Schließung in der Kölner InnenstadtNach vielen Jahren ist Schluss – Nachbar-Geschäft kennen alle

Früher galten Läden in der Kölner Innenstadt eigentlich als Selbstläufer – nun fällt ein weiteres Geschäft einer bitteren Entwicklung zum Opfer.

von Daniel Thiel  (dth)

Ein Problem, dass hier zu wenige Menschen vorbeikommen, gibt es nicht: Egal, ob Kölnerinnen und Kölner oder Touristinnen und Touristen – auf ihrem Weg durch die Domstadt verkehren viele dabei Tag für Tag über die Ringe.

Das Problem, das gerade denjenigen auffallen dürfte, die regelmäßig an den Ladenlokalen vorbeigehen: In zahlreichen Geschäften ist nur allzu selten wirklich viel los. Das führte bereits in den vergangenen Jahren zu einigen unfreiwilligen Veränderungen – gerade auch auf dem Hohenstaufenring.

Köln: Nächste Schließung auf den Ringen steht bevor

Nun bereitet sich ein weiteres Geschäft auf sein „Ringe-Aus“ vor. Auf Social Media kündigten die „Tischhelden“ zuletzt ihren Räumungsverkauf an – unter dem klassischen Motto: „Alles muss raus.“

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In den Schaufenstern locken die Verantwortlichen mit Prozenten und kündigen ihren „Final Sale“ in großen Lettern an. Aber wie kommt es zu dem Schritt?

Anfang der 2010er-Jahre kamen die Tischhelden auf den Ringen, fanden eine Heimat auf dem Hohenstaufenring 42. Inhaberin Anja Huntemöller findet im Gespräch mit dem „Westfälischen Anzeiger“ klare Worte: „Die Innenstadt ist nicht mehr die, die sie mal war.“

Früher war weitgehend klar: Wer sich ein teures Ladenlokal in der Innenstadt gönnt, der dürfte aufgrund des hohen Andrangs auch keine Probleme haben, genügend Kundinnen und Kunden anzulocken. Die vergangenen Jahre machten deutlich, dass das längst nicht mehr gegeben ist.

Da ist, wie auch Huntemöller erklärt, „Tischhelden“ nur ein Opfer von vielen: „Ganz viele sind weg, es gab viele Schließungen.“ Sie habe in den vergangenen Jahren mehrere Faktoren schmerzlich zu spüren bekommen.

Zum einen spiele die sinkende Attraktivität der Innenstadt-Lage eine Rolle, allerdings seien auch noch die Folgen der Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Einbüßen weiterhin ein Grund für die Probleme.

Die „Tischhelden“ machen aber deutlich: Es ist zwar für sie in prominenter Lage in Köln Schluss, das Unternehmen gibt sich aber nicht auf. „Wir schließen nur unseren Tischhelden Store am Ring, verabschieden uns aber nicht von unserer Vision“, heißt es in dem Social-Media-Post zum Abschied.

Noch bis Ende Juni sind die „Tischhelden“ unweit der KVB-Haltestelle Zülpicher Platz beheimatet – mit dem jüngst ausgerufenen Räumungsverkauf. Das Nachbar-Geschäft ist übrigens in Köln bekannt wie ein bunter Hund – die „Tischhelden“ haben ihr Lokal direkt neben dem Megastore von „Deiters“ (Hohenstaufenring 34-40).