Der Kölner Rosenmontagszug 2024 ist Geschichte, die Session neigt sich dem Ende zu. Tausende Jecken feierten auf den Straßen Kölns, doch es gab auch Frust.
RosenmontagszugKeine Rücksicht auf die Kinder beim Kölner Zoch? Hitzige Diskussion entbrannt
Tausende Jecken feierten bei überwiegend sonnigem Wetter den Kölner Rosenmontagszug. Über den gesamten Zugweg hinweg waren strahlende Gesichter zu sehen, die Straßen vom Chlodwigplatz bis zur Mohrenstraße waren proppenvoll. Auch Kamelle zu sammeln gehört wie das Schunkeln und das Singen mit zum Rosenmontagszug in Köln.
Und damit auch alle Jecken etwas von dem süßen Wurfmaterial abbekommen, warfen die etwa 11.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer knapp 300 Tonnen an kleinen Köstlichkeiten in die Menge. Vor allem für die Kinder ist es ein Highlight, nach dem Zug mit einem vollen Büggel nach Hause zurückzukehren und dort die Errungenschaften auszupacken. Vor allem für die Kinder?
Frust beim Kölner Rosenmontagszug: Sohn beim Kamelle sammeln weggeschubst?
Das stellt zumindest die Facebook-Nutzerin Daniela K. im Nett-Werk Köln infrage. Laut eigenen Aussagen besuchte sie den Kölner Rosenmontagszug zusammen mit ihrem kleinen Sohn.
Statt eines freudigen Kindergesichts aufgrund vieler Kamelle kam bei dem Mutter-Sohn-Duo allerdings oftmals Frust auf: „Es wurden so viele Eltern mit Kindern von Erwachsenen weggedrängelt, wonach es dann hieß: ‚Wir stehen seit 8 Uhr hier‘ oder ‚Wir sind eine Gruppe, hier ist kein Platz‘ – und das, obwohl an den besagten Stellen noch Platz für die Kinder war. Einige Erwachsene sind schlimmer als die Kinder. Sorry, das musste einfach mal raus.“ Die gefrustete Mutter fügt an: „Als der Zug im vergangenen Jahr in Deutz startete, war es besser aufgeteilt.“
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Der Beitrag in der Kölner Facebook-Gruppe (ca. 225.000 Mitglieder) schlägt hohe Wellen, deutlich mehr als 200 Kommentare haben sich bereits angesammelt. Dabei gehen die Meinungen zu dem Thema extrem auseinander. Eine Nutzerin gibt Daniela K. recht: „Wir waren auch mit unserer Tochter da, beziehungsweise wollten wir hin, aber da hat auch kein Erwachsener Platz gemacht. Man hat das Gefühl, den Kindern wird es nicht gegönnt.“
Eine weitere Nutzerin schreibt: „Ich war heute das erste Mal dabei als Wagenengel und ich muss sagen: Ich war noch nie so geschockt wie heute, was da zum Teil abging, war nicht mehr schön. Die Kinder wollten Kamelle aufsammeln und werden von Erwachsenen fast vor den Wagen geschubst, damit sie das Bonbon bekommen.“
Es gibt jedoch auch Menschen, die den Vorwürfen der wütenden Mutter deutlich widersprechen, so schreibt ein Nutzer: „Da wo wir standen, wurden alle Kinder anstandslos nach ganz vorne gelassen. Wir Eltern haben hinten gestanden, beziehungsweise immer nur einer von uns etwas weiter vorne. War gar kein Thema. Und auch, wenn die Kinder mal eine Pause gemacht haben, sind sie immer wieder nach vorne gelassen worden.“
In einem weiteren Beitrag geht ein Nutzer sogar noch weiter: „Karneval ist für alle – und manchmal finde ich solche Erfahrungen für ein Kind auch mal ganz gut, dass es sich nicht immer nur um sie dreht.“ Die Diskussion erhitzt die Gemüter, klar ist aber auch: Es ist kein neues Phänomen und solche Erfahrungen hat wohl jede und jeder schon mal gemacht, als in der eigenen Kindheit ein Karnevalszug besucht wurde.
Auf der insgesamt 7,5 Kilometer langen Wegstrecke des Kölner Rosenmontagszugs knubbelt es sich an vielen Stellen, es gibt aber auch reichlich Plätze, die bei weitem nicht so überfüllt sind wie die Hotspots auf der Severinstraße oder auf dem Ring. Ein bisschen Rücksicht schadet aber trotzdem nie – in der jecken Jahreszeit, jedoch auch an jedem anderen Tag.