Rudolfplatz in KölnKarnevals-Ikone auf Stelen verewigt – noch größere Ehrung soll folgen

Seit einigen Wochen sind auf einer kleinen Grünfläche am Rudolfplatz diese fünf Stelen zu sehen, die als Ehrung für eine kölsche Ikone aufgestellt wurden.

Seit einigen Wochen sind auf einer kleinen Grünfläche am Rudolfplatz diese fünf Stelen zu sehen, die als Ehrung für eine kölsche Ikone aufgestellt wurden.

Was hat es mit den fünf Stelen am Rudolfplatz auf sich, die seit einiger Zeit auf einer kleinen Grünfläche zu sehen sind? EXPRESS.de klärt auf.

von Niklas Brühl  (nb)

Wer aktuell am Rudolfplatz auf eine Bahn der KVB wartet oder an den Wallarkaden vorbeiläuft, könnte auf einer kleinen Grünfläche schon auf die fünf neuen, dezenten Stelen aufmerksam geworden sein.

Sie bestehen aus Corten-Stahl und zeigen unter anderem QR-Codes, mit denen man zu drei verschiedenen Liedern gelangt. Die Stelen sind eine Ehrung einer kölschen Ikone – und es soll nicht nur bei dieser Widmung bleiben.

Rudolfplatz Köln: Stelen ehren kölsche Karnevals-Ikone

Marie-Luise Nikuta starb im Jahr 2020 im Alter von 81 Jahren ausgerechnet am Veilchendienstag. Die kölsche Frohnatur, die als Motto-Queen bekannt war, war eine beliebte und geachtete Größe im Karneval und in der gesamten Stadtgesellschaft.

Alles zum Thema Marie-Luise Nikuta

Scannt man die QR-Codes auf den Stelen, die außerdem mit Fotos der gebürtigen Nippeserin versehen sind, gelangt man zu ihren drei Liedern „Levve un levve losse“, „Drei Grosche för Ihs“ und den „Straßenbahn-Song“.

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Hinter der Ehrung für die Kölnerin steckt der „Freundes- und Förderkreis Marie-Luise Nikuta“, der für die Grünfläche am Rudolfplatz am Anfang des Jahres 2024 die Patenschaft übernahm. Zunächst wurde die Fläche von den Mitgliedern bepflanzt, am 3. August folgte dann die Aufstellung der Stelen.

„Es ist uns ein Herzensanliegen, an das Leben und Wirken der im Jahr 2020 verstorbenen Kölnerin Marie-Luise Nikuta zu erinnern. Ein Aspekt unseres satzungsgemäßen Vereinszweckes ist die Schaffung eines öffentlichen Erinnerungsraums“, heißt es vonseiten des Förderkreises.

Die Grünfläche am Rudolfplatz sei dafür der ideale Ort: Unter anderem wegen der zentralen Lage und der Nähe zur KVB-Haltestelle, die den Bezug zu einem der bekanntesten Lieder von Nikuta schafft, dem bereits angesprochenen „Straßenbahn-Song“.

Die direkte Nähe zum Hahnentor, dem Sitz der EhrenGarde, bildet die Verbindung zum Karneval. Und ein weiterer Pluspunkt des Standortes: „Mit der Nähe zur Schaafenstraße gibt es zusätzlich die Verbindung und Erinnerung an ihre Offenheit und Toleranz sowie ihren Einsatz als Botschafterin für die Community.“

Gibt es bald einen Nikuta-Platz in Köln? Verein will „größer denken“

Eine Ehrung für eine der größten kölschen Ikonen – und bei den Stelen soll es nicht bleiben, wenn es nach dem Freundes- und Förderkreis geht: „Perspektivisch möchten wir ‚größer‘ denken und nicht nur die Fläche in ‚Marie-Luise-Nikuta-Platz‘ umbenennen, sondern ihr auch ein Denkmal widmen. Dies ist jedoch ein Projekt, für das wir langfristig und strategisch planen müssen und für das wir eine finanzielle Grundlage schaffen müssen, um bei der Stadt auch mit einem fundierten Konzept, Projekt- und Finanzplan vorstellig werden zu können.“

Dass die Kölnerinnen und Kölner offen für Denkmäler von kulturellen Größen sind, zeigte sich zuletzt unter anderem bei der großen Begeisterung für das Hans-Süper-Denkmal, das am 18. August seinen Platz auf der Berrenrather Straße bekam. Wer den Verein bei seinem Vorhaben unterstützen möchte, findet dazu alle Infos hier.

Die Stelen am Rudolfplatz von nahem fotografiert.

Über die QR-Codes gelangt man unter anderem zu drei verschiedenen Liedern von Marie-Luise Nikuta. Folgt an gleicher Stelle bald auch noch ein großes Denkmal für die Kölner Karnevalistin?

„Als Frau und Einzelkünstlerin hat Marie-Luise Nikuta es in der ‚Männerdomäne‘ Karneval nie leicht gehabt. Sie wurde belächelt oder verspottet, wurde teilweise herabgewürdigt oder, wie man heute sagen würde, gemobbt. Von alledem hat sie sich nicht beirren lassen und ‚hat ihren Kerl gestanden‘. Sie hat immer an sich und ihre Qualitäten geglaubt und sich nicht den Konventionen unterworfen“, würdigt der Freundes- und Förderkreis die kölsche Ikone weiter.

Ein Nikuta-Denkmal in zentraler Lage am Rudolfplatz – das hätte doch durchaus etwas und würde der Lebensleistung der leidenschaftlichen Karnevalistin gerecht werden.