Wir hatten ihm von unserer Songidee erzählt und er hat sofort gesagt: Jungs, ich singe gerne mit“, erzählt Bastian Campmann, der Frontmann von Kasalla im EXPRESS.de-Gespräch.

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„Wir kennen Ludwig Sebus aus vielen Begegnungen, vom Karneval bis hin zu politischen Aktionen und sind von seiner Haltung immer wieder aufs Neue beeindruckt. Darüber hinaus ist er ein absolut herzlicher Mensch mit jeder Menge Lebenserfahrung, von der man als junger Mensch noch einiges lernen kann“, sagt Campmann.

Dass die Jungs von Kasalla gerade ihn gefragt haben, empfindet Ludwig Sebus als große Ehre: „Es ist schön, wenn die Jungen die Alten nicht vergessen. Ich bin zwar 98 Jahre alt, aber für mich ist der Generationsunterschied kaum spürbar. Die Verbindung zwischen den jungen Bands und mir kann ich als absolut herzlich beschreiben“, betont Sebus im Gespräch.

Kasalla und Ludwig Sebus singen gemeinsam – und Biggi Fahnenschreiber schwingt das Tanzbein

Zum Thema Tod und was danach kommt, hat Ludwig Sebus eine klare Meinung: „Als Christ glaube ich, dass nach dem Tod nicht alles zu Ende ist, ganz im Gegenteil. Daher habe ich mich auch direkt in dem Lied ‚Wenn ich ne Engel bin‘ wiedergefunden. Der Text regt zum Nachdenken an und vielleicht auch ein Stück weit zum Umdenken, dass der Tod kein Tabuthema ist, sondern unausweichlich zu unserem Leben gehört.“

Und so singt Ludwig Sebus im Song quasi als Engel: „Ich will üch danze sin, wenn ich ne Engel bin. Et sull Konfetti rääne. Un deshalb: Ich will üch danze sin, wenn ich ne Engel bin.“

Wenn Basti Campmann an die gemeinsame Arbeit mit Ludwig Sebus denkt, kommt er ins Schwärmen: „Für uns war es eine ganz besondere Ehre, unseren Song mit dieser Kölner Legende aufnehmen zu dürfen. Seine Lebenslust trotz seines hohen Alters hat uns total angesteckt. Stolz sind wir auch, dass Biggi Fahnenschreiber im Video mitgewirkt hat. Sie hat uns gezeigt, wie man mit 92 Jahren noch das Tanzbein schwingen kann.“

Biggi Fahnenschreiber tanzt im Musikvideo von Kasalla.

Auch mit 92 Jahren immer noch topfit: Biggi Fahnenschreiber ist im neuen Musikvideo von Kasalla zu sehen.

Der Video-Dreh zum Song war für die Band, wie Campmann betont, „eine wilde Fahrt mit zwei ganz besonderen und beeindruckenden Persönlichkeiten.“

Dass Jung und Alt zusammen passen, davon ist Ludwig Sebus überzeugt: „Mit Neid und Missgunst kann man nichts erreichen, sondern nur durch Leistung, Respekt voreinander und Herzlichkeit. Genau das haben Biggi Fahnenschreiber und ich bei der Zusammenarbeit mit Kasalla erleben dürfen. Es war so, als wären Basti, Flo, Rene, Sebastian und Nils alle unsere Söhne.“