Die Zülpicher Straße soll an Karneval entlastet werden. Über eine Ausweichbühne im Bereich der Schaafenstraße wurde bereits diskutiert. Jetzt gibt es Neuigkeiten.
Karneval in KölnSo soll die „Zülpi“ entlastet werden – doch Party auf den Ringen?
Karneval in Köln: Wie kann die Zülpicher Straße an Weiberfastnacht entlastet werden? Eine Frage, die nicht erst seit dem 11.11.2023 diskutiert wird.
Im Rahmen einer Dringlichkeitsentscheidung hat die Kölner Oberbürgermeisterin zusammen mit einem Ratsmitglied entschieden, weiter mit der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ an der Umsetzung einer Veranstaltung in unmittelbarer Nähe zum Zülpicher Viertel an Weiberfastnacht zu arbeiten.
Kölner Karneval: Weiberfastnacht im Bereich der Schaafenstraße
„Hierzu wurden Mittel in Höhe von 320.000 Euro bewilligt“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Köln, die am Freitag (22. Dezember 2023) veröffentlicht wurde.
In den letzten Sitzungen des Runden Tischs Karneval wurde vielfach über die Ideen zur Entlastung des Zülpicher Viertels diskutiert.
Die Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ plant ganz konkret eine für jeden frei zugängliche, und damit kostenfreie und offene Fläche auf dem Hohenstaufenring zwischen der Schaafenstraße und der Schaevenstraße.
Das Problem bei der Umsetzung: Bis Karneval wird die Zeit knapp.
Wirtegemeinschaft Schaafenstraße hat bereits Kritik geäußert
Angrenzende Feierbereiche, wie beispielsweise die Schaafenstraße, sollen möglichst nicht beeinträchtigt werden. Die Wirtegemeinschaft Schaafenstraße hatte sich bereits kurz nach dem 11.11.2023 kritisch zu dem Vorhaben geäußert.
„Wir haben überrascht sowie entsetzt von den Überlegungen unserer Oberbürgermeisterin Reker, zu Karneval eine Bühne auf die Schaafenstraße zu setzen, um damit feiernde Jugendliche aus der Zülpicher Straße auf die Schaafenstraße zu locken, erfahren“, hieß es damals in einem Statement.
Weiter erklärte die Wirtegemeinschaft: „Seit Jahrzehnten versuchen wir, in der Schaafenstraße einen kleinen Safespace für schwule Männer und deren Freunde und Freundinnen aus der queeren Community zu schaffen und zu erhalten. Dieses ist an Tagen wie Karneval und dem 11.11. für uns in den letzten Jahren eh schon immer schwieriger geworden.“
„Frau Rekers Vorschlag, die teilweise stark alkoholisierten und manchmal aggressiven Jugendlichen nun direkt in die Schaafenstraße zu leiten, würde diesen Safespace an diesen Tagen allerdings komplett zerstören.“
OB Henriette Reker begrüßt Planungen der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“
Die Stadt versucht das zu verhindern: Notwendig sei ein umfassendes Sicherheitskonzept, das ebenfalls mit dem bestehenden Sicherheitskonzept der Stadt Köln abgestimmt werden müsse.
Sobald diese Unterlagen vorliegen würden, könne eine Prüfung erfolgen. Die Genehmigung der Veranstaltung sei dabei nur bei geeigneten, allen Sicherheitsanforderungen genügenden Unterlagen möglich.
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Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Die kommenden Wochen werden intensiv genutzt werden müssen, um eine Veranstaltung in der Kürze der Zeit noch zu realisieren. Klar ist, dass eine Veranstaltung nur nach einer intensiven Prüfung, insbesondere des Sicherheitskonzepts genehmigt werden kann. Dennoch freue ich mich sehr, dass mit der ‚Grossen von 1823‘ eine Karnevalsgesellschaft sich sehr konkret bereit erklärt hat, zusammen mit der Stadt an der Weiterentwicklung zu arbeiten.“
Reker ergänzt: „An dieser Entscheidung wurde vorher intensiv gearbeitet, um eine Veränderung der Situation im Zülpicher Viertel zu erreichen. Sollte die Veranstaltung positive Auswirkungen haben, wird die Verwaltung weitere Möglichkeiten für den 11.11. erarbeiten.“