Die Paveier gastierten mit ihrer „Kölschen Weihnacht“ in der Flora. Die Band hatte auch einige Gäste dabei, die das Publikum ebenfalls begeisterten.
Emotionale AchterbahnfahrtPaveier stimmten sich in Kölner Flora auf die Weihnachtstage ein
Mal aus vollem Herzen lachen, mal ein Tränchen verdrücken. Diese emotionale Achterbahnfahrt bescherten die Paveier am Mittwochabend (20. Dezember 2023) mit ihrer „Kölschen Weihnacht“ den Gästen in der Flora.
Seit dem 3. Dezember ist die Band bereits mit ihrem Weihnachts-Programm auf Tour. Das Heimspiel war der krönende Abschluss. Schon der zweite Song „Nit alle Engel han Flüjel“, der sich an alle, „die im Alltag unheimlich viel Gutes tun und dafür viel zu wenig gewürdigt werden“, wie Sven Welter unterstrich, traf den Nerv des Publikums.
„Kölsche Weihnacht – Paveier und Freunde“ in der Flora
Auf die Frage, warum die Welt so sei, wie sie ist, hatte Detlef Vorholt die hoffnungsvolle musikalische Antwort „Alles weed joot.“ Zurecht gefeiert wurde auch der Auftritt von Sopranistin Constanze Störk. Sie sorgte zusammen mit dem Streichquartett des Kölner Rundfunkorchesters für klassische Momente („Weihnacht“ und „Oh holy night“).
Für Lachtränen sorgte Paveier-Urgestein Klaus Lückerath, als er zusammen mit Frontmann Sven Welter als Vater-Sohn-Gespann auf die Bühne kam. „Für die Nummer haben wir ganz tief im Musikarchiv gekramt“, betonte Lückerath.
In schrecklich schönen Weihnachtspullovern sangen die beiden „Unser Bäumche verjeß ich nie“. Dass Paveier und Alphörner eigentlich nicht zusammenpassen, bewies die Band eindrucksvoll bei „Heilich Abend auf dem Dom“. Da war das Gelächter der Gäste lauter als der Klang der Alphörner.
Richtig zur Sache ging es plötzlich, als Klaus Lückerath von der unverhofften Begegnung zweier konkurrierender Nikoläuse – beide stammen aus Köln-Kalk – im Treppenhaus berichtet. In breiten Kölsch stellte er zum Schluss fest: „Pack schlät sich, Pack verdräht sich.“
Dagegen zu Herzen ging der Auftritt von Anastasia und Jing von der Colonia-Akademie. Die beiden Pänz sangen „op Kölsch“ und mit jeder Menge Charme „Wenn ich groß bin“ und „Et hät jeschneit“. Ganz leise, fast schon melancholisch wurde es, als Sven Welter „Do steiht ne Stään am Himmel“ oder den Evergreen „Halleluja“ zusammen mit dem Kölner Rundfunk-Streichquartett und dem Publikum anstimmte.
Die Newcomer-Band „StadtRand“ präsentierte mit „Wunder“ und „Hin un widder“ zwei Lieder ihres ersten Studioalbums „Kapitel Eins“. Nicht nur ihre Musik, sondern die Stimme von Roman Lob begeisterte mit ihrer gefühlvollen Musik ebenso. „Hätte uns vor fünf Jahren jemand gesagt, dass wir zusammen mit den Paveiern auf Weihnachtstour gehen, hätten wir sie für total verrückt gehalten. Daher sind wir sehr, sehr dankbar, dass uns die Paveier diese Chance gegeben haben“, betonte Lob.
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Für den Höhepunkt des Abends sorgte Marc Metzger. In seiner Type als „Dä Blötschkopp“ blödelte er von Vanillekipferln und der Erkenntnis, dass Männer besser den Weihnachtsbaum ohne ihre Frauen kaufen sollten.
Zum Schluss wurden alle Akteure mit stehenden Ovationen gefeiert. „Wir verstehen schon, ohne Zugaben kommen wir nicht von der Bühne“, freute sich Sven Welter und stimmte mit seinen Kollegen „Für alle Minsche“ und „Heimat es“ an.